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Vaethyr: Die andere Welt

Vaethyr: Die andere Welt

Titel: Vaethyr: Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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dann getan?« Seine Stimme war angespannt vor Wut.
    »Damals schien es mir das Richtige zu sein. Ich habe einen Fehler gemacht. Meine Schuld, nicht deine.«
    »Du hast dich mit mir begnügt. Das wusste ich immer, aber ich versuchte mir einzureden, dass es trotzdem funktionieren würde. Doch ich dachte, du wolltest Jon, diesen Kretin, warum vögelst du also jetzt seinen Bruder?«
    Dann fing er zu weinen an. Seine Schultern bebten vor Verzweiflung. Auch Rosie liefen die Tränen über die Wangen. Eine Zeit lang schwiegen beide.
    Endlich erlangte Alastair seine Fassung wieder und meinte zu ihrer völligen Überraschung: »Wir können das vergessen, Rose. Du wolltest vielleicht ein bisschen über die Stränge schlagen. Das liegt dir wohl im Blut. Aber jetzt hast du es doch ausgelebt, oder? Können wir nicht einen Schlussstrich darunter ziehen und neu anfangen?«
    Es war die Hoffnung in seiner Stimme, die ihr den Rest gab. Er baute ihr eine Brücke. Sam war ein dunkler Wolf, aber Alastair gehörte zu ihrer Familie.
    Und sie war sich darüber im Klaren, dass jetzt der Moment war, da sie ihm das Herz brach. Nicht die Entdeckung, sondern das hier.
    »Nein«, sagte sie leise und entschlossen. »Es tut mir leid, Alastair. Ich hätte dich nicht heiraten sollen. Es wäre nicht fair von mir, wenn ich bei dir bliebe.«
    »Nein, warte, du weißt ja nicht, was du sagst.«
    »Doch, das weiß ich. Ich will Sam.«
    »Aber er ist ein Spinner!« Wieder begann er auf und ab zu gehen.
    »Nein, das ist er nicht. Selbst wenn ich bei dir bliebe, würde ich ihn weiterhin treffen, und das kann ich dir nicht antun.«
    »Ich hätte nie zulassen dürfen, dass du zu diesem verdammten Gefängnis fährst!«
    »Nicht zulassen? Dazu hättest du kein Recht gehabt!«
    »Du bist durcheinander. Das bist nicht du selbst, Rose. Du bist vernünftig, du bist nett.« Seine Hände zitterten, seine Augen bekamen einen irren Blick. »Das würdest du mir nie antun.«
    »Doch, das würde ich. Ich habe es getan«, sagte sie traurig. »Und es tut mir schrecklich leid.«
    Alastair, der weiterhin unruhig auf und ab lief, schien endlich zu akzeptieren, was sie sagte. Dann tickte er aus. »Wann habe ich dich je geschlagen?«, schrie er. »Wann habe ich dich geschlagen?«
    »Was?« Sie sprang aufgeschreckt von der unvermittelt aus ihm herausbrechenden Wut auf. »Wovon redest du?«
    »Ich habe die Märchen gelesen. Wenn ein Mann sich eine Feenfrau nimmt, kennt er die Regeln: Wenn er sie einmal misshandelt, wird sie wieder ins Feenreich zurückkehren. Das ist die Abmachung. Er kann sie nicht kontrollieren wie eine menschliche Frau. Wenn er sie schlägt, ist sie weg. Ein Schlag und du hast verspielt. Ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten! Also, sag mir, wann verdammt noch mal habe ich dich geschlagen ?«
    Rosie sah ihn entgeistert an. Sie fragte sich, ob sie etwas nicht mitbekommen hatte. »Was meinst du damit? Woher hast du diesen Unfug?«
    »Oh, ich weiß doch, wer ihr seid. Die ältere Art. Die Anderen . Du hast es mir doch selbst scherzhaft erzählt in der Annahme, ich würde dir das ohnehin nicht glauben. Aber ich habe mich mit Jessica unterhalten. Habe mit Faith gesprochen, die kein Geheimnis für sich behalten kann, selbst wenn ihr Leben auf dem Spiel stünde. Sogar Matt, dem das unglaublich peinlich ist, hat mir dich mehr oder weniger so verkauft. Ja, du seist vielleicht ein bisschen zu wild, aber dein Zauber würde das durchaus aufwiegen.«
    »Er hat mich angepriesen?«, sagte sie wie betäubt.
    »Als was Besonderes. Mehr als ein Mensch. Nichts als Glamour und Geheimnis, wie eine Göttin.«
    »Mir war gar nicht klar, dass du so ein Romantiker bist«, giftete sie. »O mein Gott, das hätte ich nie gedacht. Du glaubtest also allen Ernstes, dich in ein Märchen einzukaufen?«
    »Ja, das klingt zwar idiotisch, aber ich tat es, weil ich dachte, du seist anders.«
    »Inwiefern? Im Vergleich zu der Koks schnüffelnden Schlampe, die dir vor mir das Herz gebrochen hat?«
    »Jawohl, anders als sie. Genau. Aber nein. Ob Mensch oder Elfenwesen, ihr seid alle gleich! Alle Frauen haben dieses Hexenhafte an sich!«
    Ungläubig stellte sie sich der aus ihm herausbrodelnden vulkanischen Wut. »Und du hast mich geheiratet, weil du das glaubtest?« Empört baute sie sich vor ihm auf. »Matthew lag so verdammt viel daran, dass ich einen Menschen heirate, dass mir gar nicht in den Sinn kam, deine Motive zu hinterfragen. Du dachtest also, du bekämest so eine Art Sonderangebot, eine

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