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Vampiralarm (German Edition)

Vampiralarm (German Edition)

Titel: Vampiralarm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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hatte jetzt auf jeden Fall einen Namen bekommen.
    Damian St. Clair!
    Und sie fühlte sich zu ihm hingezogen wie noch zu keinem anderen Menschen zuvor. Zugleich war er ihr aber auch unheimlich. Damian hatte etwas an sich, das ihr einen eisigen Schauer das Rückgrat hinunterrieseln ließ. Und er gab ihr das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, wenn sie in seiner Nähe war – falls er überhaupt existierte …
    Colleen seufzte. Eines war klar: Jake wäre sicherlich nicht sonderlich begeistert über ihre nächtlichen Eskapaden, ganz gleich, ob sie nun geträumt oder real waren.
    Mit einer unbewussten Handbewegung fuhr sie sich über die Stirn, als ob sie damit das Durcheinander in ihrem Kopf beseitigen könnte. Das Gefühlschaos in ihrem Inneren verwirrte sie auf eine Art, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Sie fühlte sich fast wie in einem dieser albernen Cartoons, wo Teufelchen und Engelchen auf den Schultern des Helden saßen und ihn auf ihre jeweilige Seite zu ziehen versuchten.
    Du liebst Jake , flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Er bereitet dir Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch. Glaubst du im Ernst, dass du das mit Damian ebenso empfinden könntest?
    Doch da war noch eine andere Stimme in ihr, die ganz anderer Ansicht war. Damian ist geheimnisvoll, aufregend und schön. Im Gegensatz zu ihm ist Jake doch ein echter Langweiler, wenn wir mal ehrlich sind …
    Jake ist warmherzig, freundlich und sanft , protestierte der Jake-Verfechter sofort. Wenn das die Eigenschaften eines Langweilers sind – na, dann her damit!
      Aber Damian ist …
    "Aufhören!"
    Erschrocken stellte Colleen fest, dass sie diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Doch die Straße lag still und verlassen vor ihr, sodass es wenigstens keine Zeugen ihres überraschenden Ausbruchs gab.
    Was ist bloß los mit mir? fragte sie sich. Langsam begann sie sich ernsthafte Sorgen um ihren Geisteszustand zu machen. Sie war froh, als sie endlich bei Jakes Elternhaus angelangt war. Wie es aussah, konnte sie ein bisschen Ablenkung wirklich bestens gebrauchen.
    Doch der Gesichtsausdruck von Jakes Mom, die bereits nach dem ersten Klopfen die Tür öffnete, bereitete ihr sogleich wieder Unbehagen.
    "Ach, du bist sicher Colleen, nicht wahr?", sagte sie. "Ich nehme an, du willst zu Jake. Aber ich muss dich enttäuschen. Er ist nicht da." Sie seufzte. "Ich wüsste selbst gern, wo er steckt."
    Colleen runzelte die Stirn. "Was meinen Sie damit, Mrs. Kennedy?"
    "Ganz einfach: Mein lieber Herr Sohn ist gestern Nacht nicht nach Hause gekommen. Um ehrlich zu sein, ich hatte vermutet, dass er vielleicht bei dir übernachtet hat. Na ja, wo er doch seit Tagen von niemand anderem mehr spricht, dachte ich …"
    Colleen errötete leicht. "Nein, bei mir hat er nicht übernachtet. Aber wo soll er denn gewesen sein, wenn er nicht hier war?"
    "Wenn ich das bloß wüsste." Sorge blitzte in Mrs. Kennedys Augen auf. "Nicht, dass dem Jungen etwas zugestoßen ist!"
    Colleen wich bei diesem Gedanken sämtliche Farbe aus dem Gesicht, doch sie biss die Zähne zusammen und versuchte, ruhig zu bleiben. "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen", sagte sie rasch, nicht nur um Mrs. Kennedy zu beruhigen, sondern auch sich selbst. "Ich meine, was soll einem in Jaspers Landing schon zustoßen? Nach Mitternacht ist kaum noch ein Auto auf der Straße, und überhaupt …"
    Mrs. Kennedy nickte. "Wahrscheinlich hast du Recht. Trotzdem bekomme ich es langsam mit der Angst zu tun. Jake hat so etwas noch nie gemacht. Wenn er bei einem seiner Freunde übernachten will, ruft er immer erst zu Hause an. Er weiß doch, dass ich mir sonst Sorgen um ihn mache. Einfach fortzubleiben – das passt überhaupt nicht zu ihm! Ich kann nur für ihn hoffen, dass er eine gute Ausrede hat, wenn er nach Hause kommt. Sonst kann er sich nämlich auf ein Donnerwetter gefasst machen", sagte die ältere Frau säuerlich, doch das kaum merkliche Zittern in ihrer Stimme strafte ihre harten Worte Lügen.
    "Ich werde mal rumfragen, ob ihn heute vielleicht schon jemand gesehen hat", sagte Colleen. Große Hoffnungen machte sie sich da allerdings nicht, denn die Straßen waren menschenleer.
    "Tu mir den Gefallen und sag mir Bescheid, wenn du etwas erfährst, ja?"
    Colleen nickte. "Mach ich, Mrs. Kennedy."
    Ihre Gedanken kreisten wild durcheinander, als sie zurück auf die Straße trat. Jakes Mutter hatte absolut Recht: Es passte nicht zu Jake, dass er unangemeldet über Nacht von zu Hause weg blieb. Das war

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