Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatten. Als ich sie an der Schulter berührte, zuckte sie zusammen.
    »Sag, daß es nicht wahr ist, John.«
    »Leider ja.«
    »Was war mit den Haien?«
    »Sie sind jetzt satt.«
    Glenda schüttelte den Kopf. Dann stöhnte sie auf. »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte er. »Das... das... ist einfach unmöglich. Wie... wie... kann das kommen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber der verdammte Voodoo-Zauber scheint gewirkt zu haben – leider.«
    »Ja, das hat er wohl!« hauchte sie. Glenda drehte sich von mir weg und schaute wieder auf die Scheibe gegenüber. Die Haie waren nicht mehr zu sehen, und auch von dem Zombie gab es keine Spur mehr. Er war zu einer Beute geworden.
    Sie wischte über ihr Gesicht, das einen Schweißfilm aufwies. »Wer kann das nur getan haben? Woher ist er gekommen? Und ist er der einzige Zombie gewesen, der hier haust?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich bin kein Kind mehr, John. Du willst es mir nicht sagen. Das weiß ich genau.«
    »Wir müssen damit rechnen, daß es nicht der einzige ist. Wahrscheinlich gehörte er zu den Voodoo-Wächtern, vor denen sich alle Menschen fürchten.«
    »Ja!« flüsterte sie. »Das denke ich mittlerweile auch.«
    Gemeinsam schauten wir noch einmal durch die Scheibe, aber es gab nichts Ungewöhnliches mehr zu sehen.
    Nur die Fische schwammen ihre Bahnen, und die Schwingen des Rochens wirkten hoch über den Haien wie ein schwingender Teppich.
    Ich drehte Glenda herum. »Komm, hier haben wir nichts mehr verloren.«
    Sie war ebenfalls der Meinung, sagte aber etwas, das auch mich bedrückte. »Ich weiß ja nicht, wie er in das Hotel oder auch in das Wasser gelangt ist, aber wenn er das geschafft hat, können wir davon ausgehen, daß es auch noch andere gibt, die sich im Paradies aufhalten. Sie kommen. Sie sind nicht mehr zu halten. Das kannst du mir glauben, John.«
    Ich sagte zunächst nichts und schob sie nur vor. Hier unten gefiel es mir plötzlich nicht mehr. Hier roch es nach Tod und kaltem Horror. Ich mußte wieder an den Pool denken. Bei ihm war der Grund an einer Stelle aufgebrochen worden. Wohl nicht von oben, sondern von unten. Aber wer, zum Teufel, besaß eine derartig große Kraft, um dies zu schaffen?«
    Zombies eben.
    Lebende Leichen, die in der Erde der Insel ihre zeitlich begrenzten Gräber gefunden hatten.
    Vor uns lag jetzt die Treppe.
    Sie sah aus wie immer. Jede Stufe war beleuchtet, doch diesmal kam mir das Licht wie Totenleuchten vor. Die Treppe war leer. Niemand lauerte auf uns. Glenda, die als erste einen Fuß auf die Stufe setzte, sprach mich flüsternd an. »Du hast doch eine zweite Waffe mitgenommen – oder?«
    »Ja. Sie befindet sich noch im Koffer.«
    »Bitte, gib sie mir.« Sie schaute mich flehend an. »Ich brauche sie unbedingt, sonst fühle ich mich nicht mehr sicher. Und Silberkugeln stoppen die Monster ja.«
    »Alles klar.«
    Wir atmeten beide auf, als wir die Halle erreichten. Hier wußte niemand, was sich im Keller des Baus abgespielt hatte. Dem Grauen dort unten stand hier der reine Luxus gegenüber, der in softige Musik eingepackt wurde.
    Es war angenehm kühl. Es roch so frisch. Blütenduft erfüllte die Luft. In den Sesseln saßen Gäste, lasen, tranken oder relaxten.
    Niemand ahnte, welches Grauen sich hinter den Fassaden des Paradieses verbarg.
    Wir blieben an der Rezeption stehen, wo man uns ansprach. »Hat es Ihnen gefallen, durch die Welt unter Wasser gehen zu können?« fragte uns einer der Portiers, der eine weiße Uniform trug und damit aussah wie ein Kapitän.
    »Es war faszinierend«, antwortete ich. »Ein wirklich einschneidendes und unvergeßliches Erlebnis.«
    »Es freut mich, das zu hören, Miß Perkins und Mr. Sinclair. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?«
    »Das können Sie. Schauen Sie doch bitte mal nach, ob eine Nachricht für mich eingetroffen ist.«
    »Gern, einen Moment.«
    Es war keine da. Ich war etwas enttäuscht, denn ich hatte mit einem Anruf von Warren Cox gerechnet. Dann würde ich eben mit ihm vom Zimmer aus telefonieren.
    »Noch etwas«, sagte ich und setzte dabei ein harmloses Lächeln auf. »Wir sind noch nicht lange auf Adventure Island, aber uns wurde schon einige Male ein Begriff genannt, mit dem wir als Fremde nichts anfangen können. Möglicherweise sagt er Ihnen etwas.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Voodoo-Wächter.«
    Kaum hatte ich den Begriff ausgesprochen, verlor der Mann seine Beherrschung, die uns jetzt aufgesetzt vorkam. Seine dunkelbraune Haut konnte nicht

Weitere Kostenlose Bücher