Vampir à la carte (German Edition)
berühren, dann schmolz sie auch schon dahin wie Schokolade in der Sonne.
In den letzten Stunden – sie hatte längst kein Gefühl mehr dafür, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war – hatten sie sich in ihrem Büro, im Speisesaal, abermals im Büro und schließlich auch noch in der Küche geliebt. Dabei war es in keinem dieser Fälle irgendwie geplant gewesen. Sie waren in die Küche gekommen, um nach etwas Essbarem Ausschau zu halten, aber das gegenseitige Verlangen hatte jedes Bemühen unterbunden, die Einkäufe zu genießen, die Bricker abgeliefert hatte. Und das wiederum war der Grund dafür, dass sie nun halb unter Cale begraben und umgeben von den achtlos beiseitegeworfenen Lebensmitteln auf dem kalten Küchenboden aufgewacht war.
Sie sah halb aufgegessenes Obst herumliegen, außerdem die fast leere Flasche mit Sprühsahne. Beim Gedanken daran, wie sie diese Flasche geleert hatten, spürte sie, dass sich ihre Nippel prompt wieder versteiften. Sie fand, dass es an der Zeit war aufzustehen. So viel Spaß es auch gemacht hatte, sich in fast jedem Raum ihres Restaurants zu lieben, hatte sie inzwischen wirklich genug davon, auf irgendwelchen harten Unterlagen liegen zu müssen. Ein bequemes Bett mit warmen Decken und sauberen Laken würde sie ab sofort jedem anderen Ort vorziehen.
Alex seufzte leise bei dem Gedanken daran und befreite sich von Cale. Die Vorstellung, sie beide könnten doch noch einmal zu einer rein beruflichen Beziehung zurückkehren, hatte sie längst aufgegeben. Allerdings wollte sie das nicht einmal mehr. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, auf diese Lust zu verzichten, die sie in der letzten Nacht mit Cale erlebt hatte, und es gab für sie auch keinen Grund, überhaupt über so etwas nachzudenken. Der Mann hatte sich seinen Weg in ihr Herz gebahnt, und sie wollte, dass er dort blieb, so lange es nur ging. Vermutlich würde sie am Boden zerstört sein, wenn er schließlich in seine Heimat zurückkehrte, aber dagegen ließ sich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nichts unternehmen. Sie hatte sich bereits in ihn verliebt, und sie konnte nur versuchen, möglichst viele gemeinsame Erinnerungen zu schaffen, bevor er abreiste.
Cale seufzte schläfrig und drehte sich auf die Seite, woraufhin Alex mitten in ihrer Bewegung erstarrte. Aber dann atmete er gleichmäßig weiter, und sie stand auf. Auf Zehenspitzen schlich sie ins Badezimmer, beugte sich über die Wanne und drehte den Wasserhahn auf. Sie wollte nur schnell duschen, um den klebrigen Film abzuwaschen, den die Sahne auf ihrer Haut hinterlassen hatte. Dann würde sie sich rasch anziehen, solange Cale noch schlief, und erst danach würde sie ihn aufwecken und ihm vorschlagen, zu ihr nach Hause zu fahren.
Nachdem das Wasser die richtige Temperatur erreicht hatte, legte sie den Drehschalter um, damit es zum Duschkopf umgeleitet wurde. Sie stieg in die Wanne und zog die Tür hinter sich zu, ehe zu viel Sprühwasser nach draußen gelangen konnte, dann stellte sie sich unter den Strahl. Ohne zu wissen, dass sie das Badezimmer schon so bald einweihen würde, musste sie bereits jetzt sagen, dass es ein genialer Gedanke gewesen war, es nicht in den Umbau einzubeziehen. Sie wünschte nur, sie hätte mehr gekauft als lediglich die flüssige Seife, mit der sie sich die Nacht über hatten begnügen müssen. Sie gab einen Schuss von der nach Vanille duftenden Seife in ihre Hand und verrieb sie, um sie zum Schäumen zu bringen.
Etwas Shampoo und ein richtiges Stück Seife wären angenehm gewesen, von einem ordentlichen Peeling ganz zu schweigen. Und ein paar vernünftige Handtücher, mit denen man sich nach dem Baden abtrocknen konnte, wären auch nicht verkehrt. Die vorhandenen Handtücher waren viel zu schnell durchnässt, zudem reichten sie mit Mühe und Not, damit Cale sie sich um die Hüften legen konnte. Bei dem Gedanken daran, wie notdürftig sie seine Blöße bedeckt hatten, spürte Alex schon wieder Hitze in sich aufsteigen, und sie spülte hastig den Seifenschaum von ihrer Haut.
»Hmm, eine warme und feuchte Alex. Meine absolute Lieblingsspeise.«
Erschrocken sah sie über die Schulter und riss die Augen weit auf, als sie sah, dass Cale die Tür zur Dusche geöffnet hatte und sich zu ihr gesellte.
»Oh nein«, stöhnte sie auf und wich in eine Ecke zurück, um seine Berührung zu vermeiden, als er die Hand nach ihr ausstreckte. Mittlerweile wusste sie aus einschlägiger Erfahrung, dass er sie nur mit einer Fingerspitze berühren musste,
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