Vampiralarm (German Edition)
Woche lang die Werbetrommel für den Film gerührt! Und wenn der Film jetzt auch noch gut ist, dann ist das Palace gerettet."
"Apropos gut", warf Jake ein. "Wie ist er denn jetzt eigentlich? Ich meine, du hast dir den Film doch sicherlich schon angesehen, oder nicht?"
Jock schüttelte den Kopf. "Es wird dich vielleicht überraschen, das zu hören, aber nein, ich habe ihn mir noch nicht angesehen."
Alle sahen ihn verdutzt an, und Jock lächelte verlegen. "Also, um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht wissen, ob der Film nun gut oder schlecht ist." Schon wieder warf er einen nervösen Blick auf die Uhr. "Na ja, in spätestens einer Stunde wissen wir mehr. Wenn das Publikum in Scharen flüchtet, bevor der Film zu Ende ist, sagt mir das genug."
"Ach, jetzt verfall doch nicht schon in Panik, bevor es überhaupt losgeht, Grandpa", sagte Colleen. Doch insgeheim hatte sie dieselben Befürchtungen wie ihr Großvater. Wie groß waren denn schon die Chancen, dass der Film tatsächlich einschlug wie eine Bombe? Ein unbekannter Regisseur, Schauspieler, deren Namen niemandem etwas sagten … Klammerten sie sich nicht alle an einen frommen Wunsch, der höchstwahrscheinlich niemals in Erfüllung gehen würde? Doch es war immer noch besser, als überhaupt nichts zu tun. Still in der Ecke sitzen und Däumchen drehen hatte noch nie jemandem geholfen!
Um Punkt acht öffneten sie mit banger Hoffnung die Flügeltüren des Palace und ließen die Wartenden ein. Obwohl sie wirklich alles Menschenmögliche unternommen hatten, um den Film zu einem Erfolg zu machen, war Colleen doch ein wenig überrascht über die Menschenmenge, die sich eingefunden hatte. Es würde brechend voll im Kinosaal werden, so viel stand fest.
Na ja, so haben wir wenigstens einen Abend lang volles Haus, dachte sie. Wer weiß, wie es an den darauf folgenden Abenden aussehen wird … So ganz konnte sie ihren Großvater nicht verstehen. Wie konnte er den Film vorführen, ohne ihn sich vorher angesehen zu haben? Wer konnte schon ahnen, was wirklich in dem Streifen gezeigt wurde? Na, hoffentlich geht das nicht nach hinten los, dachte sie seufzend.
Die Stimmung war auf jeden Fall sehr gut. Nicht nur einmal hörte Colleen, wie sich die Leute lobend über die Dekoration des Foyers äußerten. Und auch Jakes Kostümierung lieferte Grund zur Erheiterung. Wenn jetzt doch nur der Film … Nein, Colleen wollte nicht weiter darüber nachdenken. Wie hieß es noch so schön: Que sera, sera – Was auch immer kommen mochte, es war ohnehin nicht zu ändern.
Nachdem sich alle mit Popcorn, Coke und Hot Dogs versorgt hatten, begann der Run auf die besten Sitzplätze. Staunend stellte Colleen fest, dass der Saal tatsächlich ausverkauft war.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen kam Jake zu ihr herüber. "Esch schieht tatschäschlisch …" Er verdrehte genervt die Augen, nahm die falschen Vampirzähne aus dem Mund und räusperte sich. "Es sieht tatsächlich so aus, als wäre unsere Werbeaktion ein voller Erfolg. Egal, was jetzt noch kommt, wir können echt stolz auf uns sein."
Colleen nickte, seufzte aber gleichzeitig. "Ich wünschte bloß, die Vorstellung wäre schon vorbei. Diese elende Ungewissheit raubt mir noch den letzten Nerv!"
Zärtlich legte Jake einen Arm um sie. "Mach dir keinen Kopf. Wenn die Leute tatsächlich alle die Biege machen, lassen wir uns einfach was anderes einfallen."
"Dein Wort in Gottes Ohr", sagte Colleen, doch das warme Gefühl von Jakes Arm auf ihrer Schulter beruhigte sie schon sehr.
4. Kapitel
"Ich kann’s noch immer nicht fassen!" Glücklich strahlend schloss Jock zuerst seine Enkelin, danach Jake, Pris und Lara in seine Arme. "Kinder, wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir es tatsächlich geschafft!" Er klatschte in die Hände. "Wisst ihr was? Gleich nach dem Ende der Vorstellung pack ich euch in mein Auto, und dann fahren wir rüber nach Greeneville." Er zwinkerte den vier Kids ausgelassen zu. "Das gehört anständig gefeiert! Wäret ihr erwachsen, würde ich jetzt eine Runde Schampus und Zigarren springen lassen, aber ich bin sicher, wir finden für euch auch eine jugendfreiere Alternative!"
Selbstverständlich waren Colleen, Jake und die Zwillinge sofort Feuer und Flamme. Und wie es aussah, gab es für sie und Jock auch jeden Grund zum Feiern, denn kein einziger Zuschauer war während der Vorstellung aus dem überfüllten Kinosaal getürmt. Die Leute schienen völlig gefesselt zu sein. Nicht einmal für Nachschub an
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