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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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fasste nach seiner Schulter. Offenbar war die alte Verletzung im Laufe des Kampfs wieder aufgebrochen. Mit jetzt sanftem Blick sah er mich an, und ich lief zu ihm.
    Was jetzt?, dachte ich. Alle Herausforderer waren besiegt und die Shadow Kings waren nicht aufgetaucht. Sollte das etwa bedeuten, dass alles vorbei war?
    Ich war nur noch einen Schritt von Daniel entfernt, als mir Brent ins Ohr brüllte. »Grace! Stopp! Die Scheune!«
    Ich drehte mich um und blickte auf das verfallene Gebäude.
    Nichts.
    »Sieh nach oben!«
    Ich schaute zum Dach, und dann sah ich sie, aufgereiht wie die Wasserspeier an einer gotischen Kirche. Die Shadow Kings.
    Caleb stand mitten auf der Dachspitze, der Wetterhahn zu seinen Füßen drehte sich wie wild um die eigene Achse. »Tut mir leid, dass ich die Einleitung verpasst habe«, rief er, »aber immerhin komme ich pünktlich zur Hauptvorstellung.«
    Ein schrecklicher Chor aus Schreien, Fauchen und Heulen klang durch die Nacht, als die Shadow Kings vom Scheunendach herunterkamen und sich auf das Kampffeld ergossen.

KAPITEL 36
    Die wahre Schlacht beginnt
    Sekunden später
    Es waren so viele. So unglaublich viele Shadow Kings. Mehr als ich mir jemals hätte vorstellen können. Scharenweise kamen sie vom Scheunendach heruntergestürzt und füllten das Innere des Rings. Caleb hatte offenbar jede Minute der letzten Woche dafür verwendet, neue Akhs und Gelals zu rekrutieren. Ich fragte mich, wie viele dieser Akhs noch Anfang der Woche als normale Teenager auf der Trance-Party gewesen waren. Vor meinem geistigen Auge erschienen leere Obdachlosenasyle und Resozialisierungszentren. Ich zwang mich, daran zu denken, dass sie alle schon tot waren, als ich mich, auf den ersten Akh stürzte und ihm mit meinem Breitschwert die Kehle durchschnitt.
    Obwohl Daniel nur ein paar Schritte entfernt war, konnte ich ihn kaum sehen. Nur ab und zu blitzte sein goldenes Haar oder sein Schwert auf, während er einen Dämon nach dem anderen in die ewigen Jagdgründe schickte. Lisa, Talbot und Slade, die auf der entgegengesetzten Seite der Kampfarena gestanden hatten, waren überhaupt nicht mehr zu sehen. Allein die Staubwolken und Säurespritzer der explodierenden Akhs und Gelals verrieten mir, dass zumindest zwei von ihnen noch immer kämpften.
    Ich erledigte drei weitere Akhs und einen Gelal mit meinem Schwert und fragte mich, wieso ich mich eigentlich bisher immer mit einem Pfahl begnügt hatte.
    Allerdings waren nicht alle SKs nur grässliche Dämonen, und ich musste kurz innehalten, bevor ich einem sehr jungen Urbat beinahe den Kopf abgeschlagen hätte. Er fauchte und verwandelte sich vor meinen Augen unmittelbar in einen großen braunen Wolf, fast so groß wie der rote Wolf, mit dem Daniel zuvor gekämpft hatte.
    Immer mehr knurrende und fauchende Töne erklangen aus Calebs Reihen. Vierzehn weitere Teenager wurden zu großen Wölfen, wobei die Mondfinsternis das Tempo ihrer Verwandlung beschleunigte.
    Ich konnte kaum glauben, wie groß diese Wölfe waren, und wusste, dass auch Daniel viel größer werden würde, wenn er sich in den weißen Wolf verwandeln sollte. Aber ich wusste auch, dass er den weißen Wolf während der Mondfinsternis nicht freilassen würde.
    Caleb stand inmitten des Chaos und lachte wie ein Verrückter, der er zweifellos war.
    »Jetzt?«, brüllte mir Brent ins Ohr.
    Ich hatte ihn angesichts des Kampfgetümmels beinahe vergessen und fragte mich, wie lange er schon nach mir rief.
    »Jetzt!«, erwiderte ich, als der riesige braune Wolf auf mich zugeschossen kam.
    Mit meinem Schwert holte ich nach ihm aus, doch im selben Moment ertönte ein lautes Krachen in meiner Nähe. Eine Kugel zischte an meinem Ohr vorbei. Der junge Wolf schrie auf und fiel zu Boden. Seine Schulter blutete; er war von einer Silberkugel getroffen worden.
    »Sag Ryan, er soll aufpassen«, brüllte ich Brent durch das Mikrofon zu. »Er hätte mich fast getroffen.«
    »Diese Kugeln fliegen nicht richtig«, hörte ich Ryan antworten.
    »Mehr nach links«, sagte ich und erinnerte mich an die Worte des Jägers, dem ich die Gewehre gestohlen hatte. »Ihr müsst mehr nach links zielen, um euer Ziel zu treffen.«
    Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert. Der Kopf des Gelals, der auf mich zugestürzt kam, explodierte. Sein Körper lief noch fünf Schritte weiter, bevor auch er schließlich zu einem grünen Säureregen verpuffte. Ich packte den erstbesten Akh beim Kragen und hielt ihn wie ein Schutzschild vor mich. Er schrie auf, als

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