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Vampirblut (German Edition)

Vampirblut (German Edition)

Titel: Vampirblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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gerissen hatte und wie einfach es doch gewesen war, diesen „Gott“ zu besiegen. „Wir hatten ganz umsonst Angst.“
    „Eigentlich hatten wir nur Glück, das ist alles. Ohne das Kreuz hätten wir ganz schön blöd ausgesehen. Wenn Echnaton auch nur geahnt hätte, dass wir es haben, dann wäre die Sache anders geendet“, sagte ich.
    „Glaubst du, er wusste überhaupt, dass es existiert?“, sagte Dakota und ließ das Kreuz durch ihre Finger gleiten.
    Ein Schrei gellte durch die Abenddämmerung. Ohne zu zögern, rannte ich los. Um die nächste Ecke herum, dann noch eine weitere und da stand er vor mir. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit dem, was ich jetzt sehen musste. Ich hatte Mühe meine Stimme wiederzufinden, so geschockt war ich. „Was machst du da?“
    „Wir unterhalten uns“, sagte William. Er hielt ein Mädchen mit dem Rücken an seine Brust gedrückt. Sie hatte blondes langes Haar. Ungefähr die Statue wie das Mädchen vom Festplatz. „Darf ich vorstellen, Hannah. Wir sind alte Freunde, stimmt ´ s ?“ William grinste mich an. Hinter mir konnte ich Tucker und Dakota näher kommen hören.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte in dem Mädchen, das vom Festplatz wiederzuerkennen. Da ich Williams Freundin damals aber nur von hinten gesehen hatte, war der Versuch zwecklos.
    Mit den Fingern strich William ihr zärtlich über die Wange, hauchte ihr einen Kuss ins Haar. Ich schloss die Augen, um nicht mit ansehen zu müssen, wie der Mann, den ich liebte, eine andere berührte. Mein Herz schien zu brennen. In mir zerbrach alles. Da war sie wieder, die kleine Stimme, die mir tief aus meiner Seele zuflüsterte, dass ich es hätte wissen müssen. Dass ich von Anfang an gewusst hatte, eine Beziehung mit William wäre nicht gut für mich.
    William vergrub seine Nase in ihrem Haar und die kleine kicherte. Eine Windbrise trug ihren Duft zu mir herüber. Ein weicher, süßer Duft mit einer kupfrigen Unternote. Das Mädchen war kein Vampir. Und sie roch nach Blut. Ich starrte William erschrocken in die schwarzen Augen. „Du bist noch auf Menschenblut.“
    „Klar ist er das“, sagte Tucker neben mir und seine Stimme klirrte wie Eis.
    „Klar bin ich das. Hast du geglaubt, ich ernähre mich von Häschen. Außerdem sehe ich nicht, was dich das angeht.“
    Ich war wie erschlagen. Mein Blick zuckte zwischen William und dem Mädchen hin und her. Die Kleine schien keine Angst zu haben, aber irgendwie wirkte sie auch nicht, als wäre sie wirklich bei der Sache. Ihre Augen waren leer, das Lächeln auf ihren Lippen irgendwie unecht. „Aber, du hast dich doch nie von Menschen …“, sagte ich krächzend.
    „Heul bloß nicht rum. Als ob jemand wie ich es zulassen würde …“ William lachte laut auf und dieses Lachen fraß sich in mein Herz wie Säure.
    War das der William, den ich geschaffen hatte, oder war er schon immer so gewesen und hatte mir nur etwas vorgespielt? Ich verstand nicht, was hier los war.
    William drehte den Kopf des Mädchens zur Seite, so, dass ihr Hals freikam. Dann fuhr er mit der Zunge eine Spur Blut nach, die sich auf ihrer Haut gebildet hatte. Angewidert schaute ich weg. In mir kämpften Zorn und Enttäuschung. Ich bohrte meine Fingernägel in meine Handinnenflächen. „War ich das“, fragte ich mit zittriger Stimme.
    Dakota griff nach meiner Hand. „Lass uns gehen.“ Sie klang müde, traurig und schwach. Ich musste an die blauen Flecken in ihrem Gesicht denken, die Einstichlöcher in ihrem Hals und das klatschende Geräusch, als der Vampir sie gestern auf den Höhlenboden geschubst hatte. Hatte William uns gar verraten? Aber warum hatte er dann erst an unserer Seite gekämpft?
    „Du willst das Tor?“, schoss es aus mir heraus. Das war die einzige Möglichkeit. Von Anfang an hatte er es auf das Tor abgesehen, oder nicht? Er wusste doch gar nicht, dass wir es gefunden hatten. Nicht, als er mich befreit hatte, nicht als er mich vor dem Vampir gerettet hatte. Warum also, hätte er mich retten sollen, wenn nicht, weil wir das Tor gefunden hatten? Aber später, nachdem wir es ihm gesagt hatten?
    „Was?“, kam es von Tucker erstaunt. „Ist das dein ernst?“
    „Ja, natürlich. So muss es sein.“ Er hatte uns hereingelegt. Wer sonst hätte Echnaton warnen können? Echnaton war eindeutig vorbereitet gewesen. War William wirklich verschwunden gewesen, um seinen Durst auf Menschenblut unter Kontrolle zu bringen? Nein, alles sah danach aus, dass er uns belogen hatte und wir waren

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