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Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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Auf keinen Fall durfte sie zulassen, dass Aliénor sich einer solchen Gefahr aussetzte. »Nein, nicht du!«
    »Warum nicht? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – oder?« Aliénor lächelte Valentine zuversichtlich an. Sie würde sich das von ihr nicht ausreden lassen.
    »In Ordnung, lass uns mit Frédéric darüber reden. Komm, wir suchen ihn noch mal. Die Sonne geht bald auf, er ist bestimmt irgendwo im Schloss.«
    Die Entschlossenheit in Aliénors Miene war beängstigend. Sie reagierte nicht auf Valentines Aufforderung, sondern trat ganz nah vor diesen einen Spiegel und blickte hinein, als müsste es möglich sein, etwas von der Welt auf der anderen Seite zu sehen. Dann zerrte sie sich auf einmal den Schal vom Hals und wischte damit über den Spiegel, anschließend über den nächsten und so fuhr sie fort, wohl auf der Suche nach einem Zeichen, von dem sie vermutlich selbst nicht wusste, wie es aussehen sollte. Schließlic h kehrte sie zu dem ersten Spiegel zurück.
    Allmählich wurde Valentine mulmig zumute. »Jetzt komm. Uns bleibt nicht viel Zeit, Frédéric zu suchen.« Sie ging auf die Elfe zu, um sie am Arm zu packen. Aber diese zog auf einmal ihren Kristall aus der Jackentasche, den Frédéric ihr geschenkt hatte, erhob sich in die Luft und flog wie eine Rakete auf den Spiegel zu, die Arme nach vorne gestreckt, als wolle sie das Spiegelglas wie einen Vorhang teilen.
    »Nein!« Valentines Schrei schallte durch den Saal.
    Es würde einen harten Aufprall geben , und Aliénor würde sich bestimmt die Arme brechen. Fassungslos vor Schreck sah Valentine mit an, wie sich auf einmal eine Hand aus dem Spiegel streckte, diesen wie einen Vorhang teilte und Aliénor passieren ließ.
    Valentine stürzte auf den Spiegel zu. Es schien ihr, als sehe sie in einen dunklen Korridor, an dessen Ende für einen kurzen Augenblick Aliénors schimmernde Flügel zu erkennen waren. Dann schloss sich der Spiegel , und nichts deutete mehr darauf hin, da s s hier soeben etwas Unglaubliches geschehen war. Fröstelnd erblickte Valentine in dem getrübten alten Kristall nur ihr eigenes Bild.

Kapitel 16
     
    Natürlich fanden sie nichts heraus. Ryad fuhr eine Reihe Adressen von Leuten ab, die angeblich eine Frau gesehen hatten, auf die Chantals Beschreibung passte. Und einige davon behaupteten sogar, eine junge Frau beobachtet zu haben, die Aliénors Foto ähnlich sah. Vermutlich wollten die meisten sich jedoch nur wichtig machen. Ein wenig enttäuscht akzeptierte Maurice schließlich, dass die Suche vergebens gewesen war.
    Auf seine Frage, was Ryad damit gemeint hatte, dass Aliénor sich vielleicht in Frankreich aufhalte, wiegelte der Vampirjäger ab, er wäre einer Spur gefolgt, hätte sich aber leider geirrt. Maurice glaubte ihm nicht. Wahrscheinlicher war, dass Ryad aus unerfindlichen Gründen Informationen zurückhielt. Da Maurice keine Ahnung hatte, ob Ryad und sein Vater sich über ihn unterhielten, hakte er nicht weiter nach. Je weniger Interesse er signalisierte, desto weniger würde er selbst unter Beobachtung stehen.
    Gerade als sie ihre Recherchen nach Chantals Verbleib abbrachen und zurückfuhren, bebte erneut die Erde. Direkt vor ihnen stürzte eine Straßenlaterne auf die Straße. Maurice klammerte sich instinktiv am Griff der Beifahrertür fest , als Ryad mit quietschenden Reifen eine Vollbremsung hinlegte . Die laute Musik, die aus dem Autoradio dröhnte, passte zu dieser bedrohlichen Situation.
    »Verflucht!«, stieß der Vampirjäger zwischen den Zähnen hervor. »Jetzt reicht’s aber!« Er legte den Rückwärtseingang ein, um zu wenden. »Allmählich habe ich von diesen Naturkatastrophen die Nase voll.«
    Maurice räusperte sich. »Man müsste sie aufhalten , ehe noch Schlimmeres geschieht .«
    » Red ’ kein Blech. «
    »Aber es ist doch nicht normal, was zurzeit passiert, und ich hab irgendwo gelesen, dass es eine Prophezeiung über den Untergang der Erde gibt und wie man den verhindern kann.«
    Ryad gab ein dröhnendes Lachen von sich. » Ja, klar, solche Katastrophen waren schon immer ein gefundenes Fressen für falsche Propheten. Du glaubst doch wohl nicht an diesen Unsinn? Das ist was für Schwachköpfe, die sich Geld für ihr Seelenheil abknöpfen lassen. Wer soll denn s chuld sein, Außerirdische? «
    » Es ging aber nicht um Geld.«
    »Klar, das sagen die nicht so offensichtlich. Man muss die Leute langsam verunsichern, um sie für die eigenen Zwecke gefügig zu machen.«
    Maurice schwieg. Er hätte nicht

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