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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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einen Bogen um das Blumenbeet und folgten dem Pfad. Sie bogen in die letzte Kurve vor der Felswand und sahen eine einsame Gestalt im Zugang zur Kluft stehen.
    »Da ist Olk!«, brüllte Urgum. »Guter alter Olk! Er ist genau da, wo wir ihn zurückgelassen haben.«
    »Uff!«, seufzten die sieben Söhne erleichtert.
    »Hi, Olk«, rief Urgum laut. »Wir sind zurück!«
    Selbst im Schatten der gewaltigen Felswand wirkte Olk, der Wachtposten, monströs. Obwohl sein rostiges Kettenhemd und sein zerfetzter Lederkilt die Größe von Bettlaken hatten, schafften sie es gerade mal, das obere Ende seiner Brust und den oberen Teil seines Unterkörpers zu bedecken, wobei ein breiter Streifen des Bauches entblößt blieb. Seine gegerbte Haut war rissig wie die Felsenkluft, die er bewachte, schwere Armreifen aus Eisen umspannten seine mächtigen Bizepse, und die eingerissenen Zehennägel standen von seinen bloßen Füßen ab wie ein Reihe Straußenschnäbel.

    Irgendwann in der Vergangenheit hatte ihm jemand mit einer Axt den Schädel auf Scheitelhöhe gespalten, und die dabei entstandene Narbe verlief quer über seinen Kopf und teilte sein strähniges Haar in zwei wilde Büschel. Unter seinen stacheligen Augenbrauen lagen seine Augen so tief in seinem Gesicht, dass es aus seiner Sicht wirken musste, als schaute er aus einer Höhle nach draußen.
    Aber das waren alles nur unwichtige Nebensächlichkeiten. Das Eindrucksvollste an Olk war die Waffe, die er trug.
    Quer über seinen Schultern lag nämlich die längste und widerlichste Klinge der gesamten Gegend.Man munkelte, sie habe einst mit nur einem Schlag einem Elefanten den Kopf abgetrennt. Selbst wenn es einfach so an der Wand gelehnt hätte, wäre Olks Schwert Respekt einflößend gewesen, und in den Händen des Wächters von Golgarth schrie es nach totaler Unterwerfung.
    Die Pferde näherten sich der riesigen Gestalt, wurden langsamer und blieben schließlich stehen.
    »Wir sind zurück, Olk!«, sagte Urgum stolz. »Wir sind’s.«
    Fliegen summten um die verkrusteten Flecken auf dem Schwert herum, doch in dem massigen Gesicht verzog sich kein Muskel.
    »Ist sie zu Hause?«, erkundigte sich Urgum mit vorsichtigerer Stimme. Hinter ihm hielten die Jungs den Atem an. Sie wussten, dass es ganz egal war, wie wild die Kämpfe, Raufereien und Angebereien auf der Jagd verlaufen waren, denn der bei Weitem beängstigendste Teil der Reise war die Frage, welcher Empfang ihnen bei ihrer Rückkehr bereitet würde.
    Urgums »Sie« war seine Frau Divina, und aus irgendeinem Grund hatte Urgum nie ganz kapiert, warum sie nicht schrecklich wild drauf war, auf Einhornjagden zu gehen, zu kämpfen, anzugeben, zu raufen und zu feiern. Es war wirklich schade, weil Urgum seine Frau ziemlich gern hatte und sich gefreut hätte, wenn sie mitgekommen wäre. Er war nicht sicher, wie gut sie beim eigentlichen Kämpfen war, aber was das Angeben und die Rauferei anbelangte, genügte sie mit Sicherheit den gestellten Anforderungen. Sie hatte sogar eine zusätzliche Fähigkeit, mit der Urgum nicht mithalten konnte. Obwohl Urgum der Barbar der unumstrittene Champion der furchtbaren doppelköpfigen Streitaxt war und nichts dabei fand, mit verbundenen Augen gegen drei Gegner zu kämpfen, wurde selbst er völlig hilflos und erbärmlich angesichts von Divinas linker Augenbraue. Sie brauchte ihn nur einen Moment lang mit diesem steinernen Blick einzufangen, ohne zu blinzeln, um ihn dann mit einem sarkastischen Heben dieser tödlichen linken Augenbraue in die Knie zu zwingen, bis seine Lippen zitterten und er verschämt Entschuldigungen vor sich hin brabbelte und sich dabei vollkommen wertlos fühlte.
    Natürlich versuchte Divina auch nie, Urgum von seinen Jagdausflügen abzuhalten - ebenso gut hätte man versuchen können, ein Gewitter vom Gewittern abzuhalten -, aber wenn er wiederkam, konnte er nie ganz sicher sein, wie er empfangen werden würde. Ein glückliches Lächeln wäre nett gewesen, zusammen mit bewundernden Blicken auf seine neuen Narben und vielleicht ein »Hast du eine schöne Zeit gehabt, mein Lieber?«, aber das kam niemals vor. Das Problem war, dass Divina eine völlig falsche Einstellung manchen Dingen gegenüber hatte - etwa Kanonenkugeln mit den Zähnen zu fangen oder sich Kobras ins Hemd zu stecken. Urgum betrachtete diese Dinge selbstverständlich als mutige und heldenhafte Herausforderungen, aber Divina rümpfte nur die Nase und sagte, das wäre kindische Angeberei.
    Selbst wenn Urgum nur von

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