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Valentine

Valentine

Titel: Valentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka-Gabriela Schmidt
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aus, der Lichtschein von draußen nicht zu sehen. Wir können uns ungestört unterhalten. Sie sind also der Mann, der meiner Schwester den Kopf verdreht und ihr das Leben gerettet hat.«
    »Ja.« Hitze wallte in Maurice ’ Wangen auf und breitete sich bis zu seinen Ohren aus. Der Duc stand seiner Schwester an Dominanz nicht nach. Natürlich.
    Frédéric hob die Augenbrauen. »Stimmt es, dass der Mann, den Sie getötet haben, Ihr Vater war?«
    Maurice wagte kaum zu atmen. Nur nichts Falsches sagen, dann sehe ich Valentine nie wieder. »Oui, ich bin der Sohn des Vampirjägers Geoffrey Boux. Ich wollte es Valentine die ganze Zeit über beichten, aber es hat sich keine günstige Gelegenheit ergeben.«
    Der Vampir gab ein Brummen von sich, was wohl bedeuten sollte, dass dies bedauerlich und äußerst unvorteilhaft sei. Er nahm in einer Bank Platz, schlug die Beine übereinander und gab Maurice ein Zeichen, sich zu ihm zu setzen, deutete sodann hinauf in das hohe Kirchenschiff.
    »Ist das nicht wundervoll?«
    Höflicher Smalltalk war nicht seine Stärke , und so zog Maurice es vor, einfach nur zustimmend zu nicken.
    »Sie fragen sich bestimmt, warum ich diesen Treffpunkt gewählt habe.«
    Allerdings.
    »Unter uns befindet sich das Pentagramm, das eine Schlüsselfunktion in der Begegnung unserer Schicksale zu spielen scheint, n’est-c e pas?«
    Oh Gott, wenn das ein Ausflug in die Philosophie werden sollte, würde er sich anstrengen müssen, Frédérics Ausführungen zu folgen. Dieser fuhr fort, offensichtlich ohne eine Stellungnahme zu erwarten.
    »Hier bestand schon ein heiliger Ort der Vampire, ehe Menschen die erste Kirche bauten. Ich mag diese imposanten gotischen Kathedralen, mit den hohen durchbrochenen Türmen und den bunten Glasfenstern. Sie sind ein Meisterwerk der Kunst und der Architektur. Nirgends würde man unsereins weniger vermuten als hier.«
    Das war ihm ehrlich gestanden ziemlich egal. Die Probleme, mit denen er sich derzeit herumschlug, waren das E inzige, das ihn interessierte. Allem voran Valentine.
    »Sie stimmen mir nicht zu?« Die grauen Augen musterten ihn herausfordernd.
    Verdammt, er hatte keine Ahnung, wie man mit einem Vampir redet e , um ihn wohlwollend zu stimmen . »Wird Valentine mir verzeihen? Wie geht es ihr? Wann kann ich sie sehen?«
    Zuckte da ein Schmunzeln um die Lippen des Duc? »Sie haben es ziemlich eilig, junger Mann. Warum sollte ich einer Beziehung zwischen Ihnen und meiner Schwester zustimmen? Wäre es nicht besser, Menschen bleiben unter i hresgleichen und wir Vampire ebenso?«
    Maurice rückte näher heran. »Vielleicht, nein, das ist doch Rassismus! Ich – ich kann nichts dafür, dass mein Vater ein Vampirjäger ist … ähm, war. Die Frage ist doch wohl eher, ob Valentine damit klarkommt.« Es mochte taktisch unklug sein, so zu reagieren, dennoch widerstrebte es Maurice, Frédéric erst umständlich um Erlaubnis zu fragen. Sie waren keine Kinder mehr. »Ach – verdammt: ich liebe Valentine über alles! Ich muss sie wiedersehen!«
    »Wäre ein Bitte nicht angebrachter?«, erwiderte Frédéric spöttisch.
    Maurice sprang impulsiv auf. Für Höflichkeiten fehlte ihm die Geduld, seinen guten Vorsätzen zum Trotz. »Ich weiß nicht, was Sie von mir erwarten, Monsieur Le Duc. Sagen Sie es mir. Was kann ich tun, um …«
    »Setz dich , Maurice!«
    Es klang derb wie eine Ohrfeige. Was bildete dieser Vampir sich ein!
    »Setz dich. Bitte«, wiederholte Frédéric sanfter , und Maurice gehorchte wie unter Zwang. »Ich kenne dich nicht, und deswegen kann ich nicht sagen, ob es Argumente für oder gegen eure Verbindung gibt. Ich will mich auch gar nicht einmischen. Valentine ist bereit, sich mit dir auszusprechen. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist allein ihre Entscheidung, ob sie mit dir zusammen sein will oder nicht. Und ich werde ihre Entscheidung akzeptieren.«
    Maurice fühlte ein klein wenig Erleichterung. Wenigstens blieb ihm ein Versuch, sie von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. 
    »Eigentlich bin ich weniger gekommen, um dir dies zu sagen. Na ja, ich wollte natürlich schon den Menschen sehen, den Valentine liebt. Nichts liegt mir mehr am Herzen als das Glück meiner Schwester.«
    Hatte sie ihrem Bruder dies gesagt, dass sie ihn, Maurice, liebe? Ihm wurde heißer. Es gab noch Hoffnung.
    »Solltest du es allerdings wagen, Valentine zu verletzen, egal , in welcher Hinsicht, dann reiße ich dir dein Herz bei lebendigem Leib heraus und opfere es dort«, er

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