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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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und Ilka hoben die Hand.
    »Und ihr anderen, was ist mit euch? Schon mal eine Waffe in der Hand gehabt?« Roberto nickte. »Ja, schon, aber ich würde nicht behaupten, dass ich damit umgehen kann.«
    »Macht nichts. Wenn es so weit ist, wirst du es können. Ihr drei werdet morgen von mir ein Gewehr bekommen. Ihr anderen haltet euch ein bisschen im Hintergrund. Hannah, du bleibst am besten in Johns und Ilkas Nähe, Hiroki, mein Freund, du gehst mit mir. Schließlich will ich ja nicht, dass meinem Blutsbruder etwas passiert.«
    Hirokis gequältes Lächeln sprach Bände.
    »Und nun, da das geklärt ist, würde ich vorschlagen, dass ihr euer Equipment überprüft und eure Akkus aufladet. Ich werde nachher für eine Stunde den Generator anwerfen, seid also vorbereitet.«
    »Was sollen wir solange machen?«, fragte Hannah. »Ich habe keine Lust, untätig herumzusitzen.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Ilka zu. Arkadij zuckte die Schultern. »Erholt euch. Legt die Füße hoch und pflegt eure Schönheit.«
    »Witzbold.«
    Hannah sah sich um. »Hast du einen Herd?«
    »Einen Holzherd, klar«, sagte Arkadij. »Ist ziemlich simpel, funktioniert aber. Warum fragst du?«
    »Was hast du an Backzutaten da? Mehl, Zucker, Haferflocken, Fett und Gewürze …?«
    Arkadij deutete nach hinten in die Vorratskammer. »Sieh dich ruhig um. Das meiste von dem, was du aufgezählt hast, ist tatsächlich vorhanden. Willst du mir erklären, was du vorhast?«
    Hannah stand auf und klopfte ihm auf die Schulter. Sie war inzwischen überzeugt, dass er tatsächlich harmlos war. Ihre Bedenken, seine Nationalität betreffend, hatten sich in Rauch aufgelöst. »Abwarten, mein Großer«, sagte sie und lächelte. »Abwarten.«

36
    E s war spät in der Nacht, als sie wach wurde. Vollkommene Schwärze hüllte sie ein. Einzig ein kleines grünes Licht, das von Hirokis geladenen Akkus ausging, schimmerte in der Dunkelheit. Hannah lag mit weit geöffneten Augen da und lauschte in die Nacht. Draußen brauste und donnerte es. Der Wind drückte gegen die Hütte und rüttelte am Dach und an den Fensterläden. Heulend fauchte die eiskalte Luft über den Kamin. John lag neben ihr und hatte den Schlafsack bis zur Nasenspitze hochgezogen. Auch die anderen schliefen tief und fest. Hiroki pfiff beim Atmen, Ilka und Arkadij lieferten sich ein kleines Schnarchduell, und Roberto schmatzte. Vermutlich träumte er von Keksen.
    Schnuppernd hob Hannah die Nase. In der Hütte roch es nach Gebäck.
Weihnachtsgeruch
, dachte sie. So muss es an Heiligabend riechen.
    Die Kekse waren ein voller Erfolg gewesen, und das, obwohl sie improvisieren musste. Weder waren die Zutaten optimal – zum Beispiel fehlten geriebene Haselnüsse und Vanille –, noch war es ihr gelungen, mit dem spartanischen Ofen eine ansprechend goldgelbe Farbe zu erzielen. Die Farbe schwankte zwischen Hellbraun und Anthrazit, was ihrem Geschmack aber keinen Abbruch tat. Hannah war selbst erstaunt, wie lecker die Kekse waren, und hatte reichlich zugelangt. Vielleicht war das der Grund, warum es ihr so schwerfiel, wieder einzuschlafen. Warum war sie überhaupt wach geworden? Sie wusste es nicht.
    Als der Schlaf sich nicht wieder einstellen wollte, stand sie leise auf, tat einen großen Schritt um Johns Feldbett herum und schlich zur Küche. Sie wollte kein Licht anmachen und versuchte, sich, so gut es ging, an der grünen Akkuleuchte zu orientieren.
    Kalt war es geworden. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt, und die Scheite knackten leise vor sich hin. Ihr Atem kondensierte zu kleinen grünen Wölkchen. Sie fror. Nur noch rasch einen Schluck trinken, und dann so schnell wie möglich zurück in den warmen, kuscheligen Schlafsack.
    Sie hatte gerade Wasser in ihre Tasse gefüllt, als ein seltsames Geräusch sie aufschreckte. Es klang, als würde jemand husten. Wohlgemerkt, nicht in der Hütte, sondern außerhalb. Ein rasselndes, skrofulöses Husten, gefolgt von einem Keuchen, einem verzweifelten Ringen nach Atem. Hannah hielt die Tasse fest umklammert. Was war das? Mit Hunden glaubte sie sich inzwischen so gut auszukennen, dass sie diese Möglichkeit ausschloss. Ein Bär vielleicht? Vielleicht war es auch nur der Wind. Seltsam.
    Das Geräusch kehrte nicht zurück, und so beruhigte Hannah sich wieder und krabbelte zurück in ihren Schlafsack. Es sollte aber noch eine ganze Weile dauern, bis sie wieder einschlief. Und als es so weit war, träumte sie von unheimlichen Schatten und Bewegungen.
    *
    Sie brachen früh

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