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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Augen sahen mich an. Wie ein Stier kratzte er über den Boden und kam dann mit großen Schritten auf mich zugaloppiert.
    Ich schluckte, hob das Schwert und wollte mich verteidigen. Doch bevor der Wolf sein Ziel erreicht hatte, kam Talbot angeschossen und stürzte sich auf ihn. Er hob das Schwert, und mit einer brutal wirkenden Armbewegung schnitt er dem Wolf die Kehle auf. Dann holte er noch mal aus und enthauptete den Wolf vollständig.
    »Was zum …?«
    Ich starrte Talbot an. Einerseits war ich erstaunt, dass er den Wolf so schnell besiegt hatte, doch andererseits auch schockiert darüber, wie er es getan hatte. »Du … du solltest ihn doch nur töten, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Das war unsere Abmachung.«
    Er blickte mich an, das Blut tropfte von seinen Händen.
    »Ich hab doch gesagt, dass ich jeden töte, der versucht, dir wehzutun.«
    »Grace«, hörte ich plötzlich Brent in meinem Ohr, »die Mondfinsternis.«
    Ich schaute zum Himmel hinauf und beobachtete den roten Flecken, der über den Rand des Monds kroch; das Ganze sah aus wie Blut, das von einem weißen Schwamm aufgesaugt wurde. Die Mondfinsternis hatte zwar gerade erst eingesetzt, aber schon konnte ich spüren, wie ein Energieschub durch meine Wirbelsäule zuckte. Meine Kräfte verstärkten sich.
    »Irgendwas von Caleb zu sehen?«, fragte ich Brent, der von seinem Standort die beste Aussicht hatte.
    »Nein.«
    Ich drehte mich einmal um mich selbst und sah mir jedes Gesicht in der Menge genau an. Ich war so sicher gewesen, dass Caleb den Ring betreten würde, sobald die Mondfinsternis eingesetzt hatte. Den Höhepunkt des Dramas auszukosten, hätte nur zu gut zu ihm gepasst.
    Plötzlich durchschnitt ein wilder Schrei die kühle Nachtluft. Waren die Shadow Kings endlich eingetroffen? Nein, der Schrei kam von Daniels Gegner, dem Urbat, der seine beiden Kettenpeitschen verloren hatte. Zitternd und schwankend hob er die Hände, und erstaunt konnte ich sehen, wie sie sich in Pranken verwandelten. Er ließ sich auf alle viere herunter, sein ganzer Körper zuckte und schüttelte sich. Seine Army-Hose zerplatzte, während sein Körper enorme Ausmaße annahm und er sich in einen riesigen roten Wolf verwandelte, der mindestens doppelt so groß war wie jeder Werwolf, den ich je zuvor gesehen hatte.
    »Wow«, sagte Brent. »Solche Hormontabletten wie er würde ich auch gerne nehmen.«
    »Es liegt an der Mondfinsternis«, sagte ich.
    Der riesige rote Wolf kauerte sich ungefähr zehn Meter von Daniel entfernt zusammen.
    »Willst du, dass wir …?«
    »Nein. Noch nicht.«
    Daniel richtete sich gerade auf. Er wirkte sehr groß und kraftvoll. Er breitete die Arme aus, hielt das Schwert in der einen Hand und gab dem roten Wolf mit der anderen ein Zeichen, näher zu kommen und ihn anzugreifen.
    Der rote Wolf nahm Anlauf und sprang auf Daniel zu. Daniel wich zur Seite, drehte sich herum und verpasste ihm mit dem Griff seines Schwerts einen harten Schlag auf den Kopf. Der Wolf versuchte, den Angriff abzuschütteln und lief ein paar Meter von Daniel weg, in die andere Richtung.
    Ich rannte los, um Daniel, falls nötig, zu unterstützen. Bevor ich jedoch nur den halben Weg zurückgelegt hatte, sprang der rote Wolf hoch in die Luft und segelte genau auf Daniel zu. Daniel riss sein Schwert hoch und rammte es ihm in die Seite. Mit äußerster Kraft wirbelte Daniel den Wolf noch in der Luft herum und ließ ihn dann krachend auf dem Rücken landen. Als der Wolf mit seinen krallenbewehrten Pranken nach Daniel ausholte, rammte er sein Schwert noch tiefer in ihn hinein und hielt ihn wie festgenagelt am Boden.
    Daniel beugte sich über den roten Wolf. In seinen Augen sah ich Kraft und Entschlossenheit. Keinen Zorn, wie ich ihn bei Talbot gesehen hatte, aber die Kraft und Entschlossenheit eines Kriegers.
    »Gib auf!«, rief Daniel dem Wolf zu. Wieder konnte ich spüren, wie die Energie von seinem Körper abstrahlte. »Gib auf und ich verschone dich!«
    Unterwürfig rollte sich der rote Wolf zusammen. Daniel zog sein Schwert zurück. Auf dem Bauch kriechend verließ der Wolf den Ring. In diesem Moment fiel mir auf, dass viele der Ringwächter sich jetzt vor Daniel verneigten. Als hätten auch sie seine Überlegenheit deutlich gespürt. Ich blickte mich um und sah, dass Lisa und Slade sich auf ein Knie heruntergelassen hatten.
    Nur Talbot stand unbeweglich da. Die blutigen Überreste seines Opfers lagen zu seinen Füßen.
    Daniel ließ sein Schwert in das Heu fallen und

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