Vampirblut (German Edition)
die Erleichterung. Wir hatten gesiegt.
Ich brachte William in sein Haus und verabredete mich mit Tucker und Dakota bei ihr.
In Williams Zimmer angekommen führte ich ihn zu seinem Bett. Ohne Gegenwehr legte er sich hin. Ich holte ein paar Beutel Blut aus seinem Kühlschrank in der Küche und gab William einen davon in einer Tasse zu trinken. Die anderen platzierte ich auf seinem Nachttisch. Nachdem ich ihm noch einmal sanft auf die Stirn geküsst hatte, verabschiedete ich mich von ihm und versprach am nächsten Tag nach ihm zu sehen.
20.Kapitel
Ich nahm den gewohnten Weg in Dakotas Zimmer – durch das Fenster.
Tucker und Dakota saßen nebeneinander auf dem Bett. Beide sahen schrecklich erschöpft aus.
„Ich habe William nach Hause gebracht. Er hat kein Wort gesagt. Ich vermute, er hat einen Schock. Ich sehe morgen wieder nach ihm.“
„Bist du sicher, dass das nicht mit diesem Strahl zu tun hat?“, hakte Dakota nach.
Ich ließ mich neben sie auf das Bett fallen. Dakota würde es frisch beziehen müssen, wenn wir gegangen sind.
„Ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nicht.“
„Ist euch das klar?“, begann Tucker. „Wir haben wirklich gewonnen und es überlebt.“
„Ja“, sagte Dakota mit einem Gesichtsausdruck, der sagte, dass sie nicht so recht daran glauben konnte.
„Ich denke, wir sollten trotz allem, das Tor erstmal im Auge behalten. Nicht, dass doch noch jemand auf den Gedanken kommt, Aton zu befreien. Das war heute wirklich knapp. Und irgendwie erschien mir das zu einfach.“
„Einfach? Du hattest dieses tolle Licht, sonst wäre es nicht einfach gewesen. Eigentlich war es sogar knapp“, meinte Tucker.
„Du meinst, weitere Patrouillen?“, fragte Dakota unsicher.
Ich nickte. „Ich bin müde. Ich muss ins Bett.“
„Ja, wir sollten uns alle etwas Schlaf gönnen“, grinste Tucker.
„Vergiss die Bücher nicht“, rief Dakota mir nach, als ich mich schon zum Fenster gewandt hatte. „Ich will die nicht hier haben. Die sind mir irgendwie unheimlich.“
„Schon gut“, sagte ich lachend, nahm die Bücher von Dakotas Schreibtisch, und glitt durch das Fenster.
21. Kapitel
Am nächsten Tag erwachte ich erst spät. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und meine Mutter hatte bereits ihre Mittagsschicht im Diner angetreten. Mein Frühstück - oder auch Mittagessen, hinsichtlich der fortgeschrittenen Tageszeit - bestand aus einem Stück Pizza, welches ich im Kühlschrank gefunden hatte.
Nachdem ich also etwas im Magen hatte, nahm ich Williams Bücher und beschloss, nach ihm zu sehen. Ich hoffte, dass es ihm mittlerweile besser gehen würde.
William stand in seiner Bibliothek. Er starrte in das Spiel der Flammen im Kamin und schien mein Kommen gar nicht bemerkt zu haben. Einen kurzen Augenblick musterte ich ihn, bevor ich den Raum trat. Ich glitt auf ihn zu und schlang ihm meine Arme von hinten um die Taille. „Geht es dir besser?“, murmelte ich in seinem Rücken und strich mit den Händen über seine Brust.
„Ja, viel besser“, sagte William mit rauer Stimme. Er befreite sich aus meiner Umarmung und ging, ohne sich zu mir umzuwenden zum Schreibtisch.
„Ist es jetzt vorbei?“, fragte ich, nur um das Gespräch in Gang zu bekommen. Irgendwie fühlte es sich trotz des Feuers frostig an im Raum. Und das lag nicht an der Raumtemperatur.
„Es ist nie vorbei.“
„Wie meinst du das?“
„Irgendjemand wird immer versuchen, das Tor zu öffnen.“ William hob seinen Blick zu mir und grinste mich an. Es war kein freundliches Grinsen, eher eine Warnung. Seine Zunge glitt über seine Lippen. „Ich sollte in der Nähe bleiben. Alles überwachen.“
„Hattest du vor, zu gehen?“, fragte ich erstaunt und ließ mich auf einen der Sessel fallen.
William zuckte nur mit den Schultern. Hatte er wirklich vorgehabt zu gehen? Warum hatte er mir nichts davon gesagt? Lag es noch immer daran, dass ich ihn gezwungen hatte, mein Blut zu trinken?
„Das mit dem Blut, das tut mir leid. Du musst deswegen nicht gehen. Wenn du willst …“ Ich schluckte. „Also, wenn es zu schwer für dich ist, dann werde ich mich von dir fernhalten. Ich will nicht, dass du wegen mir dein Versprechen deinem Vater gegenüber nicht einhalten kannst.“
„Mein Vater?“ William lachte laut auf. „Ja,
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