Vampirblut (German Edition)
zu sein, das was ich da gesehen hatte, das war alles zu viel für mich. Ich ließ mich in Williams Arme sinken, verbarg mein Gesicht an seiner Brust und schluchzte. „Hoffentlich passiert das nicht noch mal. Ich will das niemals wieder. Das war so schlimm.“
William hob mein Kinn an und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „Tut mir leid.“
„Du kannst nichts dafür. Außerdem, die Vampirkräfte sind cool“, sagte ich ernst um William etwas von seinem schlechten Gewissen zu nehmen.
„Also ein Tropfen von Echnatons Blut. Nur wie soll das, das Kreuz zu einer Waffe machen?“, fragte Dakota.
„Ich weiß es nicht“, antwortete William. „Vielleicht irgendein Zauber?“
„Vielleicht steht zu dem Kreuz auch etwas in den Büchern?“, meinte Tucker.
„In diesen hier nicht. Da wären wir schon längst drüber gestolpert“, verneinte Dakota. „Die haben wir doch alle schon unzählige Male durchgewälzt.“
„Wir sollten uns die gestohlenen Bücher zurückholen“, sagte Tucker mit ernster Miene.
19.Kapitel
Es war mittlerweile Mittag und wir waren noch keinen Schritt weiter. William hatte schon die sechste Tasse mit Blut geleert, Dakota die dritte Tasse Cappuccino getrunken und Tucker und ich hatten eine Familienpizza verschlungen.
Nachdem wir meinen Traum noch einmal ausgewertet hatten, stand nur eins mit Sicherheit fest; wir mussten den Kampf gegen Echnaton antreten. Und zwar bald.
Wir wussten weder wie wir Echnaton töten konnten, noch wie wir das Ritual verhindern sollten. Kurz um; unsere Karten standen schlecht.
„Vielleicht solltest du Kontakt mit dem Vatikan aufnehmen. Die wissen mit Sicherheit, was es mit dem Kreuz auf sich hat. Derzeit scheint ja das Kreuz, der einzige Hinweis zu sein, den wir haben“, überlegte Dakota, während sie nachdenklich an ihrem vierten Cappuccino nippte.
„Nein, die können wir hier nicht brauchen. Außerdem weiß ich noch nicht einmal, ob es diese Organisation überhaupt noch gibt“, sagte William ernst. Der wütende Unterton in seiner Stimme war leider nicht zu überhören.
„Meinst du nicht, dass uns dort irgendjemand weiterhelfen kann?“, hakte Dakota wiederum nach.
„Die werden uns einzig dabei helfen, mich zu vernichten“, sagte William und schüttelte den Kopf.
„Ich bin immer noch dafür, dass wir einfach angreifen. Zumindest würde sie das erstmal etwas beschäftigen. Bei der Gelegenheit holen wir uns die anderen Bücher zurück und dann sehen wir weiter“, sagte Tucker ungeduldig.
„Es tut mir leid das zu sagen, aber ich denke Tucker hat recht. Wenn wir hier weiter rumsitzen, dann verschaffen wir ihnen Zeit sich besser vorzubereiten, Kräfte zu sammeln und ein Angriff in letzter Sekunde ist immer ein größeres Risiko. Was, wenn wir es nicht schaffen, dann bekommen wir keine Chance mehr, es noch mal zu versuchen. Wenn wir jetzt angreifen und verlieren, bleibt uns noch Zeit bis Samhain andere Pläne zu schmieden“, mischte ich mich in den kleinen Machtkampf der Jungs ein.
„Josie, wir sind zwei gegen wer weiß wie viele Dämonen und Vampire.“
„Und je länger wir hier sitzen, desto mehr, werden es werden“, fügte ich zwinkernd hinzu.
„Wir sind drei“, hüstelte Tucker.
„Auf gar keinen Fall“, entgegnete William wütend und warf Tucker ein tiefes Knurren entgegen.
„Oh doch“, sagte ich. „Ohne Tucker wäre ich in den letzten Tagen da draußen sicher gestorben, beim Versuch Vallington zu schützen. Er ist der beste Trainer, den ich je hatte.“ Das klang zwar wie ein Vorwurf gegen William, weil er nicht hier gewesen war, aber das sollte es nicht sein. Also warf ich William einen entschuldigenden Blick zu.
Tucker warf mir ein dankbares Lächeln zu. „Ich geh mit. Wann legen wir los, Josie?“
„Na ja, wenn du mich fragst, am liebsten sofort, aber ich würde sagen, wir warten bis zum Abend. Dann sind viele der Vampire auf der Jagd und wir müssen nicht alle besiegen. Ich denke Echnaton wird das Tor nicht mehr aus den Augen lassen. So müssen wir uns höchstens mit ihm und ein paar Wachen herumschlagen. In meinem Traum war er zumindest alleine beim Tor“, sagte ich selbstsicher.
Es war an der Zeit etwas zu unternehmen. Dieses Abwarten brachte uns nicht weiter. Und vor allem half es uns kein bisschen dabei, Echnaton zu besiegen. Nein, damit spielten wir ihm nur in die Hände. Und genau das ist, was er wohl von uns zu erwarten schien. Sicher keinen Angriff. Damit würde er nicht rechnen.
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