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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Ich ging direkt auf die Wächter zu, die Daniel festhielten. »Halt!«, sagte ich noch einmal. »Ich bin diejenige, um deretwillen ihr gekommen seid. Ich bin, was ihr haben wollt.« Ich versuchte an zwei der Wächter vorbeizulaufen und direkt auf die Limousine zuzugehen, doch sie kreuzten ihre Speere und versperrten mir den Weg. »Nimm mich und lass Daniel gehen«, rief ich in Richtung des Wagens.
    »Lasst mich vorbei«, rief ich und schob die gekreuzten Speere beiseite. Einer der Wächter hielt mich so fest, dass er mir fast das Handgelenk gebrochen hätte.
    »Warum sollte ich ein Kind wollen, wenn ich den Möchtegern-Alpha haben kann?«, ertönte Sirhans Stimme aus dem Autofenster.
    »Weil ich die ›Göttliche‹ bin«, sagte ich. » Ich bin diejenige, die du haben willst.«
    »Lügen. Die ›Göttliche‹ ist doch kein Kind.«
    »Ich bin älter, als ich aussehe«, erwiderte ich. Allerdings wurde mir klar, dass ich für jemanden, der so alt wie Sirhan war, tatsächlich wie ein Kind aussehen musste. »Sag ihm, wer ich bin, Gabriel.«
    Gabriel richtete sich langsam auf und stützte sich an einem der SUVs ab. »Sie sagt die Wahrheit. Ich habe dir doch berichtet, dass die ›Göttliche‹ ein junges Mädchen ist.«
    Der Wächter, der mich festhielt, keuchte und ließ mich los.
    »Betrug und Lügen«, sagte Sirhan. »Die ›Göttliche‹ ist groß und mächtig. Diese kleine Blenderin sollte sofort getötet werden.«
    »Ich bin keine Blenderin.« Ich wusste zwar nicht, was ›die Göttliche‹ für Sirhan und sein Rudel eigentlich bedeutete, aber gemessen an Sirhans Worten, schien allein schon die bloße Vorstellung von meiner Person mythische Ausmaße angenommen zu haben. Sie alle setzten voraus, dass ich über eine gewisse Macht verfügte, und jetzt musste ich irgendetwas tun, um zu beweisen, dass ich keine Lügnerin war.
    Ich erblickte die junge Frau in der grünen Robe. Sie kniete im Gras und versuchte, ihr blutendes und fast abgerissenes Ohr festzuhalten. Sie schien nur ein paar Jahre älter als ich zu sein – allerdings konnte man bei einem Urbat nie völlig sichergehen. Ich ging zu ihr und kniete mich neben sie. »Wie geht es dir?«, fragte ich.
    »Es tut höllisch weh, du weißt schon … als hätte mir jemand das Ohr abgeschnitten«, sagte sie stöhnend. »Ich glaube nicht, dass ich das heilen kann. Aber hey, immerhin kann ich mir dann das Geld für die Ohrringe sparen.« Trotz der Schmerzen grinste sie mich an.
    Ich musste fast lachen und hätte nicht erwartet, dass sie so nett und freundlich sein würde. »Ich kann dir helfen«, sagte ich, legte meine Hand auf ihre und führte sie dann zu ihrem Ohr. Ihre Finger waren warm und blutverschmiert. Immer wenn ich meine Heilungskräfte aktivieren wollte – das war mir klar –, dann musste ich mich auf die Liebe konzentrieren, die ich für diese Person empfand. Aber ich hatte diese Frau noch nie zuvor gesehen. Wir waren Fremde. Und dennoch faszinierte sie mich. Der einzige weibliche Urbat, der mir je begegnet war. Irgendwie verband uns das, und so konzentrierte ich mich darauf, als ich die Augen schloss und meine Kräfte in die Hand leitete, die auf ihrer lag. Ich spürte die Wärme pulsieren und anschwellen. Immer heißer, wie bei einem Bügeleisen.
    Sie stöhnte und stieß schließlich einen kleinen Schrei aus.
    »Was tut sie da?«, fragte einer der Speerträger – und meinte offenbar mich. »Schafft sie da weg!«
    Einer der Wächter kam auf uns zu.
    »Stopp«, sagte Daniel. »Sie heilt ein Mitglied eures Rudels.«
    »Unmöglich«, rief Sirhan aus dem Wageninnern. »Diese Kraft kann sie unmöglich besitzen. Nur die größten und mächtigsten Urbats können andere heilen. Und niemand kann es allein tun.«
    Ich erschrak. In der Eile hatte ich völlig vergessen, dass man vermutlich immer zwei Personen brauchte, um die Heilungsenergie auf jemand anderen zu übertragen. Im selben Moment jedoch wusste ich, dass ich es auch allein konnte.
    Und soeben tat .
    Die Hitze in meiner Hand löste sich auf. Ich erhob mich und half der jungen Frau auf die Beine. Ich nahm meine Hand weg, und auch sie löste ihre Hand vom Kopf.
    Der Menschenmenge um uns herum schien es den Atem zu verschlagen.
    »Es tut nicht mal mehr weh«, sagte die junge Frau und betastete ihr frisch verheiltes Ohr. »Und ich spüre keine Narbe.«
    »Siehst du es jetzt?«, rief Gabriel in Richtung der Limousine. »Kein einfaches Kind hätte das tun können. Grace ist ›Die Göttliche‹.«
    Heftige,

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