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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Kräfte eines Gottes zur Verfügung stehen.“
    „Oh Göttin!“, unterbrach ich ihn, und das Essen blieb mir im Hals stecken. „Bevor das Windspiel runtergefallen ist, habe ich Marge gefragt, ob sie Sebastian gesehen hat. Sie wirkte irgendwie nervös, das fiel mir auf, aber ich dachte, es hätte mit ihrer mangelnden Sozialkompetenz zu tun. Vielleicht hat sie ja das Windspiel herunterkommen lassen, weil sie befürchtete, ich wäre ihr auf der Spur.“
    „Ja, sie wollte verhindern, dass du ihr auf die Schliche kommst“, sagte Mátyás. „Siehst du, das ist alles irgendwie logisch und einleuchtend. Als Nächstes bringt Micah dich dazu, die Göttin hervorkommen zu lassen, und schon können sie sich mit ihrer Beute davonmachen.“
    „Ja, das ist gut“, pflichtete ich ihm bei und dachte daran, wie Micah versprochen hatte, mir zu helfen, Sebastian zu finden, und wie sich die silberne Schnur in einzelne Fäden aufgelöst hatte, als ich ihm auf der Astralebene begegnet war.
„Das ist wirklich logisch. Du hättest bei der Verbrechensaufklärung bleiben sollen, Mátyás. Im Ernst!“
    Seine Mundwinkel gingen kaum merklich nach oben; er freute sich also über mein Kompliment. Aber das sagte er natürlich nicht, sondern neigte nur leicht den Kopf. „Pass auf, jetzt kommt der Haken: der entwurzelte Baum. Ein derart heftiger magischer Angriff riecht förmlich nach dem Werk deines Kojoten, aber er hatte gar keinen Grund dafür. Zu diesem Zeitpunkt war Lilith bereits in seinem Besitz. Warum hätte er einen Baum auf dich stürzen lassen sollen?“
    „Um mich allezumachen?“
    „Weil du so eine große Bedrohung bist, nachdem du jetzt nur noch eine normale Hexe bist?“
    Autsch. Das tat weh; umso mehr, weil es stimmte. „Tja, also dann weiß ich es auch nicht. Was könnte es sonst noch für einen Grund geben?“
    „Sieht du, genau das ist der Punkt. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Micah oder Marge es getan haben. Ich meine, okay, vielleicht sind sie ordentliche kleine götterraubende Serienkiller, die Wert darauf legen, alle Spuren ihrer mystischen Verbrechen zu verwischen. Aber wenn das der Fall wäre, warum bist du dann nicht tot? Du hast selbst gesagt, der Feind hat sein Ziel verfehlt. Meinst du nicht, ein Gott könnte besser zielen?“
    Es gab noch andere Bäume im Garten des Nachbarn. Und wenn der Angreifer ein allwissender Gott war, dann hätte er gewusst, dass ich nicht auf der Couch gesessen hatte. Aber vielleicht war es mit Kojotes Kräften nicht so einfach. Ich hatte Liliths Energie immer bündeln und präzise ausrichten müssen, und wie effektiv sie war, war immer von mir abhängig gewesen. Möglicherweise hatte Micah mich verfehlt, weil er Kojotes Energie nicht richtig gelenkt hatte. „Nicht unbedingt“, entgegnete ich. „Aber was willst du überhaupt damit sagen? Dass noch jemand hinter mir her ist?“
    „Deine Liste war ellenlang, Liebes.“
    Ich zuckte zusammen. Es war schrecklich, Sebastians Kosenamen für mich aus Mátyás’ Mund zu hören. „Nenn mich nicht so!“, blaffte ich ihn an. Als ich merkte, dass ich überreagiert hatte, schob ich ein leises „Bitte!“ nach.
    „Schon gut, entschuldige“, entgegnete er. „Der Punkt ist, um es herauszufinden, wärst du selbst der perfekte Köder. Vielleicht will jemand aus dem Zirkel deinen Tod. Jemand, der eifersüchtig oder machthungrig ist wie diese Xylia, von der du mir erzählt hast. Vielleicht kommt es bei eurem nächsten Zirkeltreffen ...“
    Mir fiel die Gabel aus der Hand. „Oh, Mist! Das ist doch heute Abend! Bei mir zu Hause! Deshalb wollte William auch früher gehen!“ Ich schlug mir vor die Stirn. Plötzlich sah ich vor mir, wie die Leute, mit Krabbendip und Maischips bewehrt, vor dem Haus auftauchten und den umgestürzten Baum sahen, der in meine Wohnung gekracht war. Sie würden aufgeregt umherlaufen und sich Sorgen um mich machen. William würde versuchen, mich auf dem Handy zu erreichen, aber das blöde Ding war ja kaputt. Auch bei Sebastian zu Hause würde er niemanden erreichen. Ich stand langsam vom Tisch auf. „Grundgütige Göttin, sie werden alle
denken, ich wäre tot.“
    „Alle bis auf denjenigen, der dich umbringen wollte“, bemerkte Mátyás und nahm einen großen Schluck von seinem Wasser. Ich konnte hören, wie die Eiswürfel gegen seine Zähne schlugen.
    „Wir sollten gehen“, drängte ich, denn ich hatte es nicht nur eilig, eventuelle Gerüchte über mein verfrühtes Ableben zu dementieren, sondern war auch die

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