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Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

Titel: Uschi Zietsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sternwolke und Eiszauber
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bestimmt ab. »Du darfst Laïre nicht betreten.«
    »Aber ich muss!«, widersprach sie. »Wir haben doch beide gewusst, dass ich die DROGE nehmen muss, damit ich nie über die Wahrheit sprechen kann. Das ist wichtiger als eure dumme Regel! Immerhin gibt es bei euch Dienstmädchen, ich bin also nicht die einzige Frau, die jemals diesen Boden betritt, und werde deswegen schon nicht zu Staub zerfallen! Kelric, bitte !«
    Ihre Gedanken stürmten heftig auf ihn ein und versuchten ihn zu überzeugen, bis er nachgab.
    Grübelnd starrte er in den See hinein und sprach mit dem Wassergeist auf anderer Ebene, die Gorwynas ungeübte Gedankenkraft noch nicht erfassen konnte.
    Ich muss es tun, nicht wahr?
    Ja, mein Lord. Erfülle die Prophezeiung und bring die erste magische Frau nach Laïre. Es muss getan werden.
    O Wassernöck, sie hat mich verwundbar gemacht, und ich habe doch einen entsetzlichen Feind.
    Sie ist deine Waffe, Kelric. Sie muss es sein. Lass die Dinge geschehen, nicht alles lässt sich mit Vernunft erklären. Solltest du dich täuschen, werdet ihr es rechtzeitig wissen.
    Kelric nickte in zögerlicher Hoffnung.
    Laut sprach er: »Libellchen, wir haben ein Problem: die Zeit. Ich wollte mich in einen Falken verwandeln. Aber jetzt muss ich die Gestalt eines Tieres annehmen, das dich tragen kann, brauche länger und vergrößere zudem die Gefahr, dass ich wirklich zum Tier werde und mich nicht mehr zurückverwandeln kann.«
    »Geh nach Dwarg!«, röhrte der Geist des Sees; er war urplötzlich aufgetaucht und saß auf einem herausragenden Felsen: ein grünes kleines Algengeschöpf. »Dort gibt es die Pfeilstiere, fast so schnell wie Falken.«
    »Wo liegt das von hier aus?«, erkundigte sich Gorwyna.
    Kelric antwortete: »Richtung Süden, jenseits des Östlichen Armes des Schwefelflusses. Dort leben die Wolfskatzen, große geschmeidige Geschöpfe mit Wolfsköpfen und Katzenkörpern mit langem gestreiften Fell und kräftigem Katzenschwanz. Sie sind erbitterte und mächtige Feinde der Werwölfe und können Menschengestalt annehmen.«
    Der Geist mischte sich wiederum ein: »Und sie züchten wunderliche Fabeltiere und Pflanzen und heilen wie niemand sonst. Sie treiben fröhlichen Handel mit den Menschen und werden dir helfen, Kelric.«
    Der Zauberer kämpfte mit einem weiteren Erstickungsanfall, während der Geist sprach, und schnappte keuchend nach Luft. »Danke, mein blubbernder Freund!«, rief er hustend.
    »Gern geschehen«, grunzte die Stimme aus dem Wasser. »Ich mag dich, Junge. Aber beeilt euch besser, du siehst wahrlich nicht gut aus. In der richtigen Gestalt kannst du es bis morgen früh schaffen.«
    Kelric rieb sich das Gesicht. »Es ist nur gut, dass ich mit der Verwandlung nicht auch noch die Verletzung übernehme«, sagte er erschöpft.
    Gorwyna stieß einen leisen, spitzen Schrei aus, als sich ohne Vorwarnung vor ihren Augen an der Stelle ein undurchdringlicher Nebel bildete, wo Kelric gerade noch gestanden hatte; und in fasziniertem Schrecken starrte sie dann auf ein riesiges, kristallen glitzerndes und funkelndes, silbernes Wolfsgeschöpf mit feuerspeiendem Rachen und strahlenden Diamantaugen.
    »Ohé!«, grunzte der Nöck und wackelte mit dem algenbefransten Kopf. »Der Sternwolf! Aber klar, was sonst! Das wagt keiner, außer natürlich Lord Kelric! Ich hätte es eigentlich wissen sollen.«
    »M-m-meine Mutter erzählte mir einst ...«, stotterte Gorwyna und erbleichte, zugleich aber leuchteten ihre Augen auf.
    Der Sternwolf ließ ein tiefes Knurren erklingen, und sie näherte sich ihm zitternd, streckte vorsichtig die Hand nach dem blitzenden Fell aus und fuhr erschrocken zurück, als die schrecklichen, leuchtendgelben Zähne nach ihr schnappten.
    »Wolfsmanier«, brummte der Nöck und schlenkerte mit den Beinen. »Nun geh schon, Kleine! Er wird dir nichts zuleide tun, glaube ich, ich kann immer noch Kelric in ihm fühlen. Lass deine Gedanken sprechen, und der unzähmbare Sternwolf wird dir zu Füßen liegen. Haïï! Dies wird eine Geschichte für lange Winternächte tief unter dem Eis!«
    Gorwyna schluckte den Kloß in der Kehle hinunter und zog sich tapfer auf den Rücken des mächtigen Tieres, schmiegte sich fest in das seidenweiche Fell und spürte Stahlmuskeln darunter. Wie herrlich der Sternwolf war, das sagenumwobenste Geschöpf Lerranees! Er drehte die langen spitzen Ohren nach vorn und hinten, stieß einen schauerlichen Heulton aus und preschte in gewaltigen Sätzen davon.
    Gorwyna konnte die

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