Vampir à la carte (German Edition)
Restaurant die neuen Leute einarbeiten musste. Ich kam nach Ladenschluss her, um nach dem Rechten zu sehen, und musste feststellen, dass man einen Teppichboden in Limonengrün verlegt hatte, statt in der Farbe, die ich eigentlich wollte. Ich dachte, mich trifft der Schlag. An dem Abend war es bereits zu spät, noch irgendetwas zu unternehmen, dafür habe ich dann am Morgen herumtelefonieren dürfen, um das alles irgendwie rückgängig zu machen.«
»Offenbar ist es Ihnen aber gelungen«, meinte Cale und deutete auf den dunklen Teppichboden, der durch die Abdeckfolie zu erkennen war.
Wieder schnaubte Alex wütend. »Ja, aber das war ein teures Vergnügen. Der Projektleiter hatte den Empfang des Teppichbodens quittiert, und weil er bereits verlegt war, konnte er nicht mehr umgetauscht werden. Ich musste praktisch einen neuen Teppichboden kaufen und verlegen lassen.«
»Und daraufhin haben Sie Ihren Projektleiter gefeuert?«, fragte er.
»Nein«, antwortete sie leise seufzend. »Er erklärte, dass er vergessen hatte, welche Farbe ich haben wollte, und dass ich ihm die Farbe auch nicht gezeigt hätte. Also ließ ich es ihm durchgehen, weil es ein einmaliger Ausrutscher war – nur dass sich das Spielchen dann bei den Kacheln für die Küche und die Toiletten wiederholte.«
»Das kreischende Orange?« Er hatte ihre Wortwahl noch deutlich im Ohr.
»Ja«, sagte sie und verzog den Mund. »Und dabei hatte ich ihn noch am gleichen Morgen darauf hingewiesen, welche Farbe die Kacheln haben sollten. Ich rief sogar noch den Händler am Abend vor der Lieferung an und ließ mir von dem Mitarbeiter die Artikelnummern vorlesen, um mich zu vergewissern, dass sie mit den Nummern auf meinem Beleg übereinstimmen.«
»Und?«
»Jede Ziffer stimmte. Also fuhr ich zur Arbeit in mein altes Restaurant, fest davon überzeugt, dass alles nach Plan lief. Und am Abend komme ich her und sehe in der Küche und im Badezimmer orangefarbene Kacheln.«
»Ihr Projektleiter hatte zugestimmt, dass diese Kacheln genommen werden durften?«, erkundigte sich Cale ungläubig.
Alex verzog wieder den Mund. »Wie sich dann herausstellte, war der Mann schwer alkoholabhängig und hat die meiste Zeit irgendwo verbracht, nur nicht hier auf der Baustelle. An dem Tag kam er mit einem Kater zur Arbeit, ließ die Fliesenleger rein und überließ es ihnen, die Lieferung der Fliesen gegenzuzeichnen, dann begab er sich in mein Büro und machte ein Nickerchen.« Sie schüttelte den Kopf, als könne sie es immer noch nicht fassen. »Aber diesmal wollte ich nicht klein beigeben, weil diese Fliesen unverschämt teuer waren, da es sich um einen Import aus Italien handelte. Die kosten für sich allein schon so viel wie alles andere hier zusammen.«
»Und was passierte dann?«
Sie verzog verbittert den Mund. »Der oberste Fliesenleger war schlauer als die Jungs mit dem Teppichboden. Er dachte, Orange könnte vielleicht die falsche Farbe sein, also versuchte er den Projektleiter zu wecken, aber der schlief wie tot. Also überprüfte er die Bestellnummer auf dem Lieferschein mit der auf dem Karton. Die waren identisch, und er kam zu dem Schluss, ich müsse wohl so einen grässlichen Geschmack haben, also begann er die Fliesen zu verlegen.«
Als sie Cales sprachlose Miene sah, musste sie unwillkürlich lächeln. »Ich habe anschließend die Nummern persönlich überprüft, und die waren tatsächlich identisch. Offenbar war dem Verkäufer ein Zahlendreher unterlaufen, und die orangefarbenen Fliesen waren genau das, was ich bestellt hatte … und ich hatte die verdammte Bestellung unterschrieben, ohne mich zu vergewissern. Mir war also das geliefert worden, was ich gegengezeichnet hatte.«
»Und der Verkäufer wollte sie nicht zurücknehmen?«
Mit einem wütenden Schnauben strich sie weiter die Wand. »Die orangefarbenen Fliesen befanden sich ja schon an den Wänden. Sie mussten abgeschlagen werden, und das ging nicht schadlos an ihnen vorbei. Wie gesagt waren die Fliesen unverschämt teuer, und der Händler war natürlich nicht zu irgendeiner Art von Kostenbeteiligung bereit, zu der er nicht verpflichtet war. Dummerweise war er durch meine Unterschrift unter der falschen Bestellnummer aus dem Schneider. Rechtlich war es mein Fehler. Sorgfaltspflicht des Käufers und so weiter.«
»Und jetzt die Farbe«, merkte Cale an, der ebenfalls wieder mit Streichen beschäftigt war.
»Richtig. Nach dem Vorfall mit den Fliesen habe ich den Projektleiter gefeuert, aber da war
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