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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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einem ganz kurzen Ausflug zurückkam, wusste er, dass er mit hochgezogener Augenbraue erwartet werden würde. Seltsamerweise machte es ihm in diesen Fällen umso weniger aus, je weiter die Augenbraue hochgezogen wurde. Eine wirklich hohe Augenbraue war beinahe komisch anzusehen, als würde sie sagen »Tja, nun, ich schätze, Jungs sind eben so, das kann man nicht ändern«, aber wenn es sich nur um eine winzige Bewegung handelte, bedeutete das, die Kacke war wirklich am Dampfen.
    Urgum hasste es, dass Divinas Augenbraue so viel Macht über ihn hatte, also neigte er dazu, seine Heimreise so lange wie möglich hinauszuzögern, aber je länger er es hinauszögerte, desto kleiner wurde die Bewegung der Augenbraue.
    Urgum spähte an Olk vorbei durch den Eingang ins Felsental. Auf der anderen Seite der Felswand befand sich ein gigantischer Felsenkessel mit einem Sandboden. In der Mitte gab es einen großen, ebenen Platz, wo unter einem Baum ein paar Hausstrauße friedlich ein Ferkel zerlegten. An der unteren Kante der hohen Felswand befanden sich unzählige dunkle Höhleneingange, aber niemand schien da zu sein. Urgums Höhle befand sich direkt gegenüber vom Eingang zur Kluft, und er starrte hinüber in der Hoffnung, vielleicht irgendeine Bewegung darin zu erspähen, aber er sah nur ein kaltes, unfreundliches, unbewegliches Nichts.
    Urgum versuchte, das Ausmaß der zu erwartenden Augenbrauenbewegung zu errechnen, und deshalb fragte er sich zum ersten Mal seit seinem Aufbruch, wie lange er wohl unterwegs gewesen war. Es war nutzlos. Schweren Herzens musste er einsehen, dass die Augenbraue kaum merklich zucken würde. Er hatte keine andere Wahl, als ein fröhliches Gesicht zu machen und so zu tun, als wäre nichts dabei.
    »Sie wird sich freuen, uns zu sehen«, bemerkte Urgum Olk gegenüber ohne große Überzeugung. »Obwohl zu erwarten ist, dass sie sich gefragt hat, wo wir bleiben, weil wir, um ehrlich zu sein, ein bisschen später dran sind als ursprünglich geplant. Trotzdem - immerhin sind wir alle zurück und werden auch alle zusammen wieder eine große, glückliche Familie sein, was, Olk?«
    Keine Reaktion.
    »Schau mal, was ich ihr mitgebracht habe. Einen ganzen Sack voll Perlen und Rubinen! Ich hab ihn bei einem Wettbewerb gewonnen. Es ging darum, wer seine Zunge am längsten in die Flamme einer Kerze halten konnte. Was hältst du davon, Olk? Ich wette, sie kann es kaum erwarten, das hier in die Finger zu bekommen. Also, wie auch immer. Ist schön, dich zu sehen. Immer reizend, sich mit dir zu unterhalten, Olk. Aber wenn wir noch länger hier rumstehen und quatschen kriegen wir am Ende beide Ärger. Rein mit euch, Jungs...«
    In Olks schwerem Gesicht zuckte ein Augenlid. Seine Lippen teilten sich ein wenig und ein einziges Wort rollte aus den innersten Tiefen seiner Eingeweide hervor:
    »Aber, Olk, ich bin’s«, sagte Urgum. Dann wandte er sich an seine Söhne. »Guter alter Olk! Ist ein richtiger Scherzkeks, was, Jungs?«
    Die sieben Söhne lachten unsicher. Der Gedanke, dass Olk scherzen könnte, war beängstigend. Sie wussten, dass er sie mit einem einzigen Hieb seiner gewaltigen Klinge augenblicklich alle gleichzeitig enthaupten konnte.
    »Passwort«, grummelte Olk.
    »Olk, ich brauche das Passwort nicht auszusprechen, weil ich hier lebe, kapiert?«, erklärte Urgum. »Und nachdem wir gute Kumpel sind, verrate ich dir ein kleines Geheimnis. Das wird dir gefallen. Um ehrlich zu sein … Ich hab’s vergessen.«
    Das gefiel Olk nicht. Es brachte Olk dazu, mit seiner Klinge zu zucken, woraufhin die Fliegen in Panik flohen. Alle Pferde wichen einen Schritt zurück.
    »Kommt schon, Jungs!«, sagte Urgum, der es nicht wagte, seinen Blick von Olk abzuwenden. »Helft mir! Wie war noch gleich das Passwort?«
    Ein Gemurmel völliger Unwissenheit.
    »Ach, kommt, lasst uns Raymond fragen«, sagte Ruinn. »Er weiß es bestimmt.« Er kramte in Raymonds Tüten und Säcken, bis er ein Ohr fand. »Hey, Raymond. Erinnerst du dich noch an das Passwort?«
    »Es ist Blutfest, oder nicht?«, sagte Raymond in einem anderen Sack.
    »Natürlich!« Urgum lachte. »Das ist es! Okay, Olk, wir haben’s! Das Passwort ist Blutfest. Wie lautet es, Jungs?«
    »Blutfest!«, riefen sie triumphierend.

    »Siehst du?«, sagte Urgum. »Wir wussten es die ganze Zeit über. Wir singen es sogar für dich, wenn du willst. Kommt, Jungs, eins, zwei, drei...«
    »Blutfest, Blutfest, Blutfest...«
    »FALSCH.«
    Die gewaltige Klinge hob sich von Olks

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