Vampir à la carte (German Edition)
auf ihn auswirken«, erklärte Cale unbeeindruckt, während er sich weiterer Kleidungsstücke entledigte.
Alex stand nur da und sah ihn verständnislos an. »Was redest du da? Okay, ich habe selbst gesagt, dass sein Verhalten sich negativ auf mich ausgewirkt hat, aber das war nur eine Sache von vielen. Er war nicht der einzige Grund für meine Probleme. Außerdem berührt mich das alles nicht mehr. Er hat mich nie geliebt.«
»Alex, seine Beziehung zu dir und der Umstand, dass er dabei ertappt wurde, als er dir dein Rezept gestohlen hatte, sind die Gründe dafür, dass er damals von der Kochschule geflogen ist«, erklärte Cale geduldig, während er Helm und Handschuhe aufs Bett warf und dann den Reißverschluss seiner Jacke aufzog. »Das alles hat Konsequenzen für ihn gehabt. Wahrscheinlich gibt er dir trotz allem die Schuld an seiner eigenen Misere. Leute wie er verdrehen in ihrem Kopf die Tatsachen immer so, dass jemand anderes für ihre eigenen Unzulänglichkeiten verantwortlich ist.«
»Aber …«
»Hat er das Chez Joie vor oder nach dem La Bonne Vie eröffnet?«, fragte er, legte seine Jacke aufs Bett und begann die Skihose auszuziehen.
»Ungefähr ein halbes Jahr danach«, antwortete sie, ohne zu erkennen, worauf er mit seiner Frage hinauswollte.
»Wie weit ist sein Restaurant von deinem entfernt?«
Alex sah ihm zu, wie er die Skihose weglegte und in Jeans und Pullover vor ihr stand. »Ich weiß nicht. Bei schönem Wetter kann man durchaus zu Fuß dorthin gehen.«
»Und du findest allen Ernstes, dass es ein Zufall ist, wenn er hier in Toronto ein französisches Restaurant eröffnet, nachdem du gerade ein paar Monate zuvor dein eigenes Lokal eröffnet hast? Und dann kann man auch noch zu Fuß von einem Restaurant zum anderen gelangen?«, fragte er und stemmte dabei die Hände in die Hüften.
Sie setzte eine überraschte Miene auf, dann räumte sie ein: »Von der Seite habe ich das noch nicht betrachtet.«
»Und er hat seinen Namen in Jacques Tournier geändert, um sich einen authentischeren Anstrich zu verpassen, weil er im Gegensatz zu dir von der Kochschule kein Diplom erhalten hat«, fuhr er fort, dann fügte er in ernstem Tonfall an: »Das hättest du mir früher erzählen sollen.«
»Das habe ich nicht gemacht, weil es nicht von Bedeutung war«, verteidigte sie sich. »Und es ist auch jetzt noch nicht von Bedeutung.«
»Was gibt’s denn?«, fragte Bricker, der in diesem Moment mit Mortimer den Raum betrat.
»Jacques Tournier, der Eigentümer vom Chez Joie und Alex’ ärgster Konkurrent, ist in Wahrheit Jack Turner, der Mistkerl, der sie in der Kochschule an der Nase herumgeführt und ihr Rezept gestohlen hat«, ließ Cale die beiden wissen, als wäre die Tragweite dieses Umstands geradezu augenfällig, obwohl nicht mal Alex sofort den Zusammenhang hergestellt hatte.
»Interessant«, meinte Bricker bedächtig.
»Mehr als nur interessant«, merkte Mortimer an. »Das ist ein geradezu bemerkenswerter Zufall.«
Alex sah Cale aufgebracht an, als sie diese Kommentare hörte. »Du hast ihnen von Jack erzählt?«
»Nein, hat er nicht«, antwortete Bricker in einem nachdenklichen Tonfall, als würde er sich die Folgen dieser Enthüllung durch den Kopf gehen lassen. »Sam hat uns erzählt, dass ein Typ von der Kochschule dir das Herz gebrochen und dir die Idee für das Abschlussprojekt gestohlen hat.«
»Vielleicht sollten wir dem Chez Joie mal einen Besuch abstatten«, schlug Mortimer vor.
Verdutzt drehte sich Alex zu ihm um. »Wozu denn das? Das ist doch albern. Was …?« Mitten im Satz brach sie ab, dann fauchte sie Bricker und Mortimer an: »Hört gefälligst damit auf! Wenn ihr was wissen wollt, dann fragt mich, und lasst meinen Verstand in Ruhe!«
Bricker zog anerkennend die Augenbrauen hoch. »Sie ist empfindsamer als die meisten Leute. Ihr ist aufgefallen, dass ich mich in ihrem Kopf umgesehen habe.«
Alex verzog das Gesicht zu einer finsteren Miene. »Wonach hast du gesucht?«
»Schon erledigt, ich hab’s gefunden«, sagte er achselzuckend, dann sah er zu Cale. »Sie hat die Verbindung zwischen den Vorfällen nicht hergestellt.«
»Welche Vorfälle?«, wollte sie wissen.
Cale stellte sich zu ihr und nahm sie bei den Händen. »Liebling, du hast in der letzten Zeit etliche Rückschläge einstecken müssen, und es ist einiges nicht nach Plan verlaufen.«
»Ja, stell dir vor, das ist mir nicht entgangen », konterte sie bissig. »Es ging ja auch Schlag auf Schlag.«
»Eben, und
Weitere Kostenlose Bücher