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Valerias letztes Gefecht: Roman (German Edition)

Valerias letztes Gefecht: Roman (German Edition)

Titel: Valerias letztes Gefecht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Fitten
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von hier, samt euren hässlichen Visagen«, sagte der Schornsteinfeger und schwang die Bierflasche bedrohlich.
    »Sei vorsichtig mit deinen Befehlen, du Zwerg. Du kannst von Glück sagen, wenn du hier heil herauskommst.«
    »Ha, ihr macht mir keine Angst. Ich hab schon ganz andere Sachen erlebt. Ihr seid doch bloß ein Haufen dreckiges Bauernpack.«
    Die Männer stießen ihn von allen Seiten und er schlug mit der Flasche um sich.
    Ferenc schlug als Erster zu. Er schlug den Schornsteinfeger auf die Nase.
    »Geht jetzt sofort zurück in die Kneipe«, befahl Ibolya.
    Doch sie hörten nicht mehr auf sie. Sie konzentrierten ihre Aufmerksamkeit auf den kleinen Mann neben ihr. Nachdem Ferenc ihm den Schlag versetzt hatte, gingen die anderen mit den Fäusten auf ihn los.
    Die Männer, die nicht mitmachen konnten, weil sie nicht an den Schornsteinfeger herankamen, griffen kurzerhand nach Ibolya, hoben sie über ihre Köpfe und trugen sie in die Kneipe zurück. Sie schrie und schlug um sich, aber die Männer gingen behutsam mit ihr um und setzten sie hinter dem Tresen ab.
    »Hierhin gehörst du«, versuchten sie ihr gutmütig klarzumachen. »Warum willst du dem Töpfer wehtun? Er ist ein netter Mann. Er hat uns allen diese wunderbaren Teller und Bierkrüge gemacht. Vergiss ihn und nimm stattdessen einen von uns – zum Beispiel Ferenc. Weißt du, Ferenc liebt dich wirklich. Schon seit Jahren. Du hast ihn sehr leiden lassen. Wir mussten uns das alles anhören. Du kannst Ferenc haben. Nur ein Wort von dir und er gehört dir. Ein netter Bursche. Überleg’s dir.«
    Alle Männer nickten und richteten sich auf.
    »Ihr dummen, dreckigen Bauern!«, rief sie. »Eher geh ich ins Kloster, als noch mal einen wie euch zu heiraten!«
    Sie schrien buh, dann schlugen sie mit den Händen auf den Tresen und bestellten Getränke.
    »Heute Abend geben wir eine Menge Geld aus, altes Mädchen«, sagte einer von ihnen.
    »Nur um dich glücklich zu machen – so groß ist unsere Liebe zu dir.«
    Ibolya hörte nicht zu. Sie hatte angefangen zu weinen. Ihr Kopf fiel auf den Tresen und sie weinte bitterlich, direkt ins Geschirrhandtuch hinein. Die Männer waren über rascht . Sie sahen sich an und zuckten die Schultern. Ein Mann gab einem anderen einen Wink, dann gingen beide zu ihr hinter den Tresen. Sie bedienten sich und bezahlten doppelt so viel wie normalerweise. Es war die einzige großzügige Geste, die ihnen einfiel.
***
     
    Die übrigen Männer verprügelten den Schornsteinfeger nach Strich und Faden. Sie hatten versucht, ihm den Arm zu verdrehen, damit er die Flasche losließ, doch der Schornsteinfeger war nicht so leicht zu überwältigen, wie sie gedacht hatten. Er wehrte sich mit Zähnen und Klauen. Seine Fäuste schienen aus fünf Richtungen gleichzeitig auf sie niederzugehen. Zwar waren seine Schläge nicht sehrwuchtig, aber da die Männer betrunken waren, traf der Schornsteinfeger sie an Stirn und Nase, sodass ihnen Hö ren und Sehen verging. Einer von ihnen fiel sogar hin. Das Schwindelgefühl und das schwere Abendessen ließen ihm keine Wahl: Er krümmte sich und musste sich übergeben.
    »Puh!«, sagten die anderen und entfernten sich ein paar Schritte.
    Der Schornsteinfeger trat um sich. Er hatte nicht einen Moment aufgehört zu kämpfen. Als die anderen sich losreißen wollten, um nach ihrem Kameraden zu sehen, warf sich der Schornsteinfeger auf sie.
    Schließlich schubsten ihn ein paar von den größten Män nern in die Rinne neben der Straße.
    »Brrr. Ganz schön rauflustig, dieser Schornsteinfeger. Als würde man mit einer Katze kämpfen.«
    Der Schornsteinfeger stand wütend auf und versuchte die Böschung hinaufzugelangen.
    »Ich bring euch alle um«, schrie er.
    »Was für ein Zwerg!« Die Männer lachten.
    Sie warfen Steine nach ihm, einer traf ihn an der Stirn. Er stolperte und rutschte die Böschung wieder hinunter. Die Männer lachten. Sie verspotteten ihn von dort oben.
    Der Schornsteinfeger schaute hinauf. Wegen der Schwellungen an seinen Augen konnte er ihre Gesichter nicht erkennen, sah aber ihre Staturen. Einer pinkelte. Er hörte den Strahl auf dem Gras.
    »Eure Mütter sind alle Nutten«, gab er zurück.
    »Du hast unserem Mechaniker schlimm in die Hand geschnitten«, sagte Ferenc. »Er ist dir jetzt sehr böse. Und ich bin bereit, dir den Schädel einzuschlagen. Meine Frau hat dir zehntausend Forint gezahlt und ihren Rock für dich hochgezogen. Stimmt’s?«
    »Na, Schornsteinfeger? Stimmt’s? Hat sie ihren

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