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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ertrunken. Spuren gab es nicht mehr zu sehen. Man hatte den Boden des Beckens sehr schnell ausgebessert.
    Ich rieb nachdenklich über mein Kinn, als Glenda an meine Seite trat. »Wußtest du eigentlich, daß es hier noch eine zweite Wasserwelt gibt?«
    »Nein. Wo denn?«
    Sie deutete mit dem Zeigefinger in die Tiefe. »Praktisch unter dem Hotel. Dort sind gewaltige Aquarien, in denen du sehen kannst, was hier normalerweise im Meer herumschwimmt.«
    »Auch Haie?« fragte ich.
    »Ich denke schon.«
    »Du willst dir das anschauen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Okay, gehen wir.«
    Sie wies auf die Rutsche.
    »Ist hier alles okay?«
    »Es gibt keine Spuren mehr, Glenda. Man hat sie sorgfältig gelöscht. Niemand soll daran erinnert werden, obwohl jeder der Mitarbeiter daran denkt, davon bin ich überzeugt.«
    »Ich auch.«
    Der Weg in die Unterwasserwelt konnte über eine Treppe oder mit dem Lift erreicht werden. Wir entschieden uns für die Treppe, die im Hintergrund der mit Blumen und Springbrunnen gefüllten Hotelhalle in die Tiefe führte.
    Die Treppe war breit. Indirekte Beleuchtung legte sich geisterhaft schimmernd über jede Stufe, und die Hallenmusik blieb allmählich hinter uns zurück.
    Sehr bald schon nahm uns eine andere Welt auf. Nein, sie war nicht düster, aber Licht paßte sich der Umgebung gut an. Es störte nicht, und es störte auch nicht die Fische, die rechts und links eines tunnelähnlichen Gangs in zwei gewaltigen Aquarien lautlos ihre Bahnen zogen.
    Vielleicht war dieses gewaltige Aquarium nur eingerichtet worden, damit die Gäste bei den wenigen Regentagen eine Abwechslung hatten. Zu dieser Zeit jedenfalls waren wir die einzigen, die sich hier unten aufhielten.
    Am Beginn des Gangs blieben wir stehen. Glenda schaute nach vorn und auch zur Seite hin. Ihr Gesicht hatte den lockeren Ausdruck verloren. Sie sah gespannt aus.
    »Hast du was?« fragte ich sie.
    »Nein, nicht unbedingt.«
    »Aber...«
    »Ich weiß nicht, so wohl fühle ich mich nicht. Mögen die Scheiben an den Seiten auch noch so dick sein, ich werde die Vorstellung einfach nicht los, daß sie plötzlich brechen können und wir durch das Wasser weggeschwemmt werden.«
    »Keine Sorge, die halten den Druck aus.«
    »Wie auch der Poolboden – oder?«
    Ich gab ihr keine Antwort, sondern setzte mich in Bewegung.
    Rechts und links befanden sich die lautlosen Welten. Auch dazwischen war es still geworden. Wir sprachen nicht, und unsere Schritte wurden von dem recht weichen Boden förmlich aufgesaugt, so daß kaum Geräusche zu hören waren.
    Rechts und links bewegten sich die Fische in einem Wasser, das sehr klar war. Man hatte diese Welt dem Meeresboden abgeschaut. Es gab mit Korallen bewachsene Felsen, feinen Sand auf dem Grund, hohe, ranke Pflanzen, die sich im leichten Rhythmus der Wellen bewegten, als wollten sie jedem Zuschauer zuwinken.
    Und es gab die Fische.
    Wir sahen die absoluten Exoten an der rechten Seite, wobei ich nicht die Haie meinte, sondern Fische, die oft nur so groß wie eine Hand waren, aber in verschiedenen Farben leuchteten. Auch präsentierten sie sich in den unterschiedlichsten Formen. Manche waren langgestreckt, andere wiederum zeigten eine kompakte, beinahe schon kugelige Form, und wieder andere erinnerten mich an kleine Pfeile, die ebenso schnell und mit manchmal zackigen Bewegungen durch das Wasser huschten.
    Es war schon eine bunte und faszinierende Welt. Die Beleuchtung in den gewaltigen Becken war so eingestellt worden, daß sie weder die Fische noch die Menschen störte.
    Auch ich fühlte mich von den Bildern fasziniert und vergaß dabei, weshalb wir überhaupt auf die Insel gekommen waren. Jetzt fühlten wir uns tatsächlich wie Urlauber, die dabei waren, eine völlig neue Welt zu entdecken.
    »Das ist schon einsame Spitze«, sagte Glenda, die dicht neben mir ging und sich bei mir eingehakt hatte. »Eine Unterwasserwelt kann wirklich faszinierend sein.«
    »Stimmt.«
    Wir schauten uns zuerst die linke Seite an, die rechte wollten wir uns auf dem Rückweg vornehmen.
    Noch immer waren wir allein. Umweht wurden wir von einer leisen psychedelischen Musik, die Ähnlichkeit mit dem Meeresrauschen oder einer weichen Brandung aufwies. Wer hier ging, der konnte die Sorgen des Alltags vergessen.
    Am Ende des Gangs führte wieder eine Treppe hoch. Dort machten wir kehrt und nahmen uns die andere Seite vor.
    »Das ist der dunkle Teil des Meeres«, flüsterte mir Glenda ins Ohr.
    »Wieso?«
    »Haie.« Sie streckte

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