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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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Sekunden nicht, ein Wort zu sagen, obwohl zahlreiche Gedanken durch seinen Kopf schossen und er es nicht schaffte, sie zu ordnen.
    Selbst das Schreien der Vögel war in den Hintergrund getreten, und die Luft um den kleinen Tisch herum erkaltete noch mehr, als wäre der Sensenmann als unsichtbare Gestalt dabei, die drei Personen zu umkreisen.
    »Die Gräber sind also leer«, sagte Suko. Hank nickte.
    »Sie sind unterwegs!« flüsterte Carla.
    Suko ging nicht auf ihre Bemerkung ein. Er wandte sich an Hank. »Wie viele Gräber sind es?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ungefähr!«
    »Zehn, zwölf oder so.«
    »Und der Friedhof befindet sich tatsächlich hier auf Adventure Island als Relikt aus einer anderen Zeit. Ist das so?«
    »Ja, man wollte sie loswerden, hat ihnen hier die Ruhe gegeben und den Bann gesprochen. Der ist nun gelöst worden, und nur so haben sie freikommen können.«
    Suko schaute in das bärtige Gesicht seines Gegenübers. »Das passierte sicherlich nicht von heute auf morgen. Kannst du mir sagen, wer sich dafür stark gemacht hat? Wer brach den Bann? Wer wollte die alten Zeiten wieder zurückkehren lassen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin es nicht gewesen. Ich weiß nicht einmal, ob jemand von der Insel es war. Aber es muß jemand gewesen sein, der eine große macht besitzt. Der die alten Voodoo-Regeln genau kennt und sie nun angewendet hat. Alle, die hier auf der Insel leben, wissen Bescheid, aber sie halten den Mund. Es ist schon schlimm genug, und sie wollen es nicht noch schlimmer machen.«
    »Das ist verständlich«, sagte Suko. »Was ist mit euch? Wollt ihr nicht fliehen?«
    »Wohin denn? Außerdem hassen sie nicht uns, sondern Leute wie dich. Diejenigen, die im Paradise wohnen. Sie sind die Eindringlinge. Sie leben auf dem Boden, den man den Zombies genommen hat. Es war ihre Insel, verstehst du? Und es soll auch wieder ihre Insel werden. Da kann sie niemand aufhalten.«
    Suko überlegte. Es war noch nicht finster geworden. Die sommerliche Helligkeit würde sich noch eine Weile halten, und deshalb stand sein Entschluß fest. »Ich möchte den Friedhof besuchen, Hank.«
    »Was?« Er starrte Suko entgeistert an, und auch seine Frau erschrak. Sie hatte in den letzten Sekunden wie erstarrt auf der Bank gesessen. Jetzt verließ ein leiser Schrei ihren Mund.
    »Würdest du mir den Gefallen tun, Hank?«
    »Nein«, sagte Carla schnell. »Das tut er nicht.«
    »Okay, verstanden. Dann sag mir wenigstens, wie ich zu gehen habe. Ich werde allein loslaufen und ihn auch finden. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Hank schüttelte den Kopf. Er quälte sich. Die beiden berühmten Seelen kämpften in seiner Brust. Er konnte nicht mehr ruhig Sitzenbleiben. Immer wieder strich er über sein Gesicht und stöhnte leise vor sich hin.
    Carla legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Bitte, Hank, du bleibst hier.«
    Suko mischte sich nicht ein. Er konnte sich vorstellen, daß Hank nachdachte und dabei die Vorteile gegen die Nachteile abwog. Sicherlich ging ihm auch durch den Kopf, daß sie etwas unternehmen mußten. Man konnte den lebenden Toten nicht die gesamte Insel und die dort lebenden Menschen überlassen.
    Er nickte.
    »Du gehst mit?« fragte Suko.
    »Ja, ich werde dir den Friedhof zeigen.«
    Carla begann zu zittern. Sie sagte aber nichts, und schlug wieder ein Kreuzzeichen...
    ***
    Ich war durch das Auftauchen der beiden unheimlichen Gestalten nicht einmal so stark überrascht worden, weil ich irgendwie damit gerechnet hatte, denn wir standen auf der Liste, und sie würden alles tun, um uns auszumerzen.
    Glenda hatte es stärker erwischt. Sie war es nicht gewohnt, mit Gegnern dieser Art umzugehen. Zwar hatte sie schon einiges hinter sich und war auch informiert, aber mit mir zusammen an der Front stand sie nicht so oft.
    Trotzdem beherrschte sie sich und ging nur einen kleinen Schritt nach hinten.
    »Die Beretta, John!« flüsterte sie mir zu.
    »Liegt noch im Koffer.«
    »Scheiße!«
    »Kein Problem. Nimm meine.«
    »Und du?«
    »Ich habe noch das Kreuz!«
    Wir hatten schnell gesprochen, und es war auch nicht viel Zeit vergangen. Beide Zombies standen wie Aufpasser noch in der offenen Tür und bewegten sich nicht. Sie taten auch nichts, als ich meine Beretta zog und Glenda zuwarf.
    Sie fing die Pistole auf und entsicherte sie sofort. In beiden Händen hielt sie die Waffe fest. Dabei zielte sie auf die beiden Zombies. Sie war nicht locker, was man von ihr auch nicht erwarten konnte. Der plötzliche
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