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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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einer Hand vorsichtig seine Schultern weiter gegen die Lehne des Stuhls. Diesmal leistete er keinen Widerstand, aber als sie sich mit der Schere näherte, sah er sie fragend an.
    „Vertrau mir.“, sagte sie und ging einen weiteren Schritt auf ihn zu, den intensiven Augenkontakt haltend. Thore machte zu ihrer Erleichterung keine Anstalten sich zu wehren, als sie vorsichtig den Stoff des T-Shirts am Saum anhob. Bemüht den Stoff möglichst wenig zu bewegen, wo er mit seiner verbrannten Haut zu verschmelzen schien, schnitt sie seitlich langsam nach oben.
    So sanft wie möglich glitt sie an seinem Brustkorb entlang, und als sie in der Nähe seiner Achseln angelangt war, zuckte er zusammen und gab ein merkwürdiges Grunzen von sich.
    Erschrocken zog sich Sarah sofort zurück.
    “Hab ich dir wehgetan?“ Er schüttelte den Kopf und seine türkisblauen Augen sahen sie etwas verwundert an.
    „Nein. Ich bin kitzlig.“ Jetzt hoben sich Sarahs Augenbrauen und ein kleines Schmunzeln umspielte ihren Mund. Wenigstens etwas war bei diesen Kerlen normal, dachte sie, und machte sich wieder an die Arbeit.
    Als das Shirt nur noch aus mehreren Fetzen bestand, begann sie es sachte von seiner Haut zu pellen.
    Thore hielt absolut still. Nur dann und wann zog er scharf die Luft durch die Zähne ein, als sie an den geschmolzenen Überresten in unmittelbarer Nähe der schlimmsten Wunden ankam. Sarah bewunderte insgeheim die Tapferkeit mit der er die Schmerzen klaglos ertrug und fragte sich, ob er sich dessen überhaupt bewusst war.
    Endlich war es geschafft und er saß mit freiem Oberkörper vor ihr. Die Wunden sahen wirklich schlimm aus, und sie hatte keine Ahnung wie sie ihm helfen sollte.
    „Du bist sehr tapfer, aber ich denke du solltest wirklich besser zu einem Arzt. Das sieht echt schlimm aus.“ Aber Thore schüttelte nur wieder den Kopf. „Das ist bald wieder in Ordnung ich muss nur, “ Er sah an sich herunter und fluchte in einer Sprache, die ihr unbekannt war. “Vielleicht haben wir hier irgendwo Eis?“
    Sarah öffnete die Kühlschranktür und hoffte inständig, sie würde ein Eisfach vorfinden. Glück gehabt. Aber in dem kleinen Fach befand sich nur ein leerer Eiswürfelbehälter und eine Packung Vanilleeis.
    „Ich könnte zu einer Tankstelle, oder…“ Thore schüttelte den Kopf.
    „Nimm einfach das Vanilleeis. Hauptsache kalt.“ Während Sarah sich den Behälter schnappte, sank er auf seinem Stuhl ein bisschen zusammen, nur um wieder aufzuschrecken, als sich die Haut schmerzhaft zusammen schob.
    „Vielleicht solltest du dich besser hinlegen.“, schlug sie vor, denn wenn er jetzt umkippte, dann konnte sie ihn mit seiner Größe und seinem Gewicht unmöglich auffangen.
    Wieder ein Kopfschütteln, aber Sarahs Blick nötigte ihn geradezu Gehorsam zu leisten, und so ließ er sich langsam auf dem Fliesenboden nieder.
    Die Kühle des Bodens war wie reiner Balsam, und er seufzte erleichtert auf. Er lag genau zwischen dem Esstisch und den Unterbauschränken, seine breiten Schultern nahmen den Raum völlig ein. Sarah fragte sich wie zur Hölle sie jetzt an ihn dran kommen sollte, und sank schließlich oberhalb seines Kopfes auf ihre Knie.
    „Bist du wirklich sicher?“, fragte sie ihn bevor sie mit zwei Fingern in die Eiscreme tauchte. „Was ist mit Infektionen, das Eis ist nicht gerade steril?“  „Hmhm. Wir sind nicht besonders anfällig für so was.“ Er nickte kurz, und sie begann die kalte Masse vorsichtig auf den Wunden zu verteilen. Sie waren also weder anfällig für Infektionen, noch durften sie in ein Krankenhaus `für Menschen`. Sie hatten Fänge und schleuderten Energiekugeln. Sarah hatte einen kompletten Fragenkatalog zusammen gestellt, bevor sie auch nur annähernd alle Stellen mit Eis bestrichen hatte.
    Thore hielt die Augen geschlossen und hoffte inständig es würde funktionieren. Vali hatte Gott sei Dank keine volle Ladung auf ihn und Achill abgefeuert. Sonst wären sie jetzt Aschehäufchen auf dem Teppich.
    Trotzdem waren die Schmerzen auch so schon die Hölle.
    Er hatte sich keine Blöße geben wollen vor Sarah, und so war sein Stolz dass Einzige, was ihn aufrecht gehalten hatte.
    Die Fürsorge die sie ihm schenkte berührte ihn, und trug mehr zur Heilung bei, als er sich eingestehen wollte.
    Ihre Berührungen waren sanft, und als sie sich weit über ihn beugen musste, um auch die Stellen zu erreichen, die sich auf der Höhe seines Nabels befanden strich ihm ihr Pullover über seine Nase. Er atmete

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