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Vampir-Expreß

Vampir-Expreß

Titel: Vampir-Expreß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Greifvögel leben in höheren Regionen, da gibt es für mich nur eins. Fledermäuse!«
    »Ja«, sagte Suko und nickte. »Daran dachte ich auch. Fledermäuse, riesig, gewaltig, wie übergroße Menschen, Blutsauger, mit einem Wort: Vampire!«
    »Sehr richtig!« erwiderte der Pfähler knirschend und schlug mit der flachen Hand gegen den Pfahl.
    Suko erwiderte nichts. Er drehte sich im Kreis und schaute in die Höhe. Möglicherweise lauerten die Blutsauger dort, aber er sah nichts. »Wenn es tatsächlich Vampire sein sollten, wo kommen sie dann her? Ich habe gedacht, dass alle ausgerottet wären.«
    Marek lachte kehlig. »In dieser Erde lauert viel«, raunte er. »Das Grauen hatte Jahrhunderte Zeit, sich zu manifestieren. Dies ist das klassische Land der Vampire, das darfst du niemals vergessen. Frag nie, woher die Blutsauger kommen, nimm sie zur Kenntnis, und wenn sie da sind, vernichte sie.«
    So konnte nur ein Mann wie Marek sprechen. Er bestätigte seine Worte durch ein Nicken.
    Dass Suko ebenso dachte, lag auf der Hand. Schließlich war er der Partner des Geisterjägers John Sinclair. Beide hatten schon so manchem Blutsauger den Garaus gemacht.
    Abermals hörte der Chinese das Rauschen. Auch Marek hatte es vernommen. Er legte seinen Kopf in den Nacken, schaute in die Höhe und sah plötzlich den gewaltigen Schatten, der im spitzen Winkel tiefer stieß und Kurs auf das Dach des alten Bahnhofsgebäudes nahm.
    »Da!« Suko hatte in die entgegengesetzte Richtung geschaut, fuhr herum und sah ebenfalls das Monster.
    Ein Mensch, der nie mit solchen Dingen in Berührung kam, wäre sicherlich geflohen. Suko aber blieb stehen und schaute auf dieses grauenhafte Untier, das seine Schwingen ausgebreitet hatte und wie ein fliegender unheimlicher Tiefsee-Rochen wirkte.
    Sofort riss der Inspektor seine Silberkugel-Beretta hervor. Bevor er feuern konnte, war der Vampir gelandet. Er faltete sich förmlich zusammen, blieb auf dem Dach liegen und befand sich im toten Schusswinkel.
    Suko blieb nicht auf dem Bahnsteig stehen. Er rannte los und hatte einen Verandapfosten ins Auge gefasst. An ihm wollte er hochklettern, um vom Dach des Vorbaus aus auf das des Bahnhofsgebäudes zu gelangen wo der Vampir hockte.
    »Bleib du da unten!« rief Suko dem Pfähler zu und kletterte höher. Der Pfosten war längst nicht mehr so stabil wie früher. Er knirschte und wankte, als er das Gewicht des hochkletternden Chinesen zu spüren bekam.
    Suko ließ sich nicht beirren. Wenn er tatsächlich fallen sollte, dann nicht sehr tief. Er gelangte so weit hinauf, dass er mit ausgestreckter Hand schon das Dach erreichen konnte. Der Chinese hörte es zwar knirschen, das war ihm egal. Er musste es einfach schaffen, in die Höhe zu kommen. Und er packte es.
    Bis er den Ruf des Pfählers hörte. »Da sind noch welche!«
    Suko lag auf dem Dach, blieb auch in der Stellung und hob nur seinen Kopf. Die Augen weiteten sich, als er die drei riesigen Fledermäuse erkannte, die aus den Wolken stießen und Kurs auf den allein am Bahngleis stehenden Pfähler nahmen…
    ***
    Der Vampir-Express war schneller geworden. Für uns ein Beweis, dass wir die Passhöhe überwunden hatten.
    Vier Vampire suchten wir. Keinen hatten wir bisher gefunden. Das war deprimierend. Die Blutsauger schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Dreimal hatten wir den Zug durchsucht, ohne eine Spur von den Blutsaugern zu finden.
    Wir hatten in den Gepäckraum geschaut und auch in die freien Toilettenräume. Der Erfolg war gleich Null gewesen. Uns hatte auch stutzig gemacht, dass Ada und Vera Bogdanowich ebenfalls verschwunden waren. Die mussten wirklich ein gutes Versteck gefunden haben.
    Im Speisewagen blieben wir schließlich sitzen, weil jeder von uns einen Schluck vertragen konnte. Ein Ober trat an unseren Tisch. »Möchten die Herren jetzt noch speisen?« erkundigte er sich höflich. Dragan blickte mich an, ich schaute auf ihn. Beide schüttelten wir den Kopf. Nein, wir hatten wirklich keinen Hunger mehr. Nicht nach dem, was alles vorgefallen war.
    »Nein«, sagte ich, »wir möchten nichts.«
    Das Gesicht des Obers verzog sich zu einem Lächeln. »Sehr wohl, die Herrschaften.«
    »Der ist froh, und die Küche hat Feierabend«, sagte Dragan.
    Ich schaute auf meine Uhr. Es war eine Stunde vor der Tageswende. Da wurde normalerweise jede außerhäusliche Küche geschlossen. Zum Trinken bestellten wir uns etwas. Sehr schnell brachte der Ober das Mineralwasser. Er servierte mit der Grandezza eines

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