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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Whiskey, Abe.«
    »Und du, Suko?«
    »Nein, nichts.«
    Er holte Gläser. Mit dem Fuß trat er auf einen Kontakt, und rechts von ihm erhellte sich der Schirm einer Stehlampe. Abes Gesicht war noch immer starr. Es wirkte wie eine Maske, er selbst tat alles automatisch. Er goß Whiskey in die Gläser und ging dabei sehr großzügig mit ihm um.
    Auf einem Tisch, dicht neben einer bauchigen Blumenvase, fand die Flasche Platz.
    Ich nahm das Glas hoch, wir tranken. Aber auch der Bourbon, der sicherlich nicht der schlechteste war, konnte zumindest bei mir den faden Geschmack nicht aus der Kehle spülen und mir auch nicht den Druck aus dem Magen nehmen.
    In einem Ascher aus grünem Marmor drückte ich die Kippe aus. Die Zigarette hatte strohig geschmeckt.
    Mit einer entschlossenen Bewegung stellte der G-man sein Glas zur Seite. Er starrte mich an.
    »Du erwartest von mir eine Erklärung?«
    »Von Suko auch.«
    »Warum?«
    »Ihr seid die Fachleute.«
    »Aber du hast das gleiche gesehen wie wir. Falls du dir keinen Reim darauf machen kannst, ich kann es auch nicht.« Ich hatte mich ebenfalls auf eine Sessellehne gesetzt und schaute aus dem Fenster, hinter dem die schwarzgraue Dunkelheit lastete.
    »Was ist mit dir, Suko?«
    Er hob die Schultern.
    »Scheiße«, sagte unser Freund. Er wollte uns die Stummheit nicht abnehmen. »Wißt ihr wirklich nichts, oder wollt ihr nichts sagen?«
    »Wieso sollten wir dir etwas verschweigen?« fragte Suko.
    »Weil ich euch so nicht kenne.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Ich denke, daß ich weiß, worauf du hinauswillst, Abe. Du hast erstens nicht damit gerechnet, eine Tote zu finden, und zweitens bist du überrascht, daß, wenn schon eine Tote, sie nicht so ums Leben gekommen ist, wie es sich für einen Vampirangriff geziemt. Also in den Hals gebissen, mit zwei kleinen Wunden versehen, tot, aber im Endeffekt nur untot, so daß wir damit rechnen können, daß sie sich erhebt, um auf die Suche nach Blut zu gehen. Liege ich damit richtig?«
    »Sehr genau.« Douglas hob die Schultern. »Ich weiß nicht, wer die Frau getötet hat. Ich habe tatsächlich mit einem Vampir gerechnet, aber er ist es nicht gewesen, verdammt! Oder kennt ihr einen Vampir, der jemand auf derartig schreckliche Weise umbringt. Der… der… muß ja wie ein Amokläufer gehandelt haben. Habt ihr die Wunden am Körper der Frau gesehen?«
    »Sicher.«
    »Dein Kommentar, Suko?«
    »Tja, was soll ich sagen?« Er hob die Schultern. »Ich weiß es einfach nicht. Du hast recht, Abe, auf den Angriff eines normalen Vampirs deutet es nicht hin.«
    »Dann war es ein unnormaler?«
    »So ähnlich.«
    Der G-man schüttelte den Kopf. »Wenn mir alles gefällt, das aber bestimmt nicht.« Er suchte bei mir Rückendeckung. »Du hast bisher noch nichts gesagt, John. Was ist deiner Meinung nach geschehen? Vampir oder nicht? Die Theorie weist darauf hin. Ich habe euch ja deshalb geholt, weil hier ein neuer Geheimbund gegründet worden ist, der etwas mit Vampiren zu tun haben soll oder muß.«
    Ich strich zuerst über meine Stirn, dann an der linken Wange entlang.
    »Bitte, tut mir einen Gefallen, und verlangt auch von mir keine Lösung. Ich denke so wie Suko. Auf der anderen Seite können wir es mit einer Sekte zu tun haben, die durchaus dem Vampirismus frönt. Vor einigen Wochen waren die Zeitungen voll von einer Bluttat, die sich in der Schweiz und parallel dazu in Kanada ereignet hat. Das sind auch die Mitglieder einer Sekte gewesen, die dort umgebracht wurden oder sich selbst das Leben genommen haben.«
    »Willst du die Tat mit dieser hier vergleichen?«
    »Nein, Abe, das ist ein Einzelfall.«
    »Das meine ich auch.«
    »Aber wir sollten den Begriff Sekte oder Geheimbund nicht zu weit aus unserem Gedächtnis entfernen. Da liegt noch einiges im argen, denke ich.«
    »Stimmt. Und was ist mit unserem Vampir?«
    »Das ist das Problem.«
    »Das auch du nicht lösen kannst, John?«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn wir mal bei dem Begriff Vampir bleiben, so sollten wir zumindest nicht mehr daran denken, daß hier jemand erschienen ist und nur gebissen hat. Nein, dieser Täter, dieser Vampir, wollte einfach nur Blut trinken. Und er hat es eben auf seine Art und Weise getan.«
    »Du meinst, indem er ihnen Verletzungen zugefügt hat«, nahm Abe den Faden auf.
    »Ja. Es muß eine gewaltige Gier in ihm gesteckt haben. Eine unendliche Gier nach Blut. Etwas, das wir nicht begreifen können. Das über unseren Horizont hinausgewachsen ist. Ein Vampir, der

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