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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Hundeanhänger an ihrer Halskette. Stellte er vielleicht einen Wolf dar oder was immer Micah war? Vielleicht war Marge das Werwolf-Pendant zu einer Blutspenderin - doch wozu brauchten Werwölfe so etwas? Hatte sie ihn zu unserem Treffen eingeladen?
    Außerdem fragte ich mich immer noch, warum sich niemand von den anderen um Micah kümmerte. Sie schienen seine Anwesenheit völlig normal zu finden. Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie William in die Küche ging, folgte ich ihm in der Hoffnung, kurz mit ihm unter vier Augen sprechen zu können.
    Williams Küche war ziemlich klein, kaum größer als eine Abstellkammer. Damit die Hitze vom Backen nicht ins Wohnzimmer gelangte, hatte er ein Laken vor den Durchgang gehängt. Als ich hereinkam, holte William gerade ein großes, glänzendes Kardamombrot aus dem Ofen, und mir lief augenblicklich das Wasser im Mund zusammen.
    Der Boden war mit grauem Linoleum ausgelegt, das bereits rissig war und sich hier und da wölbte. Die dunklen Schränke ließen den kleinen Raum noch beengter wirken. Die Blumen auf den Tapeten sahen müde und ausgeblichen aus.
    Ich lehnte mich gegen die fleckige Resopalarbeitsfläche und fragte: „Was hat es mit diesem Micah auf sich?“
    William lachte und angelte sich das Brotmesser. „Du meine Güte, Garnet, dass er Indianer ist, bedeutet doch nicht, dass er sich nicht auch für Wicca interessieren kann. Meines Wissens wurde er lutherisch erzogen.“
    Ich starrte William fassungslos an, der ungerührt das Brot in Scheiben schnitt. Wunderte es ihn denn gar nicht, dass Micah überhaupt hier war? „Nein, ich meine, wer hat ihn eingeladen? Wie ist er reingekommen?“
    William hielt inne und sah mich verwirrt an. „Wie jetzt? Er ist zur Tür reingekommen, wie alle anderen auch.“
    Plötzlich dämmerte mir, dass William aus irgendeinem Grund dachte, Micah wäre von Anfang an dabei gewesen. „Er ist der Wolf!“
    „Ja, er ist irgendwie schon ein Fuchs, aber darauf lasse ich mich jetzt gar nicht ein.“
    Ich gab auf. Micah manipulierte die anderen eindeutig mit irgendwelchen Jedi-Tricks. Es hatte keinen Zweck, mit William darüber zu reden; ich musste mir Micah vorknöpfen. Ich schlüpfte unter dem Laken durch und marschierte schnurstracks auf ihn zu. Er redete noch mit Marge und sah mich kommen. Ich hörte, wie er sich abrupt entschuldigte. Marge sah ihm überrascht nach, als er mir auf halbem Weg entgegenkam. Wir trafen uns an Williams Kartentisch, auf dem ein Tablett voller Kräcker mit Sternzeichen aus Schmelzkäse stand.
    „Ich weiß, dass du mich verfolgst“, fuhr ich ihn an.
    Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als fände er meine Verärgerung amüsant. Doch er klang nicht ganz unschuldig, als er fragte: „Ich?“
    „Du oder dein Wolf, wie auch immer.“
    Wir standen so dicht voreinander, dass ich praktisch direkt auf seine Brust starrte, von der dank seines knappen T-Shirts jede Menge zu sehen war. Ich riss meine Augen von den eleganten Linien seines Schlüsselbeins los; der Anblick brachte mich aus dem Konzept.
    „Kojote, um genau zu sein.“ Sein unverschämtes Grinsen wurde noch breiter. „Aber bevor das auf den Tisch kommt, sträuben sich die Leute in der Regel viel mehr.“
    „Tja, ich bin eben etwas Besonderes.“
    Sein Blick wurde lüstern. „Ja, das sehe ich.“
    Ich gab mir alle Mühe, nicht rot zu werden. Ich wollte nicht so reagieren, und ich wollte schon gar nicht, dass Micah es mitbekam. Also plapperte ich rasch weiter: „Ich kenne mich eben aus mit euch übernatürlichen Typen. Mein Verlobter ist nämlich ein Vampir.“
    Wie sich herausstellte, bekam er kleine Grübchen, wenn er spöttisch grinste. „Du bist voller Überraschungen!“
    „Also, spuck es aus!“, sagte ich. „Warum verfolgst du mich?“
    Er musterte mich von Kopf bis Fuß. „Dreht sich alles immer nur um dich?“
    Ich hatte gedacht, ich wäre auf jede erdenkliche Antwort gefasst, aber mit dem Vorwurf, eine hysterische Tussi zu sein, hatte ich nicht gerechnet. Meine Entschlossenheit schwand. Ich begann mich zu fragen, ob er recht hatte. Vielleicht hatte ich tatsächlich überreagiert. Vielleicht war alles nur Zufall. Vielleicht...
    Vielleicht blickte Micah gerade furchtbar selbstgefällig drein.
    Ich runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften. „Gutes Ausweichmanöver“, sagte ich. „Aber darauf falle ich nicht rein. Du hast diese Gruppe infiltriert. Du hast alle dazu gebracht zu denken, du wärst von Anfang an dabei gewesen. Du

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