Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
Garelli in ihrem gebrochenen Italienisch, was passiert war.
»Auf Signor Rembrandt ist geschossen worden«, erklärte Garelli. »Aber es geht ihm gut. Es ist nur eine Fleischwunde in der Schulter.«
»Es geht ihm gut?«, vergewisserte sich Inger, während Tina sprachlos und zitternd dastand.
»Er hat mir das Leben gerettet«, sagte Garelli. »Er ist ein Held.«
»Ich will keinen Helden«, hatte Tina gefaucht. »Ich will, dass mein Mann gesund und am Leben ist.«
Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis irgendetwas passieren würde. Seit sie aus Barcelona zurück war, hatte Phil rund um die Uhr an diesem Artikel über die Gewaltverbrechen einer bestimmten Mafiabande mit Sitz in Sorrent gearbeitet. Anfangs hatte sie sich nicht beklagt. Sie hatte ein solch schlechtes Gewissen wegen dem, was sie in Barcelona getan hatte, sie war einfach froh, dass er noch bei ihr war, dass er nichts von ihrem Seitensprung wusste. Doch im Laufe der Wochen bekam sie fast das Gefühl, dass Phil sie nicht mit einer anderen Frau betrog, sondern mit diesem Fall.
»Dir wird noch etwas zustoßen«, warnte sie ihn. »Phil, diese Leute sind sehr gefährlich.«
»Ich weiß«, sagte er. »Aber sie müssen aufgehalten werden. Ich versuche, Garelli und der Polizei zu helfen, eine Anklage aufzubauen.«
»Bitte, Phil, lass die Polizei einfach ihre Arbeit machen. Du hast nicht einmal eine Pistole.«
»Wofür sollte ich denn eine Pistole brauchen?«, hatte er gelacht. »Wenn ich die Macht meiner Feder habe.«
Sie fand es nicht witzig.
»Das ist nicht zum Lachen«, sagte Tina.
»Ich weiß«, erwiderte er, auf einmal ernst. »Nicht, wenn ein junges Mädchen brutal ermordet und ihre Leiche in Neapel in eine Mülltonne geworfen wird, nur weil sie zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war. Oder wenn ein Junge eine Überdosis Heroin nimmt, Drogen, die ihm diese Dreckskerle beschafft haben, womit genau dieselben Dreckskerle so reich geworden sind, dass sie so tun können, als wären sie feine Leute.«
Tina schüttelte den Kopf.
»Sie sind eine Macht für sich, Phil. Du allein kannst da nichts ausrichten.«
»Ich kann es versuchen«, entgegnete er. Sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen. »Dieser Typ, Caruthers, hält sich für eine Art König. Er schickt seinen Sohn auf die teuerste Privatschule in England und erzieht ihn zu einer Art kleinem Lord, damit er sein Reich regieren kann. Und es geht nicht nur um Drogen, Tina. Es geht um alles. Prostitution. Raub. Mord. Es hört nicht auf.«
Als es September wurde, arbeitete Phil Tag und Nacht wie ein Besessener an dem Fall. Er sagte, sie stünden kurz vor einem Durchbruch. Eines Morgens, als Valentina im Kindergarten war, nahm er Inger mit und bat sie, ein paar Fotos von einem der Bandenmitglieder in einem Café zu machen, da sie alle wussten, wie Phil aussah. Tina war wütend, als sie es herausfand.
»Wie kannst du es wagen, dieses Mädchen in Lebensgefahr zu bringen?«, fuhr sie ihn an, erstaunt von ihrem eigenen Beschützerinstinkt gegenüber der jungen Norwegerin. »Sie ist völlig unschuldig.«
»Sie hat angeboten, mich zu begleiten«, erwiderte Phil. »Sie fand es aufregend.«
»Es ist mir egal, und wenn es das Spannendste ist, was sie je erlebt hat. Sie ist erst zwanzig. Du wirst sie NIE wieder mitnehmen.«
Aber jetzt ist auf ihn geschossen worden, und während Tina in ihrem Wagen zum Krankenhaus rast, ist ihr egal, ob er es sich selbst zuzuschreiben hat oder nicht. Sie will ihn nur sehen und sich vergewissern, dass es ihm gut geht.
»Da ist ja mein Mädchen«, sagt Phil. Er sitzt aufrecht im Bett, den Arm in einer Schlinge, die Schulter verbunden.
Sie bricht in Tränen aus. Sie kann nicht anders. Er sieht so verletzlich aus mit diesen ganzen Verbänden. Sie kann sehen, dass er Schmerzen hat, trotz seines Lächelns.
»Hey!«, raunt er. »Komm her, du dummes Ding.«
Sie wirft sich aufs Bett und vergräbt den Kopf an seiner Brust. Er streicht ihr über den Kopf.
»Es geht mir gut, es ist nur eine kleine Wunde«, sagt er zu ihr.
Sie richtet sich auf und sieht ihn an.
»Ich dachte, du wärst tot«, schluchzt sie. »Als ich Garelli sah, da dachte ich im ersten Augenblick, sie hätten dich getötet.«
»Nein, so leicht werden sie mich nicht los.«
»Mach keine Witze«, fleht sie.
»In Ordnung, Schatz«, murmelt er sanft. »Komm her.«
Sie legt sich zu ihm auf das Krankenhausbett und kuschelt sich an seine gesunde Seite. Er legt seinen nicht bandagierten Arm um sie. Ihr wird
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