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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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stand ein auf Hochglanz polierter hohler Knochen ab. Tangal deutete mit dem Knochen auf Urgum und die Haare fingen an zu vibrieren. Ein sanfter Ton erklang.
    »Siehst du?«, sagte Tangal. »Der Nervendetektor registriert normalen Ausschlag. Er wird deinen Haufen zertrümmern.«
    Aber in dem Moment quietschte der Nervendetektor. Nur ganz kurz, aber er quietschte.
    »Hab ich doch gesagt!« Windlerdeus lachte triumphierend. »Er hat die Nerven verloren. Alles große Klappe und nichts dahinter. Er wird zerhackt werden!«
    »Keine Chance!«, sagte Tangor.
    »Wollen wir wetten?« Windlerdeus schmunzelte. »Oder habt ihr etwa auch Schiss?«
    »Ich hab vor keinem Schiss!«, sagte Tangor. »Aber warum könnten wir schon wetten? Wir sind Götter, also haben wir sowieso alles.«
    »Falls Urgum gewinnt«, sagte Windlerdeus, »dann küsse ich eure Füße.«
    »Wenn’s dich glücklich macht«, sagte Tangal. »Ihr Windler seid schon eigenartig.«
    »Aber WENN Urgum verliert, dann küsst ihr meine Füße!« Windlerdeus lachte. Und um zu zeigen, dass er es ernst meinte, hielt er den Zwillingen seinen Fuß vor die Gesichter. Es war ein großer, haariger, grüner, warziger Fuß und alle acht Zehennägel waren braun und rissig. Außerdem troff das ganze Ding vor Schweiß.

    »Das ist mit Sicherheit der abstoßendste Fuß in der gesamten Ewigkeit!« Tangal keuchte und hielt sich die Nase zu.
    »Das ist er keineswegs«, sagte Windlerdeus. »Das wäre dieser hier.«
    Windlerdeus zeigte ihnen seinen anderen Fuß. Wären die Zwillinge keine göttlichen Himmelskreaturen gewesen, hätten sie sich jetzt übergeben.

    »Also, steht ihr immer noch zu Urgum?«, sagte er. »Oder habt ihr auch Schiss?«
    Tangor und Tangal tauschten Blicke.
    »Wette gilt!«, sagten sie und bissen die Zähne zusammen.
    Und so drückte Windlerdeus auf der Fernbedienung die Taste »Play« …

Ein unfairer Kampf

    Z urück in der Welt der Sterblichen, griffen die Windler an.
    »Ich werde euch jetzt ein Geheimnis verraten, meine fröhlichen kleinen Kumpelchen.« Urgum lächelte, als er wie beiläufig mit den Fingern gegen den Axtstiel trommelte. »Wenn ein ganzer Haufen übergroßes Aasfutter euch angreift, dann können sie nicht alle gleichzeitig auf Tuchfühlung gehen. Also ist alles, was nötig ist, um sie zu schlagen, sorgfältiges...«

    Die Axt blitzte und eine Hand fiel auf den Boden. Sie umklammerte noch immer ein langes, dünnes Schwert. Aber Urgum hatte keine Zeit, es zu bewundern, weil ein zweiter Windler von der anderen Seite auf ihn zusprang.

    Urgum ließ das Ende des Axtstiels direkt in das verzerrte Gesicht des Windlers krachen. Als er rückwärts taumelte, traf er in einem zermalmenden Schlag Urgums rechte Schulter mit einem dornenbesetzten Knüppel, aber schon fuhr der Axtkopf aufwärts...

    Der Kiefer des Angreifers zerbarst und blutige Zähne flogen Urgum entgegen...

    Mit einem weiteren Hieb seiner Axt traf er den nächsten Windler ins Gesicht und ließ ihn rückwärts über den bereits gefallenen Schwertmann fliegen.

    Urgum ignorierte das Blut, das aus seiner Schulterwunde sprudelte und trat vor. (Ein alter Kampftrick: Sobald du von der Wand nach vorne trittst, wird garantiert immer mindestens ein Feigling versuchen, dich von hinten anzugreifen.)
    Ohne sich umzudrehen, sprang Urgum mit gespreizten Beinen in die Luft und schwang die Axt unter sich in einem Vollkreis.

    Der Windler hinter ihm wurde vom Hintern aufwärts fast in zwei Teile gespalten. Urgum ließ sich auf ein Knie fallen, riss die Axt los und ließ sie wieder hochsausen …

    Er vergrub sie tief in den Eingeweiden eines weiteren anstürmenden Windlers.
    Damit blieb nur noch der Oberwindler selbst übrig, der ein Stück entfernt stand und erschüttert mit zitternder Hand sein Schwert umklammerte. Urgum holte Atem und ließ die Axt ruhen. Die ganze Sache hatte sich in kürzerer Zeit abgespielt, als ein Blatt brauchte, um von einem Baum zu fallen. Rund um ihn winselten und stöhnten die Windler, die versuchten, sich gegenseitig vor dem wüstesten Wilden in Sicherheit zu schleppen, den die Verlorene Wüste je gekannt hatte.
    »Wie schon gesagt«, fuhr Urgum fort. »Alles, was nötig ist, um sie zu schlagen, ist sorgfältiges Timing. Also, wirst du jetzt sagen, dass es dir leidtut, oder warten wir auf die anderen?«
    »Anderen?«, sagte der Oberwindler. »Welche anderen?«
    »Angeblich gibt es sieben von euch.«
    »Das waren alle«, sagte der Oberwindler. »Sechs liegen blutend auf dem

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