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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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scherzhaft.
    „Auch ich habe meine Grenzen.“
    Ich hielt die Lupe über den Bauch des Papstes, schaukelte sie ein wenig Hin und Her, bis die Schrift klar und leserlich wurde. „Das Kreuz ist die Waffe“, las ich vor.
    „Das Kreuz ist die Waffe“, wiederholte Dakota. „Wieder so ein Rätsel.“
    Ich nahm meiner Freundin das Kreuz aus der Hand und legte es in meine Handfläche. Eingehend betrachtete ich das silberne Schmuckstück. Bisher war es nur ein silbernes Schmuckstück gewesen. Nichts weiter. Wie sollte dieses Kleinod eine Waffe sein? Nun gut, es hatte sich schon als Waffe bewährt, zumindest was William betraf, aber wie sollte es einen Dämon bekämpfen? Außer; auch Dämonen haben eine Silberallergie, aber ich bezweifelte, dass Echnaton dann das Kreuz freiwillig berühren würde und selbst wenn doch, dann würde das wohl nicht ausreichen ihn zu vernichten.
    Ich strich mit der anderen Hand über die Verzierungen des Kreuzes und dann über den roten Stein. Etwas kribbelte in meiner Fingerspitze. Dann ein leichtes Zupfen an meinem Bewusstsein. Ein merkwürdiges Gefühl, als wollte meine Seele aus meinem Körper gleiten. Dann verstärkte sich dieses Gefühl und wurde von einem Zupfen zu einem starken Strudel. Ich sah die Bibliothek, wie sie sich immer schneller um mich herumdrehte, als würde ich in einem Karussell sitzen.
    Dann stand alles still. Ich stand auf einem weiten Feld. Alles war karg. Es stank widerlich nach Schwefel, Blut und Dreck. Um mich herum lagen Körper. Manche regten sich nicht mehr, andere stöhnten und ächzten. Dämonen. Das ganze Feld um mich herum war bedeckt mit verletzten und toten Dämonen.
    Mein Herz raste in meiner Brust. Adrenalin wurde in einer Heftigkeit durch meinen Körper gepumpt, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte. Wie war ich hier hergekommen? Warum war ich hier?
    Direkt vor mir, stand mit dem Rücken zu mir ein Dämon. Er lachte. Ein dröhnendes, grollendes Lachen, das mir schrecklich bekannt war. Niemals würde ich dieses Lachen vergessen können. Echnaton.
    Er drehte sich zu mir um, blickte durch mich hindurch. Schien mich nicht zu bemerken. Mein Blick fiel auf eine Wunde über seiner Brust. Echnaton war verletzt, scherte sich aber nicht darum. Ein Bluttropfen lief über das ledrige Material seiner Kleidung – wenn man das was Echnaton trug so nennen konnte. Es sah eher aus, wie ein Fetzen den er um seinen Oberkörper geschlungen hatte. Der Tropfen Blut lief weiter hinunter, perlte ab, verwandelte sich im Flug in eine rubinrote Perle.
    Ein Dämon zu seinen Füßen fing die Perle auf.
    Wieder zog etwas an mir. Wieder wirbelte alles um mich herum und Sekunden später stand ich in Williams Bibliothek.
    „Josie!“ Jemand rief nach mir und rüttelte mich. „Josie! Was ist mit dir?“ Ich blinzelte mit den Lidern. William hatte sich über mein Gesicht gebeugt. Die Augen vor Schreck geweitet. „Josie?“
    „Ja, bin wieder da?“, stammelte ich schwach.
    „Wieder da? Du warst die ganze Zeit hier, wenn auch irgendwie abwesend“, sagte Tucker belustigt.
    „Ich muss wohl weggetreten sein. Liegt wohl daran, dass ich heute Nacht nicht geschlafen habe“, sagte ich.
    „Das war es sicher nicht“, sagte William. „Ich kenne diesen Ausdruck in den Augen, dieses plötzliche Wegtreten. Du hattest eine Vision.“
    „Eine Vision?“ Dakota runzelte fragend die Stirn.
    „Ja, eine Freundin von mir litt auch unter derartigen ... Anfällen.“ William zog mich in seine Arme. „Ich hatte gerade richtig A ngst um dich, Kleines. Was hast du gesehen?“
    Ich hob die Hand hoch, betrachtete den kleinen roten Stein auf dem silbernen Kreuz. Noch immer hing der widerliche Geruch des Schlachtfeldes in meiner Nase. „Echnaton“, sagte ich. „Echnaton und das hier. Es ist ein Tropfen seines Blutes.“
    „Blut?“, fragte Tucker ungläubig. Tucker und Dakota waren in der Zwischenzeit wieder zur Tür ausgewichen, wohl um William etwas Luft zu lassen.
    „Ja. Ich stand auf einem Schlachtfeld. Überall waren Tote und verwundete Dämonen. Und da war Echnaton. Er stand als Einziger noch. Aber auch er war verwundet. Das ist ein Tropfen seines Blutes.“
    „Wow“, machte Tucker.
    Dakota hatte ihren Mund weit aufgeklappt. „Mein Gott, das wird ja immer schlimmer“, sagte sie. „Jetzt auch noch Visionen. Zukunft oder Vergangenheit?“, fragte sie mit einem Lächeln.
    „Ich denke Vergangenheit. Lange Vergangenheit.“ Meine Knie zitterten. Dieses Gefühl in einer anderen Zeit gewesen

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