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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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wirklich ein ziemlich schwerer und auch steiniger Weg gewesen. Und da Williams Vater mich, aus mir wirklich unerklärbaren Gründen, nicht sonderlich mochte, hat er dafür gesorgt, dass die Amphore, die das Blut des Ramerus enthält, verschwunden ist.“
    Echnaton zog mich vor das Tor, hob meine Hand und bespritzte das Tor mit meinem Blut. „Dieser Ramerus, weißt du, er ist so was wie dein Vorgänger. Bei ihm war es genauso wie bei dir. Eine Wandlung, aber keine wandelnde Leiche. Was wirklich ein Wunder war.“ Dann murmelte er ein paar Worte in einer fremden Sprache. Zum Schluss rief er mehrmals laut: „Aton! Aton! Aton!“
    Echnaton sagte, ohne mein Blut wäre das nicht möglich gewesen. Hieß das, mein Blut würde jetzt Aton befreien? Ich sollte schuld sein, an dem was jetzt mit der Erde passieren würde. Ich? Ich bin doch nur ein Teenager. Alles, was ich wollte, war einfach nur ein Teenager sein. Jetzt würde ich schuld am Untergang der Menschheit sein. Aber ich dachte, die Anführerin – die Auserwählte – wäre etwas Gutes. Wenn ich wirklich die Anführerin war, dann war ich doch dazu auserwählt, den der da kommen würde zu besiegen und nicht zu helfen ihn zu befreien? Wozu dann das ganze Geschwafel von Schicksal und Erfüllung? War mein Schicksal vielleicht doch nur, Aton zu befreien? Nein, das konnte nicht wahr sein. Meine Knie wurden weich, bei diesem Gedanken. Hilfe suchend drehte ich mich zu William um, der völlig verloren wirkte und mich verzweifelt anblickte.
    Mit meiner blutigen Hand griff ich nach dem Kreuz der Zigeunerin und wollte es von meinem Hals reißen. Dieses Kreuz hatte mir nur Ärger gebracht. Es war keine Waffe, war nicht wertvoll. Es war einfach nur ein Stück Schmuck. Ich schloss meine Faust um den Anhänger. Das Kreuz wurde heiß, als würde es sich dagegen wehren wollen, dass ich es von meinem Hals reißen wollte. So heiß, dass ich es erschrocken losließ. Ich blickte nach unten. Der Stein in der Mitte des Kreuzes glühte. William starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an.
    Hinter mir begann ein Tosen, das meinen ganzen Körper vibrieren ließ. Ich drehte mich wieder zum Tor um und konnte sehen, wie sich in dessen Mitte langsam ein schwarzes Loch bildete, das immer größer und größer wurde, bis es genauso aussah wie der Strudel aus meinem Traum.
    Dann konnte ich das Klirren von Schwertern hören. William und Tucker kämpften beide gegen ihre Bewacher. Ich wollte ihnen zurufen, dass es sinnlos war. Wir würden alle sterben. Hier und Jetzt, denn im Strudel konnte ich sie schon sehen, die Armee der Hölle. Wie eine wabernde Masse wogte sie auf den Ausgang zu. Ich musste wegschauen.
    Das Leuchten des Kreuzes nahm weiter zu und ich fragte mich, ob das alles war, was es zu bieten hatte. Ob dieses Ding nichts weiter als ein Leuchtturm war, der diesen Monstern den Weg wies. Das Silber hatte sich mittlerweile so sehr erhitzt, dass es auf meiner Brust brannte. Jetzt konnte ich mir vorstellen, wie es sich für William angefühlt haben musste, als er es berührt hatte.
    Echnaton stand von allem Geschehen um ihn herum ungerührt, weiter vor dem Tor und murmelte Worte in den Strudel, der langsam begann, sich immer heftiger zu drehen und herumzuwirbeln. Dahinter konnte ich Atons Soldaten sehen, die darauf warteten, dass das Tor sich vollends öffnete.
    Ein Schatten schoss an mir vorbei, packte Echnaton von hinten, wirbelte ihn zu mir herum und hielt ihn so fest. William lächelte mich an. Er kämpfte gegen Echnatons Versuche sich zu befreien an. Hielt ihn fest in seiner Umklammerung. Sein Blick bohrte sich in Meinen, dann formten seine Lippen: „Ich liebe dich.“ Ich verstand nicht, warum er das ausgerechnet jetzt tat. Warum er das jetzt sagen musste. Es war, als wollte er sich von mir verabschieden. Doch dann schoss ein roter Strahl aus Licht aus dem Kreuz. Es ging so schnell, dass ich es kaum erfassen konnte. Erst der rote Blitz und einen winzigen Augenblick später stand Echnaton mit einem großen Loch in der Brust vor mir. Der Strahl hatte seinen Körper vollkommen durchschlagen, war auf William getroffen, der noch immer hinter Echnaton gestanden hatte, und hatte ihn gegen die Felswand geschleudert.
    All das bekam ich nur schemenhaft mit, denn die Starre, die mich ergriffen hatte, umfing mich mit aller Macht und lies mich nicht mehr los. Ich war völlig unfähig zu Handeln noch zu denken. Die Angst vor dem, was aus diesem Tor kommen würde, hatte mich in eine leblose Statue

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