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Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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innerlich auf. Solange er nicht wusste, was mit ihr passiert war, konnte er keinen klaren Gedanken fassen.
    Den Kragen seiner Jacke bis zur Nase hochgeschlagen, stapfte er auf den Eingang zu. Mittlerweile hatte auch der letzte Wissenschaftler die Station verlassen. Alle waren an Bord des Helikopters versammelt und warteten darauf, dass er endlich startete. Aus dem Inneren der Station fiel ein Korridor aus Licht auf das verwaiste Rollfeld. Ein kalter Strahl, der jede Hoffnung im Keim erstickte. Doch plötzlich war ein Schatten zu sehen. Eine einzelne Person hob sich scherenschnittartig gegen den hellen Hintergrund ab. Schlanke Figur, langes Haar – eindeutig eine Frau. Sie hob die Hand und winkte ihm zu.
    John spürte, wie sein Herzschlag für einen Moment aussetzte. Es war Hannah! Sie war am Leben. Mehr noch, sie schien unverletzt!
    Sie kam aus dem Tor gerannt, trat seitlich an den Schließmechanismus und schloss das Tor. Das Licht wurde eingesperrt und die Station mit einem metallischen Schlag versiegelt.
    John rannte auf sie zu und schloss sie in seine Arme. Trotz der dicken Schichten aus Stoff und Fleece konnte er spüren, wie sie zitterte.
    »Und die anderen?«, fragte er. »Vielleicht gibt es noch Überlebende, die hinauswollen …«
    »Es wird niemand mehr kommen«, stieß sie aus. »Ich bin die Letzte.«
    »Roberto?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er opfert sich, damit wir das Virus außer Landes schaffen können. Er wollte es so.«
    »Du … du hast es dabei?«
    »Aber natürlich. Hast du etwa geglaubt, ich käme mit leeren Händen zurück?« Ein hoffnungsvolles Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. »Primakov sagte mir, es gäbe da einen Hubschrauber …?«
    John nickte. »Er steht da vorne – startbereit. Komm mit, es warten bereits alle auf dich.«
    Gemeinsam rannten sie über das Rollfeld, bis sie kurz vor der Maschine standen.
    »Da ist ja gar niemand im Cockpit«, stellte Hannah besorgt fest. »Wer fliegt das Ding? Sieht nicht so aus, als wäre es besonders leicht zu bedienen.« Sie sah ihn überrascht an. »Wirst du etwa …? Nein, das ist Irrsinn.«
    »Mach dir keinen Kopf. Es wird alles gutgehen, vertrau mir.« Er begleitete sie nach hinten und half ihr beim Einsteigen. Dann kletterte er die Außenleiter empor, aktivierte den Schließmechanismus und ließ die Schiebetür einrasten.
    Er saß kaum wieder an den Kontrollen, da spürte er schon, dass der Wind noch einmal stärker geworden war. Das Zeitfenster war mittlerweile auf einen winzigen Spalt geschrumpft. John rückte den Pilotensitz zurecht und drückte die entsprechenden Knöpfe. Dann presste er den Schubhebel nach vorne.
    Die Maschine bockte wie ein junges Pferd. Sie stiegen einen Meter in die Luft, wurden von der Winddrift erfasst und seitlich abgetrieben. Mit Schrecken sah John, wie die Gebäude rasend schnell auf ihn zuschossen. Sie liefen Gefahr, an einem der Hangars zu zerschellen. Mit einem Ruck nahm er den Schub raus und ließ den Helikopter höchst unsanft zurück auf den Boden fallen. Gepäckstücke flogen durch den Raum, und Flüche drangen an sein Ohr. Er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er versuchte es erneut, doch hielt er diesmal die Nase steil gegen den Wind. Wieder ging es aufwärts, allerdings in kontrolliertem Steigflug. Himmel, dieser Hubschrauber flog sich wie ein Betonklotz! Aber vermutlich immer noch besser als die kleineren Exemplare rechts und links daneben. Der Sturm zerrte und rüttelte, dass man glauben konnte, er wolle das Gefährt in der Luft zerfetzen. Die Turbinen jaulten am Anschlag, als John die Maschine herumdrehte und mit dem Wind in südöstlicher Richtung davonflog. Er war auf etwa dreihundert Meter gestiegen, als auf einmal ein greller Blitz von unten zu ihnen heraufzuckte. Für den Bruchteil einer Sekunde sah John den gesamten Gletscher unter sich aufleuchten. Wie die Linien eines Fingerabdrucks konnte er die Strukturen der alten Stadt erkennen, während das Feuer durch die Straßen und Gassen fegte und alles Leben binnen eines Wimpernschlages auslöschte. Ein Donnergrollen ertönte, dann schossen die Flammen aus Ritzen und Spalten im Eis bis zu ihnen herauf. Der Helikopter wurde von einer Druckwelle erfasst und in die Höhe geschleudert. Die Leute im Frachtraum schrien panisch auf. Die Kräfte, die auf die Maschine einwirkten, waren enorm. Kreiselkompass, Höhenmesser und künstlicher Horizont spielten verrückt. John hatte alle Mühe, den Helikopter in der Luft zu halten. Für einen

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