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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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Abkürzung zum Parkausgang nehmen, aber Tina stemmt die Fersen in den Boden und zwingt ihn zum Stehenbleiben.
    »Bitte, warte … ich … ich muss dir etwas sagen«, stammelt Tina, sie muss es jetzt hinter sich bringen.
    Karel dreht sich um und blickt sie erwartungsvoll an.
    Tina zögert und sucht nach den richtigen Worten, doch sie muss gar nichts sagen. Karel muss sie nur ansehen, schon weiß er Bescheid. Mit fragender Miene blickt er erst auf ihren Bauch und dann in ihre Augen. Sie nickt. Er stolpert durch den Schnee zurück zu ihr, er strahlt überglücklich. Er schließt sie in die Arme und hält sie fest, dann schiebt er sie von sich und legt sanft seine Hand auf ihren Bauch.
    »Du bekommst ein Baby«, flüstert er. »Ein Kind unserer Liebe!«
    Mit dieser Reaktion hat Tina nicht gerechnet. Sie dachte, Karel würde bezweifeln, dass das Kind von ihm ist. Dass er nichts mit dem Kind zu tun haben wollte, vor allem wenn er erfuhr, dass Phil und sie weiter zusammenbleiben wollen. Sie hatte sich eingeredet, es sei ihre Pflicht, herzukommen, um den Vater des Kindes in Kenntnis zu setzen. Sie hatte nicht mit dieser Freude und dieser Begeisterung gerechnet.
    »Ich dachte, du solltest es wissen«, stößt sie hervor.
    Er tritt zurück, langsam begreift er. Die Schneekristalle bleiben in seinen dunklen Haaren hängen.
    »Ich dachte, du solltest wissen, dass ich dein Kind bekommen werde«, fährt sie fort und weiß nicht, wie sie es anders ausdrücken soll.
    »Bist du deshalb gekommen?«
    »Ja, und weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.«
    Er sieht sie einen Augenblick nachdenklich an.
    »Und dieses Kind, von dem ich unbedingt erfahren sollte, werde ich nie sehen, geschweige denn, dass es ein Teil meines Leben sein wird?«
    Seine Stimme verrät, wie getroffen er ist. Sie hätte nicht auf Phil hören sollen. Sie hätte nicht herkommen sollen. Phil dachte wahrscheinlich, dass Karel ein junger Kerl sei, der keine Verantwortung übernehmen möchte und erleichtert wäre, wenn sich jemand anders dieses Problems annehmen würde. Aber Karel ist ganz anders.
    »Natürlich wirst du es sehen«, sagt sie schwach.
    »Und wie soll ich das machen, Tina? Erinnerst du dich, dass ich die DDR sieben Jahre lang nicht verlassen darf? Ich glaube kaum, dass du hier leben willst. Also, worauf läuft das hinaus?«
    »Ich könnte dich mit dem Baby besuchen, und du könntest schreiben und aus familiären Gründen um eine Reiseerlaubnis bitten. Ich würde dir nie deine Rechte als Vater verweigern.«
    Karel schüttelt den Kopf. Er dreht sich mit funkelnden Augen zu ihr um.
    »Warum hast du mir das erzählt? Hast du dir nicht denken können, dass du mich damit quälst?«
    »Es tut mir leid. Ich dachte, dass du es wissen …«
    Er ballt die Hände zu Fäusten und drückt sie auf seine Augen.
    »Ich ertrage das nicht, Tina. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich bin ein Gefangener in meinem eigenen Haus.«
    Eine Welle des Mitleids durchströmt Tina. Sie geht zu ihm und nimmt die Fäuste von seinen Augen. »Gib die Hoffnung nicht auf«, flüstert sie, während sie jeden einzelnen seiner Finger aufbiegt und darüberstreicht. »Die Mauer wird nicht für immer stehen.«
    »Sie steht schon seit 23 Jahren. Warum bist du so sicher, dass sie nicht noch 23 weitere Jahre steht? Wie alt ist mein Kind dann?«
    »Karel, ich werde deinem Kind alles über dich erzählen. Wir werden dich besuchen.«
    Er schüttelt den Kopf, und Tina ist sich nicht sicher, ob die Nässe in seinem Gesicht von dem geschmolzenen Schnee oder von seinen Tränen rührt.
    »Nein«, widerspricht er. »Erzähl dem Kind nichts von mir. Komm nicht her. Versprich es mir. Das macht es nur noch schlimmer.«
    »Aber …«
    »Bist du noch mit deinem Freund zusammen?«, unterbricht er sie plötzlich mit roten Wangen.
    Sie blickt auf den Schnee hinunter und fährt mit der Stiefelsitze darüber.
    »Ja«, gesteht sie leise.
    »Und er weiß es?«
    »Ja.« Sie räuspert sich und muss husten. »Es ist okay für ihn.«
    »Gut. Dann weiß ich zumindest, dass unser Kind einen Vater haben wird, auch wenn ich es nicht bin.«
    Er dreht sich auf dem Absatz um und stapft durch den Schnee davon.
    »Halt, Karel! Warte!«
    Tina schlittert hinter ihm her und verliert in der Eile den Halt. Sie schreit auf und landet dumpf auf dem Rücken, den ein heftiger Schmerz hinaufschießt. Sie schreit erneut auf. Sofort ist Karel bei ihr.
    »Ist alles in Ordnung?« Er beugt sich über sie.
    »Mein Rücken tut weh, aber ich glaube,

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