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Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition)

Titel: Urbat: Gefährliche Gnade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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ich befürchtet. Er ist kein Urbat, Grace. Verdammt! Wenn es stimmt, was du sagst, dann ist Pete jetzt ein Akh.«
    »Ein Akh?« Akhs waren blutdürstige, hinterhältige Kreaturen und konnten die Gedanken ihrer Opfer kontrollieren, indem sie ihnen in die Augen sahen.
    »Er muss bei dem Überfall von einem Akh infiziert worden sein.« Talbot zupfte sich ein Blatt aus dem Haar. » Ich habe Pete in jener Nacht nicht angegriffen … weil du mich darum gebeten hattest …«
    »Wirklich nicht?« Meine Stimme klang mehr als skeptisch.
    »Nein. Irgendwie hattest du zu diesem Zeitpunkt schon einen gewissen Einfluss auf mich. Normalerweise hätte ich diesen Kerl in Stücke gerissen, aber nachdem du mich gebeten hattest, ihn in Ruhe zu lassen, konnte ich ihm einfach kein Haar mehr krümmen.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja.« Er wippte ein wenig auf seinen Absätzen hin und her. Dann holte er tief Luft und sagte beim Ausatmen ganz schnell: »Aber es könnte sein, dass ich ein paar von Calebs Akhs gebeten habe, den Job für mich zu übernehmen.«
    »Na, toll.« Resigniert hob ich die Arme. »Und das macht es jetzt besser?«
    »Was hätte ich denn tun sollen, Grace? Er hat dich belästigt. Er hat dich angesehen, als wärst du nur ein Stück Dreck. Ich hab die Angst in deinen Augen gesehen. Ich konnte ihn nicht einfach davonkommen lassen. Ich hab’s für dich getan.«
    »Für mich? Jemand, den ich kenne, ist tot oder untot oder was auch immer, und du sagst, du hättest es für mich getan? Soll ich mich deswegen jetzt besser fühlen?«
    »Aber das war mein altes Ich.«
    »Du bist immer noch genau derselbe.«
    »Wenn ich’s wäre, dann hätte ich im Krankenhaus nicht versucht, alles wiedergutzumachen. Ich wollte das Problem lösen, aber diese blöden Monitore sind ausgegangen.«
    »Krankenhaus?« Irgendetwas, das mir seit gestern im Kopf herumgeschwirrt war, kam plötzlich an die Oberfläche. »Oh mein … Du warst der Cousin.« Die Krankenschwester in Petes Zimmer hatte davon geredet, dass sein Cousin zu Besuch gekommen sei, kurz bevor er gestorben war. Ich dachte an den Augenblick zurück, als ich im Treppenhaus auf Talbot gestoßen war. Der Winkel, in dem wir dort zusammengestanden hatten … Er war gar nicht von oben gekommen, sondern aus der Intensivstation. Zweifellos hatte er vorgehabt, sich unbemerkt über das Treppenhaus zu verdrücken. »Pete war das Problem , um das du dich kümmern wolltest, oder?«
    Ich trat einen Schritt zurück. Dann noch zwei weitere. »Bist du ins Krankenhaus gegangen, um Pete zu erledigen? Hast du ihn getötet ?«
    Wie konnte es nur sein, dass ich innerhalb von knapp achtundvierzig Stunden zwei verschiedene Menschen fragen musste, ob sie jemanden umgebracht hatten?
    Jetzt mal im Ernst!
    »Nein. Ich habe in der Stadt Gerüchte gehört, dass Petes Körper Bissspuren aufwies. Deswegen dachte ich, dass sein Koma vielleicht eher so eine typische Inkubationsphase wäre, die nach einer Akh-Infizierung auftritt. Ich wollte meinen Verdacht bekräftigen, aber als ich den Raum betrat, ist sein Sauerstoffpegel stark abgefallen und die Monitore drehten durch. Ich wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden. Und da bin ich dir im Treppenhaus begegnet.«
    »Und wenn die Monitore nicht durchgedreht wären? Was hättest du dann getan?«
    »Wenn sich seine Infizierung bestätigt hätte – was anscheinend der Fall ist – dann hätte ich ihm einen Pfahl ins Herz gerammt.«
    »Du hättest ihn getötet?«
    »Nur damit du es nicht hättest machen müssen.«
    Ich war völlig perplex. Talbot fuhr fort, bevor ich etwas sagen konnte.
    »Pete ist jetzt nicht mehr Pete. Du musst dir einfach vorstellen, dass er nur ein Dämon ist, der Petes Maske trägt. Er sieht vielleicht aus wie Pete und hört sich an wie er, und vielleicht hat er sogar Petes Erinnerungen, aber du darfst auf keinen Fall vergessen, dass es ein anderer Pete ist. Besonders wenn er dich irgendwann verfolgt.«
    »Mich verfolgt?«
    »Der Akh in ihm wird nicht nur seine Erinnerungen speichern, sondern auch Teile von Petes Persönlichkeit übernehmen. Die schlechten. Nur in verstärkter Form. Pete hatte es schon auf dich abgesehen, bevor er infiziert wurde und starb. Und das bedeutet, dass er dich wahrscheinlich als eine der Ersten ins Visier nimmt, sobald er seinen Blutdurst gestillt hat und die Erinnerungen zurückkommen.« Talbot fluchte wieder. »Die erste Tötung hat schon stattgefunden – das war diese Krankenschwester. Ich hätte mir gleich denken

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