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Valley - Tal der Wächter

Titel: Valley - Tal der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Ihr unruhiger Schein fiel auf ein leeres Bett.

13
    Drei Tage lang folgte Sven Kols Spur, ohne zu essen und zu schlafen, bis er zum Lager der Banditen auf einem steilen Felsen in der Nähe des Eckzahns kam. Es waren ungefähr zwanzig Mann, aber Sven zögerte nicht – er stürzte sich mit gezücktem Schwert auf sie, und der Kampf begann. Bald lagen acht Banditen tot am Boden, dann aber kam Sven in Bedrängnis. Er zog sich, immer noch kämpfend, zurück, bis er zur Hütte eines Hirten kam. Er flüchtete sich hinein und verriegelte die Tür.
    Kol und seine Männer legten sich vor der Hütte auf die Lauer und warteten darauf, dass Sven wieder herauskam.
    Sven entdeckte in der Hütte Feuersteine, eine Kerze und etliche Holzklötze zum Feuermachen. Er dachte nach, dann machte er sich daran, einen Klotz so zurechtzuschnitzen, dass er einem Männerkopf ähnelte.
    Nachts sahen die Banditen Licht im Fenster und Svens Schatten zeichnete sich an der Wand hinter dem Fenster ab. Daraufhin hielt ein Mann Wache, die Übrigen legten sich schlafen.
    Sven ließ die Attrappe stehen, brach eine Öffnung in die Rückwand der Hütte und schlüpfte ins Freie. Dann schlich er um die Hütte herum und schlug Kol und seiner Banditenhorde einem nach dem anderen die Köpfe ab. Er steckte die Köpfe auf Spieße und stellte sie entlang der Talstraße auf, um mögliche andere Verbrecher abzuschrecken.

    Hal stolperte weiter, bis seine Hände die raue, kalte Wand streiften.Wo war die Tür? Er tastete blindlings umher, als er es hinter sich ganz, ganz leise scharren hörte.
    Der Schürhaken im Kamin!
    Hal spürte Holz unter den Fingerkuppen und suchte fieberhaft nach dem Riegel.
    Ein Luftzug. Hal duckte sich instinktiv. Etwas bohrte sich dumpf krachend über seinem Kopf in die Wand. Putzbröckchen rieselten ihm ins Haar.
    Jemand flüsterte rau: »Mist! Hab nicht dran gedacht, dass du so ein Zwerg bist.«
    Es ruckte und klirrte – der Schürhaken wurde aus der Wand gezogen. Hal entdeckte den Riegel, hob ihn an und drückte die Tür auf. Schwaches Licht strömte ihm entgegen, er erkannte die dunkle Empore und hinter dem schemenhaften Geländer die weite, leere, in mattes rötliches Licht getauchte Halle. Hal flitzte los. Im selben Augenblick traf ihn etwas mit grausamer Wucht am Oberschenkel. Ein rasender Schmerz, das Bein knickte ein. Hal taumelte gegen den Türrahmen und sackte zusammen.
    Er hob den Kopf. Durch die dunkle Türöffnung kam mit schleppenden Schritten Olaf Hakonsson wie ein hageres Gespenst im wollenen Nachthemd. Mit beiden Händen hielt er einen langen schwarzen Schürhaken umklammert. Aus dem leichenblassen Gesicht stierten die aufgerissenen Augen, die lose Haut an seinen ausgezehrten Armen schlackerte, als er abermals zum Schlag ausholte.
    Hal wälzte sich zur Seite, stieß sich mit dem unverletzten Bein ab und robbte schwerfällig davon. Hinter sich hörte er den Kranken tappend näher kommen.
    Hal versuchte mühsam, sich aufzurichten. Sein eines Bein war wie taub, nur im Oberschenkel stach es scheußlich. Hal verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein und kam wankend auf die Füße, musste sich aber gleich am Geländer abstützen.
    Ein Blick über die Schulter – ein fahles Gesicht, ein niedersausender Schürhaken.
    Hal warf sich zur Seite.
    Das Geländer splitterte. Es regnete Holzspäne in die Halle.
    Hals Bein war steif und tat bei jedem Schritt weh. Humpelnd und hüpfend erreichte er die Treppe, hielt sich mit beiden Händen am Geländer fest, um nicht zu stürzen, und stolperte treppab, so schnell er konnte. Über seinem Kopf sauste etwas durch die Luft.
    Olafs keuchendes Flüstern verklang in der weitläufigen Halle: »Hord! Hord! Ragnar! Wacht auf! Ein Überfall! Verflucht, wo ist meine Stimme geblieben?«
    Hal humpelte, aufs Geländer gestützt, die Treppe hinunter, schwang das verletzte Bein von Stufe zu Stufe und biss, jedes Mal wenn er auftreten musste, vor Schmerzen die Zähne zusammen. Besonders schnell kam er nicht voran, aber Olaf zum Glück auch nicht. Er hörte seinen Verfolger barfuß schwerfällig Stufe um Stufe treppab tappen, hörte ihn rasselnd schnaufen und sein Nachthemd rascheln.
    Jetzt kam der Treppenabsatz. Dahinter schwenkte die Treppe nach links. An ihrem Fuß gähnte wie eine riesige Höhle die Halle – stockfinster bis auf den glühenden Kamin und die noch heiße Glut in der Kochstelle. Die Kohlenbecken an den Wänden glichen kleinen roten Punkten, auf den Tischen blinkten matt unzählige Becher

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