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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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seinen Platz und bat sie herein.
    Was sie erwartete, war ein kompaktes, sehr effizient eingerichtetes Basislager, eine ausgewogene Mischung aus Zweckmäßigkeit und Komfort. Abgetrennte Schlafstätten, Kochbereich, eine Gemeinschaftsecke sowie eine Vorratskammer. Hinter einer Reihe von Regalen gab es einen kleinen, abgeschirmten Bereich, der für die Hygiene vorgesehen war und wo man sich waschen konnte. Alles dicht an dicht, aber nicht so, dass es beengend wirkte. Die Toilette war aus naheliegenden Gründen außerhalb untergebracht worden, in einem kleinen Vorbau, der über einen separaten Zugang erreichbar war. Es roch etwas muffig und war lausig kalt, aber sobald ein Feuer brannte und sie etwas zu essen hatten, würde es hier drin sehr gemütlich werden, da war Hannah sicher.
    »Deine Hütte ist richtig behaglich, Arkadij«, sagte sie. »Hätte ich nicht erwartet.« Sie stellte ihre Sachen in die Ecke und half den anderen beim Einräumen.
    Der Russe grinste. »Überrascht, ja? Dachtest wohl, so ein alter Eisbär wie ich haust inmitten von Müll und Unrat. Nun, das hier ist mein Gästehaus. Hier bringe ich meine Kunden unter, da muss alles tipptopp sein. Ansonsten könnte ich mein kleines Unternehmen gleich in den Wind schreiben.«
    »War das nicht ein ziemlicher Aufwand, die ganzen Sachen hierherzuschaffen?« Roberto deutete auf die mit Stoffkissen belegten Kisten, die zugleich Stauraum und Sitzgelegenheit waren.
    »Du machst dir keine Vorstellungen«, erwiderte Arkadij. »Hier drin steckt die Hälfte meiner Ersparnisse. Die andere habe ich in meine Hunde investiert. Wie man sieht, ein lohnendes Geschäft. Kommt schon, macht es euch gemütlich. Sucht euch eine Schlafkoje und setzt Kaffee auf, ich kümmere mich inzwischen um die Hunde.«
    Ilka stapelte Holz in den Ofen und machte Feuer.
     
    Schon bald erfüllte heimeliger Geruch die Hütte. Der Kaffee duftete, und die knackenden Scheite im Kamin verbreiteten wohlige Wärme. Da sich draußen meterhoch der Schnee auftürmte und die Fenster geschlossen blieben, nutzten sie die Wandfläche, um ihre feuchte Kleidung zum Trocknen aufzuhängen.
    Die Kisten mit dem Equipment, von dem Arkadij immer noch dachte, es handele sich um Kameraausrüstung, stellten sie sicherheitshalber unter den Tisch, wo man sie nicht gleich fand. Außerdem befanden sie sich somit in der Nähe des Kamins, da Hiroki um die empfindlichen Akkus fürchtete.
    Nachdem sie ihren Kaffee getrunken und sich mit einer kleinen Ration aus ihrem Proviant gestärkt hatten, berieten sie über ihr weiteres Vorgehen. John holte die hochauflösende Satellitenkarte aus ihrem Gepäck und breitete sie auf dem Tisch aus.
    »In Ordnung, Arkadij«, sagte er. »Zeig uns mal, wo genau deine Hütte liegt und wo du die seltsame Begegnung hattest.«
    Der Russe setzte seine Brille auf und studierte die Karte mit interessiertem Blick. »Gute Aufnahmen habt ihr da in eurer Firma«, sagte er und rückte eine der Gaslampen etwas näher. »Lasst mich mal sehen. Ah ja, da ist es, genau hier.« Er tippte auf den Südzipfel Nordostlands. »Mit einiger Phantasie lässt sich sogar unsere Hütte erkennen. Das Monster war hier drüben.« Er fuhr mit dem Finger einen knappen Zentimeter in nördlicher Richtung. »Könnt ihr die Steilwand sehen? Sie macht an dieser Stelle einen Knick, deshalb habe ich das Vieh zuerst nicht entdeckt.«
    John hielt ein Lineal daran und hob überrascht die Brauen. »Das sind nicht mal zwei Kilometer«, sagte er. »Da könnte man zu Fuß hinüberlaufen.«
    »Könnte man, wenn man Schneeschuhe besitzt«, sagte Arkadij. »Aber selbst dann ist es eine ziemliche Plackerei. Laufen im Tiefschnee geht mächtig auf die Pumpe. Außerdem würden meine Hunde es nicht einsehen, wenn wir weggingen und sie in ihrem Zwinger ließen. Aber wir können mit weniger Gespannen auskommen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns morgen zu zweit je einen Schlitten teilen. Nur für den Fall, dass wir schnell abhauen müssen.«
    »Du rechnest also tatsächlich damit, dass wir einem Monster begegnen?«, fragte Ilka.
    Arkadij sah sie an, als sei sie nicht ganz sauber. »Aber natürlich«, sagte er. »Warum hätte ich euch sonst mitgenommen?«
    »Ich wollte es nur noch einmal hören. Also von mir aus können wir es so machen, ich glaube sowieso nicht, dass wir im Moment gute Aufnahmen von Polarlichtern hinbekommen. Nicht bei diesem Wetter.«
    Arkadij nickte zufrieden. »
Ochen’ horosho!
Wer von euch kann mit einem Gewehr umgehen?«
    John

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