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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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vom Markt geholt.«
    Molly wickelte es vorsichtig aus und entdeckte einen kleinen Blumentopf mit einer einzelnen, vollkommenen dunkelroten Sandrose.

    »Ohhh! Danke, Mungoid.« Molly lächelte. »Das ist ein wahres Schmuckstück, aber wozu schenkst du sie mir?« »Um mich zu entschuldigen, weil ich auf die andere draufgetreten bin.«
    Molly schnappte nach Luft. »Nach allem, was passiert ist, stellt sich raus, dass du es warst!«
    »Und du darfst es auf gar keinen Fall Urgum sagen, dass ich eine kleine Blume gekauft habe«, sagte Mungoid. »Sonst bist du tot.«
    »Klar«, sagte Molly. Sie wollte gerade in ihre Höhle laufen, um ihren Schatz zu verstecken, als ihr ein gewagter Gedanke durch den Kopf schoss.
    »Ich sag dir was, Mungoid«, flüsterte sie. »Ich hätte nie gedacht, dass du mir eine Sandrose schenken würdest, wenn doch Grizelda noch zu haben ist.«
    »Aber... aber warum sollte ich das wollen... Grizelda so was zu...« Mungoids Stimme wurde leiser, dann starrte er auf den Boden und trat von einem riesigen Fuß auf den anderen. »Jaaa, nun, ich arbeite daran«, sagte er. »Aber das ist auch ein Geheimnis, und wenn du jemandem davon erzählst, dann bist du doppelt tot!«
    »Schön für dich, Mungoid.« Molly lächelte und drückte seinen Arm aufmunternd, bevor sie davonstürmte.
    Nachdem sie die Sandrose sicher in ihrem Zimmer versteckt hatte, lief Molly wieder zurück und traf Divina, die im Salon über eine große Holztruhe gebeugt stand und darin herumkramte, um etwas zu finden, was sie als Verband benutzen konnte.
    »Also ehrlich, Mama«, sagte Molly zornig zu ihrem Rücken. »Du hättest ruhig etwas netter zu Papa sein können. Er hat vorhin wahrscheinlich mein Leben gerettet.«
    Ihre Mutter blickte auf und lächelte schüchtern.
    »Kannst du ein Geheimnis bewahren?«, fragte Divina.
    Molly nickte nur ein bisschen, weil all diese Geheimnisse es ihr schwer machten, den Kopf noch hochzuhalten.
    »Er hat sogar mit Sicherheit dein Leben gerettet«, sagte Divina und vergrub ihren Kopf wieder in der Kiste. »Und deshalb ist er nicht einfach nur cool, sondern sogar der coolste Papa in der gesamten Verlorenen Wüste.«
    »Und warum sagst du ihm das dann nicht?«, wollte Molly wissen.
    »Tja…«, sagte Divina, ohne noch einmal aufzuschauen. »Wenn er wüsste, was ich in Wirklichkeit von ihm denke, dann wäre er so verdammt überheblich, dass ich ihn umbringen müsste oder so was in der Art.«
    Divina zog ein sauberes weißes Tuch aus der Truhe, richtete sich auf und warf Molly einen strengen Blick zu.
    »Also, das ist der Grund, warum ich ihm niemals sage, was ich wirklich von ihm denke, und das ist auch der Grund, warum du es ihm nicht sagen darfst«, stellte sie fest.
    Als Molly und Divina wieder zu Urgum kamen, saß Grizelda neben ihm. Die großäugigen Duckköpfer hatten einen dampfenden Kessel voll Heiltrank angeschleppt, ihn sicher abgestellt und sich dann schnell wieder in die Dunkelheit verzogen.
    Mungoid hatte seinen Ochsen angebunden und eilte nun zu ihnen, und Molly fiel auf, dass er seine drei Haare wieder angeklatscht hatte.
    »Die Schulter sieht ja hübsch aus«, rief Mungoid. »Also, was war los? Habt ihr Spaß gehabt?«

    »Ein paar Windler sind in Mollys Blumenbeet getrampelt und wollten sich nicht entschuldigen«, sagte Urgum.
    »Ups!« Mungoid versuchte, nicht rot zu werden. »Ich meine, ach, wirklich? Mann, sind diese Windler nicht furchtbar? Ich hoffe, es tut nicht zu weh.«
    »Au-au-autsch!«, brüllte Urgum, als Grizelda etwas von dem Heilmittel über seine Schulter goss.
    »Hör auf zu heulen, du Riesenbaby«, sagte Grizelda, als blauer Dunst gen Himmel zog. »Wenn du dich nur nicht immer auf diese doofe Axt verlassen würdest...«
    »Tja, wenn du mit deinen mickrigen kleinen Pfeilen zu irgendwas zu gebrauchen wärst...«
    »Wenigstens war sie nicht so dämlich, sich anhacken zu lassen.« Divina schlang den Verband um seinen Arm und zog ihn fester, als es notwendig gewesen wäre.
    »Ich wünschte, ich hätte diesen Windler in die Finger gekriegt, der in das Blumenbeet getrampelt ist«, sagte Mungoid.
    Molly hatte die Schnauze voll.
    »Hey, ihr alle!«, verkündete sie. »Einer von euch hat mir heute ein Geheimnis erzählt. Wer möchte es gerne hören?«
    »Wag es ja nicht!«, sagten Urgum, Grizelda, Divina und Mungoid gleichzeitig . Twink, plink, dink, schossen Mungoids drei Haare wieder nach oben.
    Dann drehten sie sich um und schauten einander misstrauisch an.
    Dann drehten sie sich

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