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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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Divina und rümpfte die Nase. »Ich weiß, er wird’s nicht machen.«
    Urgum schaute ihr direkt in die Augen, dann legte er je einen feuchten Zeigefinger auf seine Wangen und rubbelte ein kleines bisschen.
    Mungoid schnappte nach Luft. »Du... du hast dich gewaschen!«
    »Ja! Tja, siehst du...«, sagte Urgum. »... die Dinge haben sich geändert.«
    Divina sprang auf ihn zu und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Oh, Urgum, du bist doch ein großer Schmusebär!«, gurrte sie und küsste ihn direkt auf die Nase.
    Ehe Urgum noch verstehen konnte, was gerade passierte, schnappten sich Molly und Divina seine Arme und zogen ihn auf die Höhle zu.
    »Mein armer Liebling, du musst ja am Verhungern sein!«, sagte Divina. »Komm nur rein, Urgie, und nimm den engen Gürtel ab.«
    »Und Robbin hat Orangensoße gemacht, Papa!«, sagte Molly. »Die wird dir bestimmt schmecken.«

    »Orangen?« Urgum war durch und durch verwirrt. »Du meinst, ihr habt Orangen gekocht, solche wie die Orangen, die auf Bäumen wachsen? Schmecken die denn nicht nach Holz?«
    »Nein!«, Molly kicherte. »Du wirst sie lieben, ehrlich.«
    Während die drei glücklich zusammen in die Höhle taumelten, blieb Mungoid allein draußen stehen und umklammerte immer noch die Riesenmuschel. Seufzend drehte er sich um und stapfte auf seine eigene leere Höhle zu. Deshalb kriegte er das folgende Gespräch auch nicht mehr richtig mit.
    »Mama«, sagte Molly. »Wo deine Freundinnen doch jetzt nicht kommen, kann ich da einen Freund zum Abendessen einladen?«
    »Ich denke schon«, antwortete Divina. »Aber wen denn?«
    Mollys Kopf tauchte wieder im Höhleneingang auf.
    »MUNGOID!«, brüllte sie quer über die Ebene.
    Der große hässliche Barbar blieb wie angewurzelt stehen und schaute sich hoffnungsvoll um.
    »Jetzt steh nicht bloß rum«, rief sie. »Kommst du rein, oder was?«

Saure Träume

    E in gewaltiges, umwerfendes, gigantisches Festessen mit Orangensoße später...
    »Ich will nicht ins Bett gehen«, gähnte Urgum. »Ich bin nicht müde.«
    »Es ist immer noch wegen dem Schlafzimmer, hab ich recht?«, fragte Divina.
    »Aber es ist so krank«, beschwerte sich Urgum. »Ich werde Albträume haben, in denen ich mit bunten Bändern in den Haaren über Blumenwiesen laufe!«
    »Ja, das habe ich mir schon gedacht«, sagte Molly.
    »Also hab ich mir was überlegt, Papa. Komm mal mit. Ich glaube, die Änderungen werden dir gefallen.«

    Molly zog Urgum den Flur entlang und schob ihn dann durch den Torbogen ins Schlafzimmer. Urgum blieb stehen und blinzelte unsicher, während das Licht der brennenden Fackeln über die Wände tanzte. Sie waren immer noch bis zur Decke mit Bahnen schimmernder Seide überzogen, der Boden bestand immer noch aus einem Sammelsurium von bestickn Kissen, der weiße Marmortisch quoll immer noch über vor Schminktöpfchen; Kleider und Schals hingen immer noch an Haken an der Wand und die Vasen in allen Ecken waren immer noch voller Blumen. Und so war Urgum gerade drauf und dran, sich zu übergeben, als er entdeckte, was Molly getan hatte.

    »Und, Papa?«, fragte Molly. »Was hältst du davon?«
    Ein riesiges Lächeln breitete sich auf seinem zerklüfteten Gesicht aus.
    »Du hast das getan?«, fragte Urgum.
    Molly nickte. »Es hat mich gejuckt, das zu tun, seit ich es das erste Mal gesehen habe.«
    »Aber du bist doch ein Mädchen!«, rief er aus.
    »Aber ich bin nicht irgendein Mädchen«, sagte Molly. »Ich bin die Tochter von Urgum dem Barbaren.«
    »Weißt du was?«, grinste Urgum. »Langsam fange ich an, das zu glauben.«
    Damit schlossen sich langsam seine Augen und der müde Krieger ließ sich mit dem Rücken voran aufs Bett krachen. Über ihm hing die Fetzenpuppe mit den rosigen Wangen an einem schmalen Seil. Nur dass sie jetzt eine blutverschmierte Schlachtrüstung trug und eine kleine Axt umklammerte.

    Oben in den Hallen von Sirrus waren Tangor und Tangal außer Atem. Der Raum war makellos rein, sie hatten sich einen Stuhl geliehen, der göttliche Nektar kochte in einem Kessel, die Tafel war leer und Tangors Sandalen waren ebenso tadellos wie Tangals Haar.

    »Also, wann kommt er?«, sagte Tangor ungeduldig.
    »Sollte jeden Augenblick so weit sein«, sagte Tangal. »Ich wünschte, er hätte uns früher Bescheid gesagt.«
    »Warte mal«, sagte Tangor misstrauisch. »Was ist das für ein Geräusch?«
    So wurden sie auf ein eigenartiges, grummelndes Geräusch aufmerksam, das aus einem mit Blumen gefüllten Schlafzimmer tief unten auf der

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