Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
überhaupt nichts mit Sebastian zu tun. Ich wäre fast von einem Windspiel erwürgt worden.“
    Die anderen sahen betreten zur Seite. Marge rutschte auf der Couch hin und her und rückte nervös ihre Brille zurecht. Xylia schäumte vor Wut.
    „Das stimmt!“, kam William mir zu Hilfe. „Ich war dabei. Das war total merkwürdig.“ Und schon erzählte er die Geschichte von dem unglaublichen Würgewindspiel und schilderte, wie Lilith mich gerettet hatte. Als er fertig war, starrten mich wieder alle an.
    Ich nickte bestätigend. „Ja, das war schon ziemlich abgefahren.“
    „Klingt nach einem magischen Angriff, bemerkte Griffin, der sich wie üblich ein schummeriges Plätzchen gesucht hatte. William hatte einen Hochlehnstuhl in einer mit dunkelroten Vorhängen ausgekleideten Ecke stehen, und Griffin thronte darauf wie ein Wikinger-König. Er hielt seinen Eistee sogar wie einen Kelch in der Hand. „Hat Lilith Feinde? Hast du welche?“
    In diesem Moment erinnerte ich mich daran, dass ich Lilith knurren gehört hatte, kurz bevor das Windspiel heruntergefallen war. Hatte SIE mich vor einem magischen Angriff warnen wollen?
    „Da ist zum Beispiel der Vatikan“, sagte William. „Du hast mir erzählt, dass Mátyás wieder da ist, Garnet. Meinst du, er arbeitet immer noch für die Kongregation?“
    Als das Wort „Kongregation“ fiel, wuchs die Unruhe im Raum. „Wir waren nicht besonders vorsichtig“, murmelte jemand.
    „Wir haben nur unsere Vornamen benutzt, aber man könnte uns leicht aufspüren“, fügte Xylia hinzu.
    Ich musste die Stimme heben, um mir Gehör zu verschaffen. „Ich glaube nicht, dass die Kongregation dahintersteckt. Das war zu subtil, zu magisch. Die setzen ihre Sensitiven nicht zu Angriffszwecken ein, nur zur Verteidigung. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass sie auf einmal zu übernatürlichen Mitteln der Kriegsführung greifen.“
    „Wenn sie dich schon mal auf dem Kieker hatten, kannst du sie nicht ausschließen“, sagte Griffin.
    „Mein Fall ist abgeschlossen“, erwiderte ich. „Sie halten mich für tot.“
    Nun musste ich den anderen erst einmal erklären, wie Sebastian und ich die Jäger des Vatikans mithilfe eines Blutzaubers glauben gemacht hatten, sie hätten uns getötet, und wir kamen völlig vom Thema ab. Micah und Marge saßen während meiner ganzen Schilderung schweigend da.
    William brachte uns mit dem Verweis auf die Tagesordnung wieder auf Kurs und fragte: „Wie verbleiben wir denn jetzt wegen unseres nächsten Treffens? Was machen wir, wenn Sebastian dann immer noch weg ist?“
    „Wir sollten uns auf jeden Fall für nächstes Mal bei ihm zu Hause verabreden“, schlug Micah zu meinem Erstaunen vor. „Du hast doch einen Schlüssel, oder?“, vergewisserte er sich, und ich nickte. „Wenn er bis dahin nicht aufgetaucht ist, könnten wir zusammen einen Suchzauber wirken. Sein Haus ist der ideale Ort dafür.“
    „Stimmt“, pflichtete ich ihm bei. Warum war mir das nicht eingefallen?
    „Ist es denn vernünftig, gleich als Erstes so etwas Schwieriges in Angriff zu nehmen?“, fragte Griffin. „Ich finde, dafür ist der Gruppenzusammenhalt noch nicht stark genug.“
    „Es geht doch nichts über eine Feuertaufe“, entgegnete Micah. Sein breites Grinsen wirkte irgendwie herausfordernd.
    „Einverstanden.“ Griffin konnte der Versuchung genauso wenig widerstehen wie der Rest von uns.
    Nachdem wir noch ein paar Dinge geklärt hatten - wie zum Beispiel die Tatsache, dass wir vor dem Ritual noch ein Vorbereitungstreffen bei mir brauchten -, war das Treffen offiziell beendet. Doch obwohl es schon gut nach Mitternacht war, waren alle viel zu aufgedreht, um nach Hause zu gehen.
    Es wurde Pizza bestellt, und von irgendwo tauchte Bier auf. Jemand - vielleicht war es Xylia - begann, Long-Island-Iceteas zu mixen - teuflische Cocktails, die außer ihrer Farbe nichts mit Eistee gemein hatten. Die Leute saßen in kleinen Gruppen zusammen, und hier und da übertönte
Gelächter den Jazzrock, der aus Williams Satellitenradio kam. Ich wäre gern geblieben, denn es wurde sicherlich noch sehr gemütlich, aber ich war völlig erschöpft. Ich wollte mir auf keinen Fall noch mal so einen Kater einhandeln, wie ich ihn an diesem Morgen gehabt hatte, und außerdem hatte Griffins Frage nach meinen Feinden mich nervös gemacht.
    War es möglich, dass Mátyás mir etwas vormachte? Wollte er mich mit seiner Nettigkeit nur in eine Falle locken? Hatte der Vatikan sich Sebastian vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher