Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Valhalla: Thriller (German Edition)

Valhalla: Thriller (German Edition)

Titel: Valhalla: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
Vom Netzwerk:
zu. »
Merde.
Hm, von mir aus. Ich verstehe bloß nicht, was das soll. Das Team steht, die Arbeiten gehen gut voran, und wir werden bald die ersten Ergebnisse liefern können. Jede Einmischung von außen wird uns nur aufhalten. Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, junges Fräulein, aber Sie sind ein Klotz am Bein. Wir haben alles fest im Griff.«
    »Das freut mich für Sie«, sagte Hannah.
    »Sie kann beobachten und dokumentieren«, sagte Gjertsen. »Wenigstens das werden wir ihr doch zugestehen können, nicht wahr, Professor? Und keine Einmischung und keine Erkundungen auf eigene Faust, haben wir uns verstanden, Frau Peters?«
    »Voll und ganz.«
    »Da sehen Sie’s, Monsieur. Wer weiß, vielleicht liefert Frau Peters ja noch den entscheidenden Hinweis zur Entschlüsselung unseres Rätsels.«
    »Das bezweifle ich.« Moreau rollte die Karten zusammen und klemmte sie sich unter den Arm. »Sei es, wie es ist. Ich werde im Protokoll festhalten, dass dieser Entschluss ohne meine Einwilligung stattgefunden hat. Außerdem weigere ich mich, für sie die Verantwortung zu übernehmen. Wenn sie irgendetwas Dummes anstellt, so ist das ganz allein ihr – wie sagt man in Deutschland –
ihr Bier
. Ich werde sie als meine Begleitung dulden, aber das ist auch schon alles. Haben wir uns verstanden? Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich habe zu tun. Ich werde jemanden rüberschicken, der sich ihrer annimmt. Und was Sie betrifft, Monsieur Gjertsen: wir stehen kurz vor dem Durchstich zu Abschnitt zwei. Planquadrat C-18. Wir sind dort auf eine massive Steintür gestoßen, hinter der wir den Innenstadtbereich vermuten. Wenn Sie Ihren Jungs den Befehl geben könnten, mit dem hydraulischen Hebegerät bei uns vorbeizuschauen, wäre ich Ihnen sehr verbunden. So, das war’s, jetzt muss ich aber wirklich los. Ich wünsche noch einen angenehmen Tag.«
    Er raffte seine Unterlagen zusammen und verschwand mit schnellen Schritten.
    Hannah blickte ihm hinterher, unfähig zu denken oder etwas zu sagen. Ihr Aufenthalt hier wurde von Minute zu Minute absurder. Gjertsen blickte sie mitfühlend an. »Nicht ganz der Empfang, den Sie sich erhofft hatten, oder?«
    »Ich bewundere Ihre hellseherischen Fähigkeiten.«
    »Das tut mir leid. Mir war nicht bewusst, dass Sie und Moreau sich kennen.«
    »
Kennen
wäre zu viel gesagt. Ich hatte als junge Studentin mal eine Vorlesung bei ihm. Ich habe ihn gehasst.«
    Gjertsen grinste. »Das Gefühl scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen.«

12
    Eine halbe Stunde später …
    D as Tor war aufsehenerregend. Drei auf vier Meter messend und aus einem Gestein gefertigt, das Hannah ohne tiefgreifende geologische Kenntnisse als vulkanischen Porphyr klassifizieren konnte. Vom Alter verfärbt, zeigte es an vielen Stellen den Einfluss von Hitze oder Feuer. Die daumennagelgroßen Kristalle waren mit einer Schicht von Ruß überzogen, der sich aber durch intensives Reiben entfernen ließ, wie Hannah feststellte. Seltsam. Hatte es hier früher mal einen Brand gegeben?
    »Nicht berühren.« Professor Moreau blickte streng zu ihr herüber und hob mahnend den Finger. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie nichts anfassen sollen. Ist die Lernfähigkeit in deutschen Universitäten in den letzten Jahren derart gesunken, dass Sie sich nicht mal einen einfachen Befehl merken können? Noch so ein Verstoß, und ich muss Sie bei Gjertsen melden.«
    »Du mich auch«, murmelte Hannah leise genug, dass nicht mal ihr junger Begleiter sie hören konnte. Widerwillig trat sie einen Schritt zurück.
    Die Pumpe stand mittig vor der Tür und war über drei Schläuche mit hydraulischen Spreizern verbunden. Die Spreizer selbst saßen wie Keile im Türspalt und würden bei Aktivierung der Pumpe die tonnenschweren Platten auseinanderdrücken – zumindest in der Theorie. Ob sich die Steinplatten tatsächlich bewegen ließen, blieb abzuwarten. Gut die Hälfte der schätzungsweise zwanzig Teammitglieder hatte sich versammelt, um dem Ereignis beizuwohnen. Gjertsen selbst war nicht anwesend, denn er wollte prüfen, ob es möglich war, das Camp dauerhaft unter die Oberfläche zu verlegen. Der Sturm hatte während der letzten Stunde merklich zugenommen. Selbst hier unten konnte man den Wind hören, der über die Öffnung heulte.
    »Herrschaften, bitte alle zurücktreten.« Moreau hatte seine Arme erhoben. »Wir werden jetzt die Pumpe starten und auf Betriebsdruck bringen. Bitte gehen Sie auf genügend großen Abstand, denn es könnte sein, dass

Weitere Kostenlose Bücher