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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjartan Poskitt
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seinen Nacken. »All diese Trillionen winzig kleiner Tintenatome zu bewegen, hat mich echt geschafft.«
    »Du weißt doch, wenn Urgum stirbt, dann isst er für immer und ewig an unserer Tafel.«
    »Das werden wir wohl riskieren müssen«, seufzte Tangor. »Ich bin komplett hinüber.«
    »Aber denk mal dran, was mit Molly passieren könnte«, sagte Tangal, rutschte an die Kante des Regalbrettes und ließ die Füße in der Luft baumeln. »Wir haben sie hierhergebracht, jetzt haben wir auch die Pflicht, auf sie aufzupassen.«
    »Oh«, sagte Tangor. »So habe ich das noch nicht gesehen.«
    »Denk daran, was sie gesagt hat«, sagte Tangal. »Wenn wir echt wären, dann könnten wir diese Katastrophe verhindern. Und ehrlich, wir könnten ein paar echte Gläubige mehr vertragen.«
    »Also, was machen wir?«, fragte Tangor. »Wir könnten ein Erdbeben arrangieren oder eine Lawine oder einen Kobra-Regen oder so was.«
    »Es darf nichts zu Auffälliges sein«, sagte Tangal. »Die Steuergötter würden uns sonst mit Blitz und Donner verfolgen. Das würde uns für immer anhängen, wenn wir eine völlig gerechtfertigte Steuereintreibung verhindern.«
    »Gerechtfertigt?«, murmelte Tangor, der gerade auf eine Idee kam. »Das ist es! Wir haben etwas sehr Wichtiges vergessen. Komm, wir können das alles noch aufhalten, wenn wir uns beeilen.«
    Wieder einmal wurden die Statuen leblos, aber im selben Augenblick wurde es viele Meilen entfernt im Laplace-Palast plötzlich eisig kalt, als die Dechseid stinkwütend durch die verlassenen Büros in der Steuerabteilung marschierte. Jeder Schreibtisch und Stuhl war leer, und ihre Laune wurde nicht besser, als sie die Erklärung las, die in Form eines F28 an das Schwarze Brett geheftet war. Man hatte ihre gesamte Abteilung abgezogen, um eine ausstehende Zahlung einzutreiben... einen halben bronzenen Tanna . Die Dechseid wusste, dass das lächerlich war, aber so war nun mal das Gesetz, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Zornig ließ sie sich in ihren Stuhl fallen und schlug das Protokollbuch auf ihrem Schreibtisch zu, aber während sie mit ihren Krallen auf den Tisch daneben trommelte, kam eine scharfe Brise auf und schlug das Buch erneut auf.
    Sie schlug es wieder zu, aber die Brise schien zurückzukommen und schlug es noch einmal auf. Wie betäubt beobachtete sie, wie die Seiten nach links geblättert wurden, aber dann kam eine zweite Brise auf und blätterte nach rechts. Die Seiten schlugen vor und zurück und flatterten immer wilder und wilder, als suchten mehrere unsichtbare Personen gleichzeitig nach etwas.
    Und dann, so plötzlich wie die Störung angefangen hatte, war sie vorbei und alles wieder ruhig. Die Dechseid warf ein Auge auf die aufgeschlagene Seite. Sekunden später klemmte sie das Buch unter den Arm und raste nach draußen zu ihrem Pferd, während ihr langer Schwanz hinter ihr wild zuckte.

    Die zwei Brisen seufzten erleichtert.
    »Ich dachte schon, wir finden es nie!«, keuchte Tangor.
    »Ich auch«, stimmte Tangal zu. »Jetzt können wir bloß hoffen, dass es noch rechzeitig war.«

Showtime

    W ährend sich die Truppen draußen vor dem Eingang zum Felsental sammelten, trat Mungoid an Olks Seite. Er hatte sich entsprechend ausgerüstet und seine Schlachtzähne eingesetzt, außerdem trug er seinen monströsen metallenen Ungoid-Schlacht-Hammer. Vor ihnen hatte sich jetzt die gesamte Steuerarmee versammelt. Der kleine Steuereintreiber arbeitete sich in die erste Reihe vor.
    »Esch ischt vermutlisch bescher, wenn du mir dasch Reden überläscht«, sagte Mungoid durch seine großen Zähne hindurch.
    Auf Olks anderer Seite zog Divina eine Augenbraue hoch. Sie war nicht überzeugt davon, dass Mungoids Gerede irgendjemandem helfen würde, solange er diese Zähne im Mund hatte. Trotzdem wedelte sie nur eine Fliege von der Entenleberpastete auf ihrem Tablett weg und sagte nichts.
    »Klopf-klopf, jemand zu Hause?«, sagte Herr Perkins sarkastisch, während er alle betrachtete, die innerhalb der Kluft Position bezogen hatten.
    Hinter ihm lachten seine Truppen.

    »Willkommen zurück, Herr Perkins«, sagte Divina fröhlich. »Vielleicht kann ich Sie und Ihre Kollegen zu einem kleinen Häppchen verführen?«
    »Mmm!« Von der Armee kam ein zustimmendes Geräusch.
    »Schnauze!«, befahl der Eintreiber. »Wir spielen keine Spielchen mehr. Wir kommen rein.« »Passwort«, sagte Olk. »Ich denke, darüber sind wir inzwischen hinaus«, sagte der Eintreiber. »Es wird Zeit, dass Sie

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