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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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die Dose. Tina nimmt sich drei Löffel und rührt sie in den Tee, dann trinkt sie einen Schluck.
    »Wie geht es dir?«, erkundigt er sich fröhlich, als hätten sie sich kürzlich noch gesehen.
    »Gut.« Tina schlägt die Beine übereinander und beugt sich vor. »Aber Karel, warum hat man deine Tournee abgesagt? Warum darfst du sieben Jahre nicht reisen?«
    Ihre Worte alarmieren ihn.
    »Das ist ein Missverständnis«, erklärt er angespannt.
    Dann nimmt er ein Notenheft und einen Stift vom Sofa, schreibt etwas auf und reicht es ihr.
    Sprich nicht von der Tournee, ich werde abgehört.
    Sie nimmt ihm den Stift ab.
    Warum? , schreibt sie zurück.
    Lass uns nach dem Tee etwas spazieren gehen, okay?
    Sie blickt hinaus in den Schneesturm. Ein Spaziergang scheint nicht gerade verlockend, aber vermutlich haben sie keine Wahl, wenn sie etwas Privatsphäre wollen.
    Karel führt sie in den Park. Während sie über die verschneiten Wege gehen, nimmt er mit seiner Hand, die in einem Handschuh steckt, die ihre. Bis auf ein paar Kinder, die im Schnee toben, sind nur wenige Menschen unterwegs. Sobald sie außer Reich- und Hörweite sind, sagt Karel:
    »Jetzt können wir frei reden.«
    »Mein Gott, Karel. Was ist passiert? Bist du in Gefahr?«
    »Nein, nein«, beruhigt er sie. »Ich stehe nur unter Beobachtung.«
    »Aber was hast du getan?«
    Er steckt die Hände in die Taschen und sieht sie an.
    »Ich habe den Fehler begangen, ein Liebeslied zu komponieren«, erzählt er und wirkt ein bisschen stolz.
    »Was?« Tina ist verwirrt. »Was ist gefährlich an einem Liebeslied?«
    »Ich habe ein paar ziemlich romantische Stücke komponiert. Das hat ihnen nicht gefallen.«
    »Was ist verkehrt an romantischer Musik?«
    »Sie ist schwärmerisch, sentimental und bürgerlich … ich könnte noch mehr aufzählen. Man hat mir in den Worten des großen Lenins erklärt, dass die Kunst dem Volk gehört. Meine Musik gehört nicht mir. Deshalb muss ich schreiben, was sie wollen.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie haben gesagt, ich dürfte es nicht aufführen. Das habe ich abgelehnt.«
    »Oh, Karel, es war doch nur ein Musikstück.«
    Jetzt sieht sie wieder dieses leichtsinnige Funkeln in seinen Augen.
    »Für mich nicht. Es war für dich.«
    Tina schweigt und sieht ihn fassungslos an. Noch nie hat jemand ein Musikstück für sie komponiert.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es eine so große Sache ist«, sagt er etwas bedauernd. »Aber offensichtlich war es das, denn daraufhin haben sie die Tournee gestrichen und mir die Ausreise verboten. Ich glaube, der wahre Grund hat nichts mit der Musik zu tun. Ich glaube, sie haben einen Anflug von Unzufriedenheit bei mir gespürt und befürchtet, wenn ich erst einmal im Ausland bin, gerate ich in Versuchung, dort zu bleiben. Und dann hätten sie einen wertvollen Musiker an den Feind verloren.«
    »Hättest du es getan?«
    Er blickt sich flüchtig um, aber es ist nur das Knarren der Baumkronen zu hören.
    »Ja, natürlich«, seufzt er und fasst ihre Hände. Vor dem weißen Schnee strahlen seine Augen wie Onyx.
    »Ich bin so froh, dich zu sehen«, sagt er. »Ich habe so oft an dich gedacht. Ich habe gehofft, dass du zurückkommen würdest.« Er will sie an sich ziehen und sie küssen, aber Tina weicht zurück.
    »Was ist los, Tina?«
    Sie schüttelt den Kopf, sie weiß nicht, wie sie anfangen soll.
    »Warum bist du gekommen, wenn du nicht mit mir zusammen sein willst?«
    »Du hast das Stück für mich geschrieben?«, flüstert sie und weicht seiner Frage aus. »Das kann ich nicht glauben.«
    »Warum nicht?«, entgegnet er. »Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe.«
    »Ich habe gedacht, das hättest du nur in der Leidenschaft des Augenblicks gesagt.«
    Er sieht sie mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Ich habe das noch keiner Frau gesagt.«
    Die Bedeutung seiner Worte trifft Tina mit voller Macht. Sie hätte nicht kommen sollen, sie macht ihm falsche Hoffnungen.
    »Du kannst doch nicht leugnen, dass diese Nacht überirdisch war?«, fährt er fort und wirkt jetzt besorgt.
    Tina schließt die Augen und atmet ein. Sie wird ihn nicht anlügen.
    »Es war die unglaublichste Nacht meines Lebens, Karel«, bestätigt sie.
    Seine Miene entspannt sich, und erneut greift er nach ihrer Hand.
    »Warum gehen wir nicht zu mir zurück und holen die verlorenen Wochen nach?«, fragt er.
    »Hören die uns denn nicht?«
    »Sollen sie uns doch hören. Das ist mir egal.«
    Karel will sie einen verschneiten Hang hinunterziehen und eine

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