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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Nach kurzem Zögern schlug er seine Faust kurz auf Daniels. Eine typische Begrüßung unter Jungs.
    »Aber wart ihr nicht mal zu fünft?« Daniel wandte sich wieder an Ryan und die anderen beiden. »Wo ist er?«
    »Marcos.« Ich musste schlucken. »Er starb bei der Explosion im Lagerhaus.«
    Die Jungen ließen die Köpfe hängen und schienen eine Schweigeminute für ihren toten Freund einzulegen.
    Daniel nickte. »Ich kann mich erinnern, dass ich euren Verlust gespürt habe.«
    »Wir sollten jetzt besser gehen. Ich hab schon eine SMS geschickt und etwas vereinbart.«
    »Stimmt«, sagte Daniel.
    »Was habt ihr vor?«, fragte Ryan.
    »Wir müssen etwas erledigen«, antwortete ich und nahm den Autoschlüssel vom Sofa. »Könnte vielleicht etwas riskant werden.«
    »Nehmt uns mit«, schlug Ryan vor. »Als Rückendeckung.«
    »Genau«, stimmten die anderen ein.
    Daniel zögerte. Es würde ihm sicher etwas unangenehm sein, mit vier Leibwächtern aufzukreuzen. Ich allerdings war froh zu sehen, dass die Treue dieser bekehrten Shadow Kings kein bisschen nachgelassen hatte, nachdem Daniel nun nicht mehr der weiße Wolf war.
    »Ich hab nichts dagegen, ein paar Köpfe für dich einzuschlagen.« Brent rammte seine Faust auf die Handfläche. Er wirkte wie ein knallharter Bursche, ließ aber gleichzeitig eine gehörige Portion Sarkasmus erkennen.
    »Ich schätze, unser Vorhaben sollte etwas vorsichtiger angegangen werden«, sagte ich.
    »In Ordnung«, sagte Daniel und scheuchte Brent und die anderen zur Tür hinaus. »Lasst uns gehen. Wir erklären euch alles unterwegs.«
    Zwanzig Minuten später
    Eine der Vorsichtsmaßnahmen war, dass ich zunächst allein am Treffpunkt erscheinen sollte. Ich wollte Talbot nicht in Angst und Schrecken versetzen, bevor ich meine Antworten erhielt.
    Das Problem war nur, dass ich gar keine Lust mehr hatte, meine negativen Gefühle für ihn zu unterdrücken, als ich ihn an unserem vereinbarten Treffpunkt im hintersten Winkel des Friedhofs neben der Pfarrkirche an einen Baum gelehnt sitzen sah.
    Talbot erhob sich, als er mich entdeckte. Er trug noch immer dieselben Klamotten und schien sich schon länger nicht rasiert zu haben. Anscheinend war mir meine Stimmung deutlich anzusehen, denn bevor er mich mit seinem freundlichsten, von Grübchen eingerahmten Südstaatenlächeln begrüßte, huschte ein seltsamer Ausdruck über sein Gesicht – wie eine Art Schuldgefühl. »Ich wusste doch, dass du es nicht lange ohne mich aushältst. Du ahnst nicht, wie sehr ich mich freue, dass du …«
    »Was, zum Teufel, hast du getan?«, fragte ich, während ich auf ihn zuging.
    Talbot sah mich verwirrt an. »Nichts … Ich hab’ hier bloß gesessen.«
    »Das meine ich nicht.« Mit der Handfläche verpasste ich ihm einen Schlag vor das Brustbein und schleuderte ihn gegen den Baumstamm. Die Äste über uns zitterten. Laub rieselte herunter.
    »Wow, Kiddo. Wenn du mich unbedingt in eine pikante Situation bringen willst, brauchst du mich doch nur zu fragen.«
    »Hör auf damit!« Ich packte ihn am Kragen seines Flanellhemds. »Du wirst mir jetzt ganz genau erzählen, was mit Pete Bradshaw passiert ist.«
    Schon seit dem Augenblick, in dem klar geworden war, dass Talbot für Caleb gearbeitet hatte und einer der Shadow Kings gewesen war, hatte ich vermutet, dass er etwas mit dem Angriff auf Pete Bradshaw zu tun gehabt hatte. Denn schließlich war Pete bewusstlos in eben jenem Dojo gefunden worden, wo Talbot und ich trainiert hatten. Und ein großes SK war neben ihm auf den Fußboden gesprüht worden. Ganz zu schweigen davon, dass Talbot gesehen hatte, wie ich in der Nacht zuvor im Depot mit Pete aneinandergeraten war. Und ich hatte gesehen, wie wütend Talbot wurde, als er hörte, dass Pete mich belästigt hatte.
    »Du hast ihn angegriffen, stimmt’s? Nachdem ich dich gebeten hatte, ihn in Ruhe zu lassen. Was hast du mit ihm gemacht?«
    Talbot starrte mich an. »Wovon redest du …?« Er blickte mich an, so als hätte er Angst, dass ich irgendetwas wüsste, das ich besser nicht wissen sollte.
    »Tu doch nicht so, als hättest du mit dem Überfall auf Pete nichts zu tun. Du weißt, was mit ihm geschehen ist. Ich habe ihn vor zwei Tagen sterben sehen, aber meine Schwester ist ihm heute Morgen an einer Tankstelle in der Innenstadt über den Weg gelaufen. Erzähl mir, wie das möglich ist.« Ich ließ seinen Hemdkragen los. »Hast du ihn infiziert? Ist er jetzt ein Urbat oder so was?«
    Talbot fluchte laut. »Verdammt, das hatte

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