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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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Götter dazugekommen und sahen mit den göttlichen Zwillingen fern.
    »Schaut mal, Leute!«, sagte Tangor. »Der Windlergott ist von einem kleinen Mädchen geschlagen worden!«
    »Kein Wunder.« Tangal lachte. »Er ist vielleicht ein Gott, aber er ist trotzdem nur ein Windler. Sie ist eine Barbarin.«

    Windlerdeus ließ den Kopf hängen und dematerialisierte sich. Alles in allem war es kein guter Tag gewesen für den nervigsten Stamm der Verlorenen Wüste.
    »Komm jetzt, Urgum«, sagte Grizelda gerade. »Du kommst besser mit zu mir, dann verarzte ich dich anständig. Molly, gehst du uns mal zur Hand?«
    »Sicher!« Molly hob das Schwert und zeigte ihre blutige Trophäe. Die Finger zuckten noch immer. »Wie wär’s denn mit dieser hier?«
    Grizelda lachte.
    Urgum umarmte sie. »Das ist meine Tochter!«, sagte er.

Zu viele kleine Geheimnisse

    O lk hatte immer noch sein grünes, haariges Scherz-Pflaster auf dem Kopf, als sie an ihm vorbeigingen, und Urgum hatte recht gehabt. Molly fand das sehr witzig. Sie war so begeistert, dass Olk nicht nur vergaß, nach dem Passwort zu fragen. Er versuchte sogar so verzweifelt, sich noch etwas ähnlich umwerfend Komisches einfallen zu lassen, dass er die nächsten sechs Wochen vollkommen vergaß, sich zu bewegen oder zu sprechen.
    Auf den Stufen vor Grizeldas Höhle presste Molly das tropfende Stück abgerissener Ärmel gegen Urgums Wunde. Grizelda war reingegangen, um irgendeinen Heiltrunk zu kochen, und Divina war herübergekommen, um rauszufinden, was vorgefallen war.
    »Du hättest Papa sehen sollen, Mama!«, sagte Molly.
    »Ich hab ihn schon gesehen«, sagte Divina streng. »Und ich wage zu behaupten, ich werde ihn wieder sehen.«
    »Aber Mama, er war ja so cool!«, beharrte Molly.
    »Mir erscheint es nicht gerade umwerfend cool, sich ein Stück Fleisch aus dem Arm hacken zu lassen«, bemerkte Divina und begutachtete Urgums Wunde.
    »Jetzt komm aber!«, sagte Molly. »Wie er diesen sieben Windlern entgegengetreten ist, und das, wo er gedacht hat, es würden siebenhundert sein!«
    »Wenn du mich fragst, klingt das eher dämlich«, sagte Divina. »Na gut, ich denke, ich werde dann mal besser einen sauberen Verband suchen gehen.«
    Divina ging zurück zu ihrer Höhle, damit die anderen ihr stolzes Lächeln nicht sehen konnten. Molly zog vorsichtig das Stück Stoff von der Wunde und war froh, dass es nicht mehr so schlimm blutete.
    »Also, ich hab dich cool gefunden«, sagte sie.
    »Ach, das war gar nichts«, sagte Urgum. »Außerdem haben Grizelda und du mir ja Rückendeckung gegeben.«
    »Was hätten wir denn machen können?«, fragte Molly.
    »Hast du Grizelda nicht gesehen, wie sie mit Pfeil und Bogen umgeht?«
    »Ich hab gedacht, das magst du nicht.«
    »Babyspielzeug«, stimmte Urgum zu. »Aber was sie damit macht, ist Zauberei. Ich hab den Pfeil nicht mal gesehen, mit dem sie den ersten Windler abgeschossen hat, so weit war er von uns beiden weg. Aber denk mal drüber nach - wenn sie ihn nur gestreift hätte, dann hätte er wegrennen und dich mitnehmen können. Wenn sie ihn auf der Stelle getötet hätte, hättest du mit dem Kopf voran auf die Felsen knallen können. Und wenn sie dich getroffen hätte... nun, es war auf jeden Fall ein unglaublicher Schuss, dass er so langsam zusammengeklappt ist.«
    Urgum schaute schnell zu Grizeldas Höhleneingang, dann beugte er sich zu Molly vor und flüsterte eindringlich: »Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
    Molly nickte.
    »Ich sag dir, Grizelda ist der unglaublichste Bogenschütze, den ich je gesehen habe. Niemand kann ihr das Wasser reichen. Von ihrer Geschicklichkeit mit dem Bogen kann ich noch nicht mal träumen.« Urgum seufzte. »Aber wenn du ihr erzählst, dass ich das gesagt habe, bist du tot.«
    Zu seiner Überraschung prustete Molly vor Lachen.
    In dem Augenblick ritt eine vertraute Gestalt auf einem Ochsen in die Kluft.
    »Das ist Mungoid!«, sagte Molly und lief auf ihn zu. »Wo hast du dich rumgetrieben, du lieber, hässlicher, großer Kerl?«
    »Pssst!«, sagte Mungoid und kletterte von dem schwitzenden Tier. »Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
    Molly nickte. Sie wurde langsam zur Expertin auf dem Gebiet. Mungoid bedeutete Molly, auf die andere Seite des Ochsen zu kommen, damit Urgum nicht sehen konnte, was er tat. Er machte seine Satteltasche auf und zog behutsam ein kleines Päckchen hervor, das in Seide eingeschlagen war. Er reichte es Molly.
    »Das ist für dich«, sagte er schüchtern. »Ich hab’s gerade

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