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v204640

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Titel: v204640 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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entgegenblickte. Er umarmte und küsste sie zur Begrüßung. Sie versetzte ihm einen kleinen Nasenstüber. Ich beeilte mich hinauszukommen, denn er drehte sich schon nach mir um.
    »Wanda, darf ich dir Amanda vorstellen? Amanda-Wanda.«
    Ich öffnete den Mund, um ihn zu berichtigen, doch Markus hob warnend die Hand.
    »Belassen wir es dabei. Hast du einen deiner traumhaften Cream teas vorbereitet? Ich bin am Verhungern.«
    Er musterte sehnsüchtig den reich gedeckten Tisch und ließ sich auf einen Teaksessel fallen. Wanda hatte uns amüsiert beobachtet.
    »Es ist nicht nett von dir, Markus, die arme Amanda so im Unklaren zu lassen. Um ein paar Erklärungen wirst du nicht herumkommen, wenn es so ablaufen soll, wie du es haben möchtest. Oder wolltest du alles mir überlassen?«
    Eine Spur von Verlegenheit zeigte sich auf seinen Zügen, doch er schwieg.
    Was hatten die vor mit mir? Wanda wandte sich mir zu.
    »Haben Sie mich schon wegen meines komischen Namens bemitleidet? Natürlich heiße ich genauso wenig ›Wanda‹ wie sie ›Amanda‹, meine Liebe.«
    Genau das hatte ich getan. Mein Erröten verriet meine Gedanken und ließ sie spöttisch auflachen. Geschmeidig glitt sie in den Sessel neben Markus und bat mich, neben ihr Platz zu nehmen.
    »Da Markus offenbar erst diesen Hunger stillen muss, verschieben wir das Plauderstündchen auf später. Ich werde Ihnen alles erklären.«
    Damit wandte sie sich anderen Gesprächsthemen zu. Markus und sie kannten sich offenbar gut. Die beiden gingen vertraut miteinander um. Sie tauschten Nachrichten von gemeinsamen Bekannten aus – keiner der Namen kam mir bekannt vor. Ich trank meinen Tee und naschte mich durch die Schüsseln und Platten: Teegebäck in allen Variationen, winzige Schnittchen mit köstlichen Belägen aus Gurke, Krabben, Gänseleberpastete …
    Irgendwie fühlte ich mich überflüssig. Die Blumenrabatte, die die Längsseite der Terrasse säumte, erregte meine Aufmerksamkeit. Eine interessante Komposition in leuchtendem Rot, wie ich sie bisher nur aus Bildbänden über englische Gärten kannte. Das Rot kam von Dahlien, den Bishop of Llandaff konnteich einwandfrei an seiner einmaligen Form identifizieren. Aber was war dieser fast schwarze Purpur? Ich stand auf und nahm die Pflanze in Augenschein. Es war eine Art schwarzes Gras. Schokoladiger Vanilleduft stieg mir in die Nase. Ich hatte davon gehört: Seit zwei Jahren war diese »Schokoladenpflanze« der letzte Schrei.
    »Sie interessieren sich für Blumen?«
    Ich fuhr herum. Wanda stand unmittelbar hinter mir. Sie beobachtete mich prüfend. Auf welche Eignung? Markus war verschwunden. Ich wies auf das Gras zu unseren Füßen.
    »Ich habe mich gerade gefragt, was das für eine Sorte ist.«
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Das macht alles mein Gärtner. Ich sage ihm nur, welche Farben ich will. Kommen Sie, meine Liebe. Wir müssen ein paar Dinge besprechen.«
    Wir setzten uns wieder.
    »Hat Markus Sie irgendwie vorgewarnt?«
    Wie unheimlich. Ich schüttelte den Kopf und wartete. Sie seufzte wie eine Lehrerin, die zum hundertsten Mal erklärt, woran man ein Substantiv erkennt.
    »Markus sollte allmählich wirklich wissen, dass Spontaneität gut und schön ist, manchmal aber mehr schadet als nützt. Fangen wir also ganz von vorne an. Sie vermuten inzwischen sicher, dass ich besondere Qualitäten habe. Stimmt. Und ich bin sehr erfolgreich damit. Seit ein paar Jahren empfange ich nur noch ganz besondere Besucher. Und eben alte Freunde – wie Markus. Er hat mich angerufen und gebeten, etwas für euch zu arrangieren. Ich weiß nicht, wie weit Sie mit Markus schon gegangen sind und ich will es auch gar nicht wissen. Aber als Spielleiter habe ich gewisse Prinzipien und dazu gehört, dass jeder wissen muss, worauf er sich einlässt. Markus’ Grenzen kenne ich – Ihre nicht.«
    Sie schüttelte den Kopf, als ich etwas sagen wollte.
    »Ich bin ein recht guter Menschenkenner, aber man erlebt immer wieder Überraschungen. Sie sollten wissen, dass Markus heute der ›Sklave‹ ist, der bestraft wird. Sie sind meine persönliche Dienerin, die mir dabei zur Hand geht. Ich werde Sie duzen – damit können wir auch gleich anfangen. Kennst du die Spielregeln? Mit der ›Herrin‹ niemals, mit der ›Dienerin‹ nur auf Befehl. Wenn es dir zu viel wird, gehst du einfach. Aber dann habe ich einen Fehler gemacht, was unwahrscheinlich ist. Noch Fragen?«
    Ich schüttelte sprachlos den Kopf. Sie nickte so

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