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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Kämpfer. Die Älteren haben immerhin eine gewisse Erfahrung aus vergangenen Zeiten. Aber sie haben sich ganz bestimmt keinen Gefallen damit getan, während der letzten Jahrhunderte irgendwo in den Bergen zu hocken und zu meditieren.« Missbilligend schüttelte er den Kopf. »Die pure Verschwendung.«
    »Wie?«, sagte ich und zog eine Augenbraue hoch. »Findest du es etwa besser, wenn sie ihre Kräfte dafür einsetzen, in der Stadt herumzurennen und Juweliergeschäfte und Pfandleihen zu überfallen?«
    Talbots Gesicht wurde ernst. »Bist du immer noch sauer auf mich?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich war aus vielen Gründen sauer auf ihn, nicht zuletzt, weil er darauf bestanden hatte, dass ich nicht am Kampf teilnehmen sollte.
    »Es tut mir leid, Grace. Es ist nur … Sieh mal, du hast diese wunderbare Fähigkeit zu heilen. Und wenn jemand verletzt wird, so wie dein Vater, dann kannst du ihn wieder gesund machen. Und vielleicht hältst du das Leben ja deswegen für etwas weniger kostbar und zerbrechlich. Aber was passiert, wenn du diejenige bist, die verletzt wird? Wer wird dich dann heilen?« Seine hellgrünen Augen blickten mich besorgt an.
    »Du und Gabriel habt einmal versucht mich zu heilen. Nach dem, was im Lagerhaus passiert ist.«
    » Versuchen ist genau das passende Wort. Wir haben es nicht mal halb so gut hingekriegt wie du.« Er klopfte mit dem Stiefelabsatz gegen einen der Verandapfosten. »Vielleicht kannst du mir ja beibringen, was du machst, um … Dann müsste ich mir nicht so viele Sorgen machen, wenn du in den Kampf ziehst.«
    »Gabriel hat dir doch bestimmt alles erklärt, als …«
    »Ehrlich, Grace. Ich kann mich nicht daran erinnern, was er gesagt hat. Ich wollte so sehr, dass du gerettet wirst, und dabei konnte ich mich gar nicht richtig konzentrieren …«
    »Wahrscheinlich hat es deswegen auch nicht so ganz funktioniert. Du musst vollkommen konzentriert sein. Leere deinen Kopf und denke an nichts als die Liebe oder das Mitgefühl, das du für die Person empfindest, die du heilen willst. Versuch dir vorzustellen, dass sie wieder ganz geheilt wird.« Ich biss mir auf die Lippe, als ich mich daran erinnerte, was geschehen war, als ich das erste Mal versucht hatte, meinen Vater zu heilen. »Denn wenn du versehentlich deine Angst, deinen Zorn oder deinen Hass nicht unter Kontrolle hast, kann es ziemlich gefährlich werden.«
    Talbot sah mich ernst an und nickte. »Ist dir das mit deinem Dad passiert? Du hast gesagt, du hättest ihm letztlich sogar noch mehr Schaden zugefügt.«
    »Gabriel meinte, es sei so, als würdest du zulassen, dass der Wolf in dir diese andere Person von innen heraus angreift. Die ganze Sache ging nach hinten los, und anstatt die Verletzungen zu heilen, hat die Energie die Wunden erneut aufgerissen. Ich habe dabei sogar Gabriel verletzt und eine verheilte Wunde in seinem Gesicht ist wieder aufgeplatzt. Aber andererseits hast du gesehen, was passiert, wenn man es richtig macht. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt.«
    Talbot betrachtete seine Hände. Fast schien es, als wollte er sie auf eine potenzielle Heilungsfähigkeit hin untersuchen. »Das muss ja eine wahnsinnige Kraft sein«, sagte er.
    »Aber Leute zu heilen, ist ziemlich anstrengend. Nachdem ich meine Eltern geheilt habe, bin ich für zehn Stunden ins Koma gefallen. Auf Dauer kann das nicht gut gehen. Ich kann also nicht durch ein Krankenhaus laufen und die Leute dort reihenweise wieder gesund machen. Das würde mich wahrscheinlich umbringen.«
    »Und was passiert dann während der Mondfinsternis?«, fragte Talbot. »Sind deine Kräfte dann nicht zehn Mal so stark? Wenn du während einer Mondfinsternis die ganze Kraft des Monds in dir aufnehmen könntest, dann könntest du doch vielen Leuten ’ne Menge Gutes antun.«
    »Oder ’ne Menge Schaden zufügen, wenn ich nicht vorsichtig genug wäre.« Ich blickte auf meine Hände und plötzlich durchfuhr mich der Gedanke, dass sie womöglich viel gefährlichere Waffen als dieses Breitschwert sein könnten.
    Talbot streckte die Hand aus und berührte meine Finger. Er nahm meine Hand, presste sie auf sein Herz und legte seine Hand obenauf. »Vielleicht kannst du ja die Schmerzen heilen, die ich im Herzen spüre, wenn ich dich ansehe.«
    »Lass das, Talbot.« Ich zog meine Hand weg und wandte mich ab.
    »Tut mir leid«, sagte er. »Das hätte ich nicht tun sollen. Ich hab’s kapiert. Du gehörst zu Daniel und Daniel gehört zu dir. Das perfekte Paar. Aber ich will

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