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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Spiel ist, wird sich möglicherweise jemand outen.“
    Auweia. Aber Mátyás’ Vorschlag war immerhin besser als gar kein Plan.
    Ich stand an der Einmündung der langen Einfahrt in die Straße und schlug Stechmücken tot. Meine Fußknöchel und die Wunde an meinem Hals schienen sie besonders anzuziehen. Während ich zum nächsten Schlag ausholte, hielt ich auf der Landstraße nach Autoscheinwerfern Ausschau. In dem hohen Gras im Entwässerungsgraben zirpten leise die Grillen.
    Eine einsame Straßenlaterne erhellte den alten Friedhof, der an Sebastians Grundstück grenzte. Die meisten von den wenigen über das Gelände verstreuten Grabsteinen waren mindestens hundert Jahre alt; kniehohe, windschiefe Obelisken, die teilweise von Pflanzen überwuchert waren, die einst als Grabschmuck gedient hatten. Das Wetter hatte die Namen aus den weichen Steinen gewaschen, die mittlerweile mit Moos und Flechten überzogen waren.
    Aus allen bis auf einen: Dicht an der Grenze zu Sebastians Hof befand sich ein ganz neuer Marmorgrabstein mit dem Namen Daniel Parrish darauf, ohne Geburts- und Sterbedatum. Parrish war „gestorben“, um mir das FBI vom Hals zu schaffen. Obwohl ich am Morgen nach seiner Beisetzung festgestellt hatte, dass sein Körper verschwunden war, hatte ich darauf bestanden, einen Grabstein für ihn zu kaufen. Ich hatte einen Ort gewollt, an dem ich trauern konnte, vor allem aber hatte ich Daniels Tapferkeit und das Opfer, das er gebracht hatte, würdigen wollen.
    Ehrlich gesagt war ich ziemlich sicher, dass es ihm gelungen war, aus seinem Grab zu entkommen. Die Vorstellung, er könne dort drüben lebendig begraben sein, wäre einfach zu sonderbar gewesen, auch wenn er sich im Todesschlaf befunden hätte.
    Motorengeräusch riss mich aus meinen Gedanken. Ich winkte, als ich Williams Prius erkannte. Der Wagen kam näher, und William öffnete das Fenster. Xylias Freund Robert saß auf dem Beifahrersitz, und Marge und Max kauerten sich auf der Rückbank aneinander. Max winkte mir zu.
    Ich winkte lächelnd zurück.
    „Hast du dich nicht vertan?“, fragte William mit Blick auf das Haus.
    Sebastians Schutzbanne bewirkten, dass sein Hof wie eine verlassene, verfallene Farm aussah, wie sie in den ländlichen Gebieten von Wisconsin so häufig anzutreffen waren, dass die meisten Leute auch am helllichten Tag einfach daran vorbeifuhren. In der Dunkelheit war die Illusion jedoch noch perfekter.
    „Vertrau mir“, sagte ich. „Mátyás erwartet euch oben im Haus.“
    William machte ein skeptisches Gesicht, doch er fuhr die Einfahrt hoch, und ich hielt weiter Wache.
    Die Maisfelder rings um Sebastians Hof raschelten im Wind. Es war zwar erst Juni, aber mir kam die Bauernregel „Reicht bis ans Knie am vierten Juli ...“ in den Sinn. Die langen, glatten Blätter der in geraden Reihen wachsenden Maisstauden reflektierten das Mondlicht wie Schwertspitzen.
    Plötzlich sah ich, wie die Stangen auf der anderen Straßenseite schwankten, dann kam ein Kojote mit silbernem Fell und schwarz gefärbter Schwanzspitze aus dem Feld hervor und verschwand rasch in dem Graben am Straßenrand, in dem dicke Büschel von weißem Steinklee wuchsen.
    Aus dem Graben heraus stieg kurz darauf ein Mann: Micah.
    „Was willst du denn hier?“, rief ich. Ich klang zwar wütend, aber mir schnürte sich vor Angst der Magen zusammen. War er etwa gekommen, um mich umzubringen? Instinktiv suchte ich nach Lilith. Ich erspürte SIE auch, jedoch nicht da, wo ich SIE zu finden gehofft hatte. IHRE Gegenwart spannte sich wie ein Gummiband zwischen Micah und mir.
    SIE gehörte nicht mir, doch ebenso wenig besaß er SIE ganz, das konnte ich spüren.
    Seine Augen glitzerten im Schein der Straßenlaterne wie Obsidiane. Er sah richtig übernatürlich aus.
    Und zornig.
    Möglicherweise lag Mátyás falsch mit seiner Theorie, dass es noch jemand anders gab, der meinen Tod wollte. Vielleicht hatte ich immer noch eine Verbindung zu Lilith; eine, die Micah nicht kappen konnte. Vielleicht musste Micah mich töten, um SIE vollends in seine Gewalt zu bringen.
    „Äh, William?“, rief ich über die Schulter und wich einen Schritt zurück. „Mátyás?“
    Micah kam langsam über die Straße auf mich zu.
    Als ich gerade Reißaus nehmen wollte, kam ein rostiger Honda die Straße hoch und hielt an der Einfahrt an. „Ich hab’s gefunden!“, rief Xylia über das Knattern des kaputten Auspuffs hinweg. Dann drehte sie sich zu Micah um. „Hi, Micah. Willst du mitfahren?“
    Er

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