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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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durchlebte? Was er da sah, war eigentlich unmöglich.
    Es sei denn …
    Er packte Fradkov an der Schulter. »Sie haben mir doch versichert, dass es tot gewesen ist. Sind Sie da ganz sicher?«
    Fradkov trat entrüstet einen Schritt zurück. »Natürlich bin ich sicher. Es war so tot, wie irgendetwas nur sein kann. Der Leichnam liegt unten im Depot. Willst du ihn dir ansehen?«
    »Und wie erklären Sie das da?« Viktor deutete auf den Videoschirm, auf dem sich schreckliche Szenen abspielten.
    »Keine Ahnung«, schrie Fradkov. »Vielleicht ein zweites Exemplar, ich weiß es nicht. Alles, was ich weiß, ist, dass es auf keinen Fall zu uns in die Station darf. Schnapp dir ein paar Männer und mach dem Ding den Garaus. Hast du mich verstanden? Bring es um, das ist ein Befehl!«
    »Ich habe langsam die Schnauze voll von Ihren Befehlen. Erst diese Scheißviren, und jetzt das hier. Wie wär’s, wenn Sie Ihren Dreck mal selber wegräumen? Für mich ist das Maß voll.«
    »Was soll das, willst du mir etwa den Gehorsam verweigern?«
    Viktor zögerte, dann sagte er: »Dieses eine Mal noch werde ich Ihren Wünschen entsprechen, aber danach können Sie mich am Arsch lecken. Ich werde von hier verschwinden. Und verlassen Sie sich darauf, wenn ich untertauche, dann richtig. Da können Sie noch so viele Hebel in Bewegung setzen, sie werden mich nicht finden. Unsere Zusammenarbeit ist beendet. Suchen Sie sich einen anderen für Ihre schmutzigen Geschäfte, ich bin raus, ein für alle Mal. Und jetzt machen Sie, dass Sie mir aus dem Weg gehen, ich könnte sonst vielleicht vergessen, wer Freund ist und wer Feind.«
    *
    Hannah saß völlig perplex am Lautsprecher und hörte, was da vor sich ging. Das war doch Primakovs Stimme. Und die andere die seines Vorgesetzten, Generaloberst Fradkov. Die beiden klangen, als wäre die Situation außer Kontrolle geraten. Sie schrien sich gegenseitig an und brüllten Befehle ins Mikrofon. Als Antwort waren Schreie zu hören. Und Schüsse.
    »Was ist da los?«, fragte Roberto. »Klingt ja furchtbar.«
    »Klingt, als hätte Fradkov vergessen, den Com-Kanal abzuschalten. Ich glaube …« Hannah, die ein bisschen Russisch konnte, versuchte sich zusammenzureimen, was da vor sich ging.
    »Warte mal!« Robertos Haltung war die einer Sprungfeder. Sein ganzer Körper war angespannt. »Da, hörst du das?«
    »Was soll ich hören?«
    »Sssch!« Er hielt den Zeigefinger in die Luft gereckt. »Da, das meine ich.«
    Jetzt hörte Hannah es auch. Ein Keuchen. Wie von jemandem, der sich gerade die Lunge aus dem Leib trainierte. Sie erbleichte.
    »Nein.«
    Roberto erbleichte. »Es gibt nur ein Ding, das solche Geräusche erzeugt«, sagte er, »und wir beide wissen, was das ist.«
    »Ich … ich dachte, sie hätten es erledigt. Hiroki hat uns den Eintrag doch selbst gezeigt, erinnerst du dich? Er hat uns gesagt, dass Fradkov es zur weiteren Untersuchung in sein Depot hat bringen lassen.«
    »Vielleicht hat Hiroki sich geirrt. Oder aber …«, er atmete langsam aus, »… oder aber es gibt noch ein zweites.«
    »Ein zweites? Aber das ist …« Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. »Moreau«, stieß sie aus. »Gjertsen und Moreau. Die beiden Einzigen, deren Leichname nie gefunden wurden. Meinst du …?«
    »Möglich wäre es.«
    »Und jetzt ist er in der Station.« Hannah blickte sich panisch um. »Wir müssen hier raus. Wir müssen auf der Stelle hier raus und die anderen warnen. Die Leute haben keine Ahnung, mit was sie es zu tun haben.«
    »Wir können hier nicht raus, schon vergessen? Der Gang ist kontaminiert. Du hast Fradkov doch gehört, er hat den ganzen Laborbereich verseucht. Wir sitzen hier fest, es sei denn …« Sein Blick zuckte hinüber zu dem roten Kasten. Hannah runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    Roberto stand auf, eilte hinüber zu der Steuerungseinheit und rüttelte an dem Deckel. »Abgeschlossen«, fluchte er. »Und wir haben keinen Schlüssel. Aber warte mal.« Er griff in seine Seitentasche und zog die Pistole heraus.
    Hannah schwante Unheil. »Was hast du vor?«
    »Geh am besten ein Stück zurück. Da, hinter den Tisch. Könnte sein, dass ich nicht beim ersten Mal treffe.« Er lächelte schwach. Und ehe sie etwas sagen konnte, entsicherte er die Waffe und legte an. Hannah tauchte hinter dem Labortisch ab.
    Der Knall war ohrenbetäubend. Es gab ein Scheppern, und Blechteile flogen durch die Luft.
    Als sich der Rauch verzogen hatte, sah sie, dass die Klappe offen stand.
    »Was sagst du?

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