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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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Flut. Sie ertranken darin. Diesmal würde sie ihn nicht wegstoßen, konnte es nicht. Sam stöhnte. Als ihre Augen sich begegneten, schien er genauso erstaunt zu sein wie sie.
    Sie fragte sich, wie es wohl beim zweiten Mal wäre, o Gott, ja, sie musste ständig daran denken, und jetzt verlangte es sie danach, es herauszufinden, und war allein von der Vorstellung davon so erregt, wozu jetzt noch seine Härte und die Hitze seines Munds beitrugen, dass ihr Verlangen außer Kontrolle geriet. Ganz schwach war sie sich bewusst, dass sie an einer Wand entlangtaumelten und sich, einander verschlingend, umklammert hielten.
    Sam zog sie in eine Türöffnung hinter einem Laden. Er stemmte sich dagegen und zog sie, während sie noch mit ihren Kleidern kämpften, mit gespreizten Beinen an ihm hoch. Es war so stürmisch, so derb. Sie konnte es nicht warten und ließ sich sofort auf ihn gleiten. Er zog sie hart an sich heran und löste Gefühle aus, die mehr als himmlisch waren, köstlich und extrem zugleich. Der raue Stoff, der an ihren Schenkeln rieb, und im Gegensatz dazu das köstliche Feuer dort, wo ihre Körper vereint waren.
    Ein vermaledeiter Winkel ihres Gehirns warf die Frage auf, was sie mit einer Kreatur zu schaffen hatte, die sich Whiskey trinkend in Gassen herumtrieb, von der Leiche eines von ihr Ermordeten heimgesucht wurde und ihr eigenes Leben in elendes Chaos gestürzt hatte …
    Eine Kreatur, die allerdings jetzt mit dem gewaltigsten und intensivsten Orgasmus, den sie je erlebt hatte, ihr Innerstes nach außen kehrte. Ihr blieb die Luft weg. Als ihre Lust langsam verebbte, bewegte Sam sich langsam und ganz minimal unter ihr. Er sah ihr direkt in die Augen, und als er kam, blinzelte er nicht einmal, sondern hielt ihre Seele mit seinem Blick gefangen.
    Eingehüllt in die samtige Dunkelheit fühlte sie sich sicher. Keiner konnte sie sehen … es sei denn, jemand hätte das Sehvermögen von Elfenwesen. Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie nicht stehen, geschweige denn von ihm heruntersteigen konnte. Sie nahm die nackten Ziegel wahr, die Tür mit ihrer abgeblätterten Farbe und den Schmutz. Es war alles so verkommen. Absolut und unrettbar verkommen.
    Dann setzte der Regen ein.
    Sam hielt sie oben. Sein Gesicht strahlte und es lag ein ungläubiges Lächeln darauf, vielleicht auch ein Anflug von Selbstgefälligkeit. »Du bist unglaublich«, hauchte er. Er schob eine Hand unter ihre Jacke und streichelte ihre Taille. »Rosie …«
    »Das war nicht beabsichtigt«, sagte sie hilflos.
    »Wirklich nicht? Und ich habe gedacht, es sei Teil meiner Rehabilitation.«
    »Lass das. Das ist nicht lustig. Es ist schrecklich.«
    »Ich weiß. In einer Türöffnung hab ich’s noch nie versucht. Ich glaube, ich hänge fest. Stell dir vor, man würde uns am Morgen so hier vorfinden.«
    »Ja, das wäre irre witzig«, sagte sie.
    Das ist es, wir haben die Grenze überschritten, überlegte sie . Einmal könnte man noch als verzeihlichen Fehler durchgehen lassen. Zweimal, da steckt Absicht dahinter. Ich weiß nicht, wie ich die Grenzen zwischen uns wieder aufbauen soll. Die Grenzen sind gefallen, wie eine von der Flut weggespülte Brücke, und ich bin verloren .
    »Himmel«, stöhnte sie und ließ den Kopf hängen. Er strich ihr Haar zurück.
    »Hey«, sagte er und begann dann, sie zu küssen, ihre Lippen, ihre Wangen, ihre Schläfen, ihren Hals – Küsse so zärtlich und sanft, dass sie zu zerfließen glaubte.
    »Warum machst du das mit mir?« Damit meinte sie seine Zärtlichkeit, nicht den Sex.
    »Warum lässt du mich?«
    Darauf hatte sie keine Antwort.
    »Du bist ein Rätsel, Liebling. Dein Herz schenkst du meinem Bruder und den Rest von dir Mr Sicherheit. Und ich bin wie ein streunender Hund, der fast zugrunde gegangen wäre. Was machst du nur mit mir?«
    »Das ist reiner Sex.«
    »Ist es das wirklich?«, fragte er sehr sanft.
    »Es kann nichts anderes sein. Du weißt das.«
    »Nun, ich beklage mich auch nicht. Wenn das der Fall ist … Wann werde ich dich nackt sehen, Rosie?«
    »Niemals. Auf keinen Fall. Das wird ganz bestimmt nicht passieren.«
    Endlich fand sie die Kraft, sich ziemlich ungraziös von ihm zu lösen. Einen Moment lang versuchte er sie dort festzuhalten, ließ sie dann aber mit einem Seufzer los. Sie strich ihren Rock glatt, Sam schloss den Reißverschluss seiner Jeans. Dann war alles, als wäre nichts geschehen. Wieder.
    »Wieso denn nicht? Hast du ein schlimmes Geburtsmal? Ziegenbeine? Ein riesiges Tattoo von Shrek?

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