Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)
ein, sah sich ein paar Pornos an und masturbierte dazu, aber danach war sie nur noch frustrierter. Beflügelt von dem Wein beschloss sie, schließlich doch auszugehen.
Vielleicht achtete sie an diesem Abend nicht so sorgfältig darauf, wie sie aussah. Vielleicht zog sie ein Kleid an, das ein bisschen zu eng und zu jung für sie war, vielleicht waren ihre Augen zu stark geschminkt, die Lippen zu rot. Sie versucht, einen Grund zu finden, warum das passiert ist, aber jedes Mal wenn sie an diesen Abend denkt, verspürt sie eine Mischung aus Wut und Scham. Wie konnte ihr so etwas passieren?
Tina ging in eine Bar in einer Gegend von Mailand, in die sie normalerweise nicht geht. Anfangs schien es eine gute Idee zu sein. In der Bar wimmelte es von gut aussehenden jungen Männern. Sie setzte sich an den Tresen, und es dauerte nicht lange, bis jemand ihr einen Drink ausgab und sie anzumachen begann. Er hatte blonde Haare, das weiß sie noch, und sehr weiße Zähne. Das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ist, dass sie mit dem blonden Mann auf der winzigen Tanzfläche getanzt hat. Die Lichter blitzten um sie herum, die Musik hämmerte in ihren Ohren und beschleunigte ihren Herzschlag. Tina merkte, dass der Drink, den er ihr ausgegeben hatte, bei ihr stärker als sonst anschlug und sie ziemlich betrunken war. Danach kann sie sich an nichts mehr erinnern. Das heißt, bis zum nächsten Morgen.
Mit rasenden Kopfschmerzen und einem flauen Gefühl im Magen war sie in einem fremden Hotelzimmer aufgewacht. Tina stolperte aus dem Bett und schaffte es gerade noch ins Bad, bevor sie sich in die Toilette übergab. Schwindelig und verängstigt klammerte sie sich ungefähr eine Stunde lang an die Toilettenschüssel und entleerte ihren Magen. Was war mit ihr los? Schließlich kroch sie zurück ins Schlafzimmer. Sie betrachtete den Schauplatz. Das Bett war leer, das Bettzeug auf den Teppich gezerrt. Das Zimmer sah verwüstet aus. Ein Eimer mit geschmolzenem Eis war umgekippt, daneben lag eine leere Champagnerflasche, zertrümmerte Gläser, ihr Kleid in Fetzen zerrissen, und ihre Unterwäsche war nirgends zu sehen. Sie schluchzte leise auf, als sie drei benutzte Kondome zusammengeschrumpelt auf dem Teppich neben dem Bett entdeckte. Was war mit ihr passiert? Sie konnte sich an nichts erinnern. Aber als sie an ihrem Körper hinuntersah, stöhnte sie entsetzt auf. Sie war mit tiefblauen Flecken übersät, und mit großen roten Bissspuren. Sie streckte eine Hand nach unten aus, um sich zu berühren, und zuckte zusammen. Sie war ganz wund. Jemand hatte sie mehrmals und grob gevögelt. Ihr drehte sich der Magen um, sie stürzte zurück ins Bad und übergab sich noch einmal. Ihr war in ihrem ganzen Leben noch nie so schlecht gewesen. Sie zog sich mit den Ellenbogen am Waschbecken hoch, und in dem Augenblick entdeckte sie die Schrift auf dem Spiegel. Er hatte ihren roten Lippenstift benutzt. DRECKIGE ALTE HURE .
Tina schlug entsetzt die Hände vor den Mund und begann zu weinen. Die Worte durchbohrten sie, und sie versank fast im Boden vor Scham. Sie kroch in eine Ecke des Badezimmers, zog die Knie an die Brust und schluchzte aus tiefster Seele. Sie war wieder ein kleines Mädchen. Mutterseelenallein auf der Welt, ohne irgendjemanden, der sie liebte oder sich um sie kümmerte. Sie wollte Phil. Sie wollte so unbedingt, dass er alles wiedergutmachte und sie in seinen Armen hielt. Es war Jahre her, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, und doch wünschte sie sich noch immer, von ihm beschützt zu werden. Er sollte diesen düsteren Albtraum aus ihrem Leben verscheuchen. Stundenlang saß sie reglos und zitternd in der Ecke des Badezimmers, übergab sich immer wieder und kroch dann zurück in eine Ecke. Sie hörte ein paarmal, wie ein Zimmermädchen klopfte, das das Zimmer sauber machen wollte, und sich wieder entfernte.
Tina war vergewaltigt worden. Nicht nur einmal, sondern dreimal. Sie wusste nicht einmal, von wem. War es der blonde Mann aus der Bar? Oder war es vielleicht ein anderer Mann gewesen? Könnte es mehr als nur ein Mann gewesen sein? Auf dem Boden lagen zwei leere Champagnerflaschen und vier zerbrochene Gläser. Sie konnte sich einfach nicht erinnern, was in jener Nacht passiert war. Jetzt weiß sie, dass man ihr Drogen in den Drink gemischt hat. Warum hatte sie sonst das Bewusstsein verloren? Das ist der Grund, weshalb ihr so schlecht war. Sie hätte die Polizei verständigen sollen. Aber sie schämte sich zu sehr. Sie ist fünfundfünfzig
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